Tourismus
Unsere Ausflugstipps: Sommerführungen in Nordschleswig
Unsere Ausflugstipps: Sommerführungen in Nordschleswig
Unsere Ausflugstipps: Sommerführungen in Nordschleswig
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Zu Besuch oder neu in der Gegend – und selbst für Alteingesessene gibt es in unseren Städten einiges zu entdecken: Zum Beispiel bei einer Stadtführung durch Apenrade. Unsere Praktikantin Judith Reicherzer ist mitgelaufen.
Alte Gebäude, vergessene Geschichten und kulinarische Tipps. Stadttouren vermitteln, im besten Fall, umfangreiche und spannende Einblicke. In Apenrade, Sonderburg (Sønderborg) und Hadersleben (Haderslev) werden gerade wöchentlich historische Stadttouren über den Sommer angeboten.
Überraschung in Apenrade
Vor dem Alten Rathaus steht eine Angebotstafel für Stadtführungen. In dem Gebäude mitten in der Fußgängerzone befindet sich heute die Tourismusinformation. Neben einer Auswahl an dänischen Touren gibt es eine wöchentliche Führung in englischer Sprache, und auf Nachfrage sogar auf Deutsch. Ich habe den Test gemacht und am vergangenen Sonntag an einer Stadtführung durch das historische Apenrade teilgenommen.
Schloss
Am Alten Rathaus nimmt uns Iben Johansen in Empfang, und wir gehen gemeinsam zur ersten Station: dem Schloss. Auf dem Weg laufen wir durch die schöne Schlossstraße. Da man hier in früheren Jahrhunderten weniger Steuern zahlen musste, war es eine äußerst beliebte Wohngegend. Mich beeindrucken besonders die schönen Fassaden und Türen – auf die Instandhaltung wird noch heute großen Wert gelegt.
Das Schloss Brundlund wurde im 15. Jahrhundert – auf Geheiß Margrethe I. – als Ort für die Verwaltung erbaut. Heute befinden sich ein umfassendes Kunstmuseum und ein Café im Schloss, daneben lädt der Schlosspark mit einer Skulpturensammlung zum Verweilen ein.
Die einstige Wassermühle des Schlosses diente auch der Verteidigung. Iben Johansen verrät, dass die Mühle jeden Sonntag zum Café wird.
Hafen
Vom Schloss laufen wir Richtung Hafen. Die Geschichte der Stadt ist eng mit der Schifffahrt verwoben. Die florierende Seefahrt brachte Wohlstand in das Städtchen, und im 18. Jahrhundert pendelten die Schiffe der Stadt zwischen Ostsee und Mittelmeer. Ein Jahrhundert später wurden ferne Ziele wie Amerika, Australien, Afrika und Asien angesteuert. Auf dem Rückweg mit an Bord waren neben Souvenirs neue Eindrücke und Erlebnisse. Besonderes Merkmal und Vorteil des Hafens ist die Tiefe von acht Metern, hier können auch große Schiffe anlegen.
Kirche
Abschließend führt uns Iben Johansen auf den Stadthügel, denn dort liegt die St. Nikolai Kirche, die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Ihr Namensgeber ist Schutzpatron der Seefahrenden, was sicher kein Zufall ist. Hier befindet sich auch ein Denkmal, das an Gefallene des Ersten Weltkriegs erinnert. Ungewöhnlich für Nordschleswig ist, dass hier sowohl dänischer als auch deutscher Gefallener gemeinsam gedacht wird.
Dänisch, Deutsch, Englisch und Norwegisch
Stadttouren sind aus großen Metropolen nicht mehr wegzudenken und werden massenweise angeboten – in kleineren Städten gibt es dieses Angebot eher selten. Obwohl die Tour auf Englisch angeboten wird, spricht Iben Johansen auch Deutsch, und da neben mir ein norwegisches Paar teilnimmt, tauschen wir uns auf Dänisch und Norwegisch aus. Skandinavisch schnacken: Mein Skandinavistik-Studium zahlt sich einmal mehr aus.
Mein Fazit: Absolut empfehlenswert!
Die Tour hat mir rundum gut gefallen, und ich habe Lust, weitere Attraktionen und Museen in der Umgebung zu erforschen. Hilfreich sind dabei auch die Flyer, die uns Iben Johansen am Ende der Tour in die Hände drückt. Mein persönliches Highlight der Tour sind die kulinarischen Empfehlungen der Stadtführerin, und so statte ich dem Café der Schlossmühle im Anschluss an die Tour einen Besuch ab, und ich lasse meinen Sonntag bei Kaffee und Kuchen ausklingen.