Dänische Minderheit

Generalkonsul in Flensburg hängt ein halbes Jahr dran

Generalkonsul in Flensburg hängt ein halbes Jahr dran

Generalkonsul in Flensburg hängt ein halbes Jahr dran

Søren Munch/Flensborg Avis, wt
Flensburg/Flensborg
Zuletzt aktualisiert um:
Kim Andersen mit seiner Frau Birte M. Andersen im Generalkonsulat in Flensburg Foto: Sebastian Iwersen/Flensborg Avis

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Kim Andersen wurde aufgefordert, den Job als dänischer Generalkonsul noch etwas länger zu machen. Er hat den Posten seit 2017 inne.

Eigentlich hätte der dänische Generalkonsul in Flensburg, Kim Andersen, bereits Ende August seine Dienstzeit beenden sollen. Doch jetzt macht er laut „Flensborg Avis“ noch ein halbes Jahr lang weiter.

„Meine Frau und ich hatten uns darauf eingestellt, am 31. August aus dem Dienst auszuscheiden. Aber ich wurde gefragt, ob ich flexibel sein und verlängern könne. Ich bin zur Flexibilität erzogen, und wir waren uns einig, noch ein halbes Jahr dranzuhängen“, sagt der Generalkonsul zu „JydskeVestkysten“.

Andersen geht in Rente

Sein letzter Arbeitstag wird somit der 29. Februar sein. Zu diesem Zeitpunkt wird er den Posten sechseinhalb Jahre innegehabt haben.

„Mein Plan ist, in Rente zu gehen. Im Oktober werde ich 66 Jahre alt, und das Leben währt ja nicht ewig. Meine Frau und ich möchten gerne gemeinsam verreisen und für unsere Kinder und Enkel in Kopenhagen da sein“, so Andersen zu „Flensborg Avis“.

Das Generalkonsulat befindet sich seit 1920 in einer ehemaligen Kaufmannsresidenz. Kim Andersen ist der 13. Generalkonsul. Foto: Sebastian Iwersen/Flensborg Avis

Verantwortlich für die Minderheit

Als Generalkonsul in Flensburg hat er, neben den üblichen konsularen Pflichten, auch die Aufgabe, Bindeglied zur dänischen Minderheit zu sein. Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit fällt in sein Ressort.

„Man soll den Posten mit Bedacht und Freundlichkeit bestreiten und Entgegenkommen, Akzeptanz und Vertrauen vermitteln. Man soll zuhören und einen leisen Rat erteilen können; man soll hilfsbereit sein und vertraulich und diskret arbeiten können“, sagt er.  

Doppelte Staatsbürgerschaft

An zwei Höhepunkte aus seiner Zeit als Generalkonsul denkt Andersen besonders gerne zurück. Der eine war die Einführung der Südschleswig-Regel im Staatsbürgerrecht 2018, die Menschen aus der Minderheit ermöglicht, neben dem deutschen auch einen dänischen Pass zu bekommen.

„Es ist fantastisch gewesen, die große Freude und gefühlsmäßige Erlösung vor allem unter älteren Südschleswigerinnen und Südschleswigern zu erleben, als ihr Ansuchen vom Folketing beraten wurde und sie die doppelte Staatsbürgerschaft erhielten“, erinnert er sich laut „Flensborg Avis“.

Der Besuch der Königin

Der andere Höhepunkt war der Besuch von Königin Margrethe in Flensburg 2019. Hier trug Kim Andersen die volle Verantwortung von dem Moment an, als sie in Flensburg den Fuß auf den Kai setzte, bis sie die Stadt vier Tage später wieder verließ.

Kim Andersen begrüßt die Königin in Flensburg. Foto: Keld Navntoft/Ritzau Scanpix

„Es war eine große Aufgabe für ein kleines Büro wie unseres, aber es wurde ja ein voller Erfolg. Ich muss sagen, als die Dannebrog in Flensburg wieder ablegte, standen viele Menschen mit feuchten Augen da – auch ich.“

Vor seiner Zeit als Generalkonsul war Kim Andersen Mitglied des Folketings für Venstre, zunächst im Zeitraum von 1995 bis 1997 als Vertretung unter anderem für Eva Kjer Hansen. Von 1998 bis 2015 hatte er dann sein eigenes Mandat inne. Er ist mit Birte M. Andersen verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.

Mehr lesen

Kulturkommentar

Marle Liebelt Portraitfoto
Marle Liebelt Hauptredaktion
„Elternzeit 50:50 – nicht mal einfach so“