Umweltschutz

Von Klimaschutz bis Klimaangst

Von Klimaschutz bis Klimaangst

Von Klimaschutz bis Klimaangst

Laure Saint-Alme
Apenrade/Aabenraa
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„Was ist mit der Luft, die wir atmen?“, fragen sich die Schüler. Foto: Laure Saint-Alme

Die 6. Klasse der Deutschen Schule Apenrade hat ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein entwickelt. Mit Blick auf die Klimaveränderungen schwingt auch Zukunftsangst mit. Doch bevor die Schüler in Panik verfallen, suchen sie nach Lösungen.

Die Schüler spielen, das Lehrerzimmer ist voll. Doch nachdem die Schulglocke der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) geklingelt hat, geht es im Klassenzimmer der 6. Klasse wieder ernst zu. Sehr ernst.

„CO2“, „Überbevölkerung“, „Artensterben“: Die Schüler der DPA benennen konkrete Probleme, mit denen die Welt zu kämpfen hat. 

Und sie stellen sich die Frage: Wird Dänemark auch in der Zukunft noch da sein? Alle seien sich dessen bewusst, sagen mehrere Schüler, dass die Welt nicht mehr aussehen wird, wie sie heute aussieht.

Eisbären sind bei den Schülern zur Ikone des Klimawandels geworden. Das Packeis schmilzt, und das mache ihnen Angst, sagen sie. 

Die Schüler sehen sich auch die weltbekannte Fotografie des verhungernden Eisbären von Kerstin Langenberger an. 

Die Schülerin Frida Erlaug Christensen ist davon überzeugt, dass die Nahrungsressourcen des Eisbären unzureichend sind. Foto: Kerstin Langenberger / TV Syd

Ekel auf den Gesichtern und weit geöffnete Augen. Und die Schüler sehen schnell die Herausforderungen hinter dem Bild. „Es sieht aus, als ob der Eisbär keine Muskeln mehr hat“, sagt Henrik Nørgaard Hertz. „Sogar schwimmen kann er nicht mehr“, fügt Calle Kjær Jürgensen hinzu. 

“Ja“, erklärt ihre Klassekameradin Frida Erlaug Christensen, „weil, er nicht genug isst“. Zusammen kommen die Schüler mit ihrer Lehrerin Gunda Feddersen zu folgendem Schluss: Die Situation des Eisbären ist ausweglos. Je weniger er isst, desto mehr magert er ab, aber je schwächer er wird, desto weniger kann er nach Fisch suchen.

Eisbären, erfahren die Kinder, seien nicht die Einzigen, die unter dem Klimawandel leiden. Dass es im Amazonasgebiet in Südamerika brennt, ist für die 6. Klasse längst keine Neuigkeit mehr. Die Schüler machen sich aber auch Sorgen um sich selbst. „Was ist mit der Luft, die wir atmen?“, fragen sie sich.

Die Waldbrände in Amazonien betreffen ebenfalls die Schüler in Nordschleswig. Foto: Adobe Stock

Angst ist keine Ausrede

Mit solchen negativen Gedanken aufstehen und ins Bett gehen – das ist Alltag der Schüler geworden. Allerdings sind sie nicht allein mit ihrem Frust. 

Als die Lehrerin Feddersen sie fragt, wer mit seinen Eltern über den Klimawandel redet, hebt eine große Mehrheit die Hände. Doch was können und wollen sie konkret zum Umweltschutz beitragen? 

Die junge Erlaug Christensen, die jeden Tag zur Schule Fahrrad fährt, würde zum Beispiel nicht empfehlen, Plastiktüten zu verwenden oder mit dem Flugzeug zu fliegen.

Auf „unseren Wasserverbrauch zu achten“, ist für ihren Mitschüler Kjær Jürgensen ebenfalls wichtig, und „nicht zwei Stunden im Bad zu verbringen“, bittet er. Zwei Schüler erzählen, dass ihre Eltern sich entschieden haben, die Badewanne durch eine Dusche zu ersetzen. 

 

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