Schweinezaun

Afrikanische Schweinepest in Deutschland angekommen

Afrikanische Schweinepest in Deutschland angekommen

Afrikanische Schweinepest in Deutschland angekommen

dpa/Ritzau/wt
Berlin/Kopenhagen
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Ein infiziertes Wildschwein ist in Brandenburg gefunden worden. (Archivfoto) Foto: Hans Kristensen

Die Schweinepest ist der dänischen Grenze ein Stück näher gerückt. Schon seit längerem kursiert sie in Polen, nun ist auch Deutschland betroffen: In Brandenburg ist bei einem Wildschweinkadaver die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. Die Tierseuche wurde bei einem toten Wildschwein in Brandenburg nahe der Grenze zu Polen bestätigt, wie Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Donnerstag in Berlin mitteilte.

„Der Verdacht hat sich leider bestätigt“, sagte sie. „Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich.“ Vom Verzehr von möglicherweise kontaminiertem Fleisch gehe keine Gefahr für den Menschen aus. Für Schweine sei die Seuche fast immer tödlich.

Übertritt wird seit längerem befürchtet

Der Kadaver des Wildschweins war wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt im Landkreis Spree-Neiße gefunden worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut, das als nationales Referenzlabor Verdachtsfälle abklärt, brachte den endgültigen Nachweis. Damit verliert Deutschland den Status als „seuchenfrei“.

Nun könnten Exportstopps für Schweinefleisch ins Nicht-EU-Ausland drohen, zum Beispiel nach Asien. Bei den Bauern gibt es deshalb große Sorgen vor möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen.

Ein Übertreten der Tierseuche nach Deutschland wird seit längerem befürchtet. Seit mehreren Monaten kursiert die Afrikanische Schweinepest in Polen. Im März wurde im Nachbarland ein daran gestorbenes Wildschwein nur etwas mehr als zehn Kilometer vor der Grenze zu Deutschland entdeckt.

Als Ursache für die Verbreitung in Europa wird die illegale Entsorgung von Speiseabfällen vermutet, die den Erreger enthielten.

Landwirtschaft zufrieden mit Zaun

Im vergangenen Jahr wurde entlang der deutsch-dänischen Grenze ein 70 Kilometer langer Wildschweinzaun errichtet, um zu verhindern, dass die Seuche sich nach Dänemark ausbreitet. Der Landwirtschaftsverband „Landbrug og Fødevarer“ freut sich darüber, dass der Zaun steht.

„Zum Glück haben wir den Wildschweinzaun entlang der dänisch-deutschen Grenze. Dies bedeutet, dass wir kaum noch Wildschweine in Dänemark haben“, sagt der Veterinärdirektor des Verbandes, Jens Munk Ebbesen.

In Dänemark befinden sich schätzungsweise 25 Wildschweine.

„Die Bedrohung ist heute nicht größer als sie es gestern war. Trotzdem verfolgen wir die Entwicklung im östlichen Deutschland genau.“

Auch wenn die Schweinepest nicht nach Dänemark gelangt, kann der deutsche Fund Folgen für dänische Schlachtereien haben. Wirkt er sich negativ auf die Preise von Schweinefleisch in Deutschland aus, kann dies auch die Preise in Dänemark drücken. Die deutschen Preise haben nämlich Einfluss auf die Preise in ganz Europa.
 

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