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Seit 90 Jahren „Gut Holz“ in Apenrade - ein Rückblick

Seit 90 Jahren „Gut Holz“ in Apenrade - ein Rückblick

Seit 90 Jahren „Gut Holz“ in Apenrade - ein Rückblick

Apenrade/Aabenraa
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Zweimal im Monat treffen sich die Kegelbrüder auf ihrer Bahn. Foto: Karin Riggelsen

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Der Apenrader Kegelklub von 1932 feiert in diesen Tagen sein 90-jähriges Bestehen. Der Vorsitzende Frederik Christensen gibt im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ einen Rückblick über die vergangenen Jahrzehnte und ist zuversichtlich, dass der Verein die 100 auch noch voll macht.

Eine Kombination aus richtigem Ansetzpunkt und Geschwindigkeit. Den ersten Kegel gerade so berühren, dass die anderen mitgenommen werden: Wer sein Können beim Kegeln bereits einmal unter Beweis gestellt hat, weiß, diese Präzisionssportart ist eine Wissenschaft für sich.

Beim Apenrader Kegelklub wird der gemeinsamen Leidenschaft seit mittlerweile 90 Jahren nachgegangen. In diesen Tagen feiert der Verein sein Jubiläum.

Tolle Kameradschaft

„Die tolle Kameradschaft und die Geselligkeit sind eigentlich das Wichtigste und das, was diesen Sport und unseren Kegelklub ausmachen“, sagt der Vorsitzende Frederik Christensen.

Der Vorsitzende Frederik Christensen führt Protokoll. Foto: Karin Riggelsen

Er ist seit 1989 Klubmitglied und seit nunmehr acht Jahren der Siebte, der in der 90-jährigen Historie das Amt des Vorsitzenden bekleidet. Aktuell gibt es 14 Mitglieder, rein männliche wohlgemerkt. Denn seit der Gründung des Apenrader Kegelklubs ist dieser ein reiner Männer-Verein. Hat es denn in den 90 Jahren nie die Überlegung gegeben, auch Frauen den Eintritt zu ermöglichen? „Das ist bisher noch nie angeregt worden und stand deshalb auch nie zur Debatte“, erzählt Frederik mit Verweis auf die Protokolle der Generalversammlungen.

Ganz außen vor sind die Frauen dann aber doch nicht. Alljährlich findet das Damenkegeln statt. Bei dem sich die Gattinnen der Kegelbrüder auf der Kegelbahn messen und anschließend in geselliger Runde gefeiert wird.

Die Gründung

Gegründet wurde der Apenrader Kegelklub 1932 von Wilhelm Boy Birk, Jürgen Bruhn Andersen, Georg Prien, Wilhelm Clausen und Peter Mailund.

14 Mitglieder hat der Apenrader Kegelklub aktuell. Foto: Karin Riggelsen

Bis zum Ausbruch des Krieges wurde wöchentlich gekegelt. Die Zahl der Mitglieder verdoppelte sich innerhalb von fünf Wochen und auch die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Wer bei 10 Wurf mindestens 80 Holz schaffte, wurde im Kegelprotokoll namentlich erwähnt. „Gemessen an dem, was wir heute zustande bringen, ist das beachtlich. Allerdings muss man auch sagen, dass unsere Kegelbrüder früher deutlich öfter an der Bahn waren als wir. Aktuell treffen wir uns zweimal im Monat“, berichtet der Vorsitzende.

Der Dauer-König

Der bis heute geltende Klub-Rekord wurde am 30. Oktober 1964 von Christian Clausen mit 87 Holz bei 10 Würfen aufgestellt.

Seit der Gründung ist das Königskegeln der Höhepunkt des Kegeljahres. Wurden damals noch satte 300 Würfe pro Person gefordert, um den König zu ermitteln, sind es heute noch 50.

In der jüngsten Geschichte erkegelte sich den Titel vor allem eine Person immer wieder. 2011 eingetreten, erlangte Jes Jessen die Königswürde ganze achtmal. Das Kuriose an der Sache, Jessen ist sogar noch einige Tage älter als der Kegelklub selbst.

Neben dem Sport selbst geht es beim Kegeln vor allem um Kameradschaft und Geselligkeit. Foto: Karin Riggelsen

 

Freunde in Tondern

Ein weiterer fester Bestandteil im Kalender ist das Freundschaftskegeln mit dem Tonderaner Kegelklub „Legan“. „Es macht immer riesig Spaß, aber leider muss ich gestehen, dass wir meistens ordentlich einen auf die Mütze bekommen. Aber sie sind auch deutlich jünger“, sagt Frederik mit einem Lachen.

Trotz allen Eifers für den Sport wird seit jeher auch die gesellige Seite des Kegelns nicht aus den Augen gelassen. Gegen Ende jedes Jahres findet das alljährliche Stiftungsfest statt. Neben gutem Essen, das auf den Tisch kommt, werden dann auch zahlreiche der rund 50 Vereinslieder angestimmt. Allein dem ehemaligen Mitglied Fritz Schulz haben die Kegelbrüder heute rund 35 Lieder zu verdanken, die beim Stiftungsfest regelmäßig lautstark zelebriert werden.

Frederik ist zuversichtlich, dass der Apenrader Kegelklub auch das 100-jährige Bestehen noch schafft. „Wir könnten vielleicht noch ein paar jüngere Mitglieder gebrauchen, aber das bekommen wir schon hin“, so der Vorsitzende.

Foto: Karin Riggelsen
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