Wirtschaft

Schweinepest: LHN-Vorsitzender schätzt Folgen ein

Schweinepest: LHN-Vorsitzender schätzt Folgen ein

Schweinepest: LHN-Vorsitzender schätzt Folgen ein

Tingleff/Tinglev
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Die Afrikanische Schweinepest ist erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. Die für Menschen ungefährliche Tierseuche ist bei einem toten Wildschwein in Brandenburg bestätigt worden, wie Bundesagrarministerin Klöckner mitteilte. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Turbulenzen auf dem Markt für Schweinefleisch sind nicht gut, weiß Landwirt und LHN-Vorsitzender Jørgen Popp Petersen aus Erfahrung, deshalb beunruhigt ihn auch die Nachricht, die aus Deutschland kommt.

Die Afrikanische Schweinepest hat Deutschland erreicht. Am Donnerstag hat sich der Verdacht bestätigt, dass ein verendetes Wildschwein in Brandenburg an der Tierseuche gestorben ist. Für den Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN) in Tingleff/Tinglev, Jørgen Popp Petersen, selbst Landwirt, ist dies eine beunruhigende Nachricht, auch wenn diese, so Petersen, nicht vollkommen unerwartet komme.

Das Tier wurde einige Kilometer westlich der Grenze zu Polen gefunden, dort, in Polen, ist der Wildschweinbestand groß, die Seuche ist dort bekannt. Für den Großteil der erkrankten Wildschweine verläuft die Infektion tödlich. Klaus Sloth von der dänischen Naturbehörde schätzt, dass über 90 Prozent der erkrankten Tiere sterben. Das Virus hat es in sich. Es halte sich lange Zeit im Boden, auf dem ein Tier verendet sei, so Sloth.

„Die Situation ist nicht unproblematisch“, so Jørgen Popp Petersen. Er ist überzeugt, dass sich dieser erste Fall auch negativ auf Dänemark auswirkt. „Es wird Folgen für den Markt haben. Jegliche Turbulenzen auf dem Markt sind schlecht." Wie Petersen dem „Nordschleswiger" am Donnerstagnachmittag berichtete, hat der Fleischfabrikant Danish Crown seinen Abrechnungspreis den Landwirten nicht wie üblich am Donnerstag mitgeteilt. „Es wurde auf Freitag verschoben“, so Petersen.

LHN-Vorsitzender: Deutschland muss regionalisieren

Entscheidend sei nun, so der LHN-Vorsitzende, wie Deutschland  auf den ersten Fall reagiere. Neben der fachlichen, veterinärmedizinischen Handhabung komme es auch auf die politische Handhabung an. Es gelte, einen generellen Exportstopp von Schweinefleisch abzuwenden, so wie es Belgien vorgemacht habe, wo die Afrikanische Schweinepest bereits aufgetaucht sei. Deutschland müsse nun regionalisieren, sodass im Falle eines Exportstopps in außereuropäische Länder nicht alle Bundesländer  betroffen sind.

Einen solchen Einfuhrtopp von Schweinefleisch könnten Nicht-EU-Länder auch als politisches Druckmittel gegenüber Deutschland verwenden, warnt Jørgen Popp-Petersen. 

Am Donnerstag reagierte die dänische Nahrungsmittelbehörde auf die neue Situation und teilte mit, das Risiko einer Infektion dänische Schweinebestände mit der Afrikanischen Schweinepest sei weiterhin gering.

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