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Warum Johannes Callsen eine zentrale Figur im Grenzland ist

Warum Johannes Callsen eine zentrale Figur im Grenzland ist

Warum Johannes Callsen eine zentrale Figur im Grenzland ist

Nordschleswig/Kiel
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Johannes Callsen (links) war Dienstag zum „Antrittsbesuch“ bei der deutschen Minderheit in Nordschleswig – dabei kennen sich der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen und Callsen bereits seit vielen Jahren. In der Bildmitte Arne Rüstemeier von der Staatskanzlei in Kiel. Foto: Gwyn Nissen

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Der schleswig-holsteinische Politiker musste sein Landtagsmandat niederlegen, um seine neue Funktion in Kiel auszuüben.

Johannes Callsen war bis vor Kurzem Landtagsmitglied in Schleswig-Holstein für die CDU und ehrenamtlich als Minderheitenbeauftragter der Landesregierung tätig. Doch nun musste er sein Mandat niederlegen, um eine noch wichtigere Rolle in Kiel einzunehmen: Callsen ist seit der Regierungsbildung vor einigen Monaten zusätzlich noch Bevollmächtigter des Ministerpräsidenten für die Zusammenarbeit mit Dänemark.

Mit der Funktion rückt er aus dem Parlament und direkt in die Staatskanzlei, wo er in Zukunft hauptberuflich angestellt ist, um sich teils um die Minderheiten in Schleswig-Holstein (und Nordschleswig) sowie um die deutsch-dänische Zusammenarbeit zu kümmern.

Enge Beziehung zu Nordschleswig

Callsen war in den vergangenen fünf Jahren als Minderheitenbeauftragter oft in Nordschleswig, und daher war sein Besuch am Dienstag bei der deutschen Minderheit im Landesteil auch kein echter Antrittsbesuch: Man kennt sich bereits und schätzt sich.

Für die bisherige und die neue Aufgabe hat Callsen inzwischen ein großes Netzwerk im deutsch-dänischen Grenzland aufgebaut. Nun soll es noch größer werden, und daher besucht Johannes Callsen in diesen Tagen Zusammenarbeitspartner in Nordschleswig und Dänemark.

„Dem Ministerpräsidenten ist die deutsch-dänische Zusammenarbeit wichtig, und das hat er mit dieser Funktion deutlich gemacht“, sagt Callsen.

Neue Geschäftsstelle für die Kooperation

Ab nächster Woche werde außerdem eine eigene Geschäftsstelle zur Unterstützung der neuen Funktion in Kiel eingerichtet. Leiter wird der politisch aktive Flensburger Arne Rüstemeier.

Die Koordination der grenzüberschreitenden Aktivitäten Schleswig-Holsteins sei ein wichtiges Signal, so Johannes Callsen. Vor allem in einer Zeit, in der es in Europa einige Krisen gibt, wolle Schleswig-Holstein zeigen, dass es enge und freundschaftliche Beziehungen zum Nachbarland Dänemark führt.

Callsen: „Noch bessere Zusammenarbeit“

Auch das Europaministerium pflegt Verbindungen nach Dänemark, und der neue Minister für Wirtschaft, Arbeit, Tourismus, Technologie und Verkehr, der Däne Claus Ruhe Madsen, sowieso. Dies gelte es nun zu koordinieren.

„Ich möchte die Zusammenarbeit gerne noch mehr verbessern“, so Callsen, der auch ganz konkret Grenzbarrieren abbauen will – so wie er kürzlich Pferdehaltern helfen konnte, die plötzlich auf bürokratische Hindernisse beim Grenzübertritt stießen.

Es soll leichter sein, Grenzlandbewohner zu sein, so sein Credo.

Modellrolle ausbauen

Gegenüber den Minderheiten sei die Fortsetzung seines Amtes ebenfalls ein Zeichen dafür, dass die neue Landesregierung sich ihrer Verantwortung gegenüber den Minderheiten – auch finanziell – bewusst ist.

„Wir wollen die Modellrolle weiter wahrnehmen und ausbauen“, sagte Callsen am Dienstag bei dem Gespräch mit Vertretern der deutschen Minderheit im Haus Nordschleswig in Apenrade.

Hinrich Jürgensen (im Vordergrund) und Johannes Callsen im Gespräch am Dienstag in Apenrade Foto: Gwyn Nissen

Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, der Dachorganisation der Minderheit, Hinrich Jürgensen, beglückwünschte Callsen zum neuen Titel und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und dessen Einsatz für die Minderheiten.

Auch die neue Funktion Callsens sei für die Minderheit wichtig, unterstrich Jürgensen, zumal die deutsche Volksgruppe mehrfach auf Grenzbarrieren und Grenzkontrollen aufmerksam gemacht habe.

Beschilderung fehlt

Callsen sei ebenfalls auf die Probleme in Verbindung mit den dänischen Grenzkontrollen angesprochen worden. Er habe sich mit dem Anliegen an „die dänische Seite“ gewandt, und es seien auch Verbesserungen am Grenzübergang an der Autobahn Ellund/Fröslee durchgeführt worden (eine dritte Spur).

„Jetzt fehlt noch die rechtzeitige Beschilderung auf deutscher Seite – das ist ein Anliegen der Bundesautobahn Gesellschaft, aber es werden schon Gespräche geführt“, so der Bevollmächtigte.

„Wir wollen einen Grenzpendlerverkehr ohne Kontrollen“, sagte Johannes Callsen und verwies auf den Koalitionsvertrag der schleswig-holsteinischen Regierung.

 

 

 

 

 

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