Minderheit

Europarat fordert mehr deutsches Radio und TV in Dänemark

Europarat fordert mehr deutsches Radio und TV in Dänemark

Europarat fordert mehr deutsches Radio und TV in Dänemark

Nordschleswig/Brüssel
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„Der Nordschleswiger“ sendet werktags Radionachrichten auf Skala FM. Foto: DN

Der BDN setzt auf mehr Videos für die sozialen Medien. Eigene Sender werden nicht als realistisch eingestuft.

Es wird in Dänemark zu wenig getan, um über Radio und Fernsehen die deutsche Sprache zu pflegen.

Zu dem Ergebnis ist ein Expertenausschuss des Europarates gekommen.

„Es ist notwendig, konkrete Schritte in enger Zusammenarbeit mit den Deutschsprachigen zu unternehmen, um Radio und Fernsehsendungen auf passendem Niveau anzubieten“, heißt es laut „Ritzau“ in einem Bericht des Ausschusses, der sich mit dem Schutz von Minoritätensprachen befasst. Er beobachtet wie die Länder, die sich der Sprachencharta des Rats angeschlossen haben, diese auch erfüllen.

„Der Nordschleswiger“ sendet zweimal täglich von Apenrade aus kurze Radionachrichten auf der Frequenz von „Skala FM“. Doch dies sei zu wenig, meinen die Ausschussmitglieder.

„Die Dauer der Übertragungen sollte deutlich verlängert werden, um dazu beizutragen deutsch zu fördern und den Forderungen der Sprachencharta gerecht zu werden“, heißt es weiter.

Videos für soziale Medien

Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) würde keine eigenen Radio- und Fernsehsender anstreben, erläutert der Leiter des Sekretariats in Kopenhagen, Harro Hallmann. Dagegen setze man darauf, in höherem Maß in den sozialen Medien mit Videoinformationen präsent zu sein.

Derzeit empfängt der BDN zwei Millionen Kronen pro Jahr aus den Mitteln des Kontaktausschusses des Folketings für die Digitalisierung des „Nordschleswigers“. Diese Mittel laufen 2021 aus. Hallmann setzt darauf, dass diese Mittel als Gelder für Videoproduktionen fortgeführt werden können.

„Wir freuen uns selbstverständlich immer über eine Unterstützung des Europarats. Gleichzeitig möchte ich jedoch betonen, dass wir meiner Einschätzung nach bei den Gesprächen mit dem Folketing und der Regierung auf dem richtigen Weg sind.“
Auch der Chefredakteur des „Nordschleswigers“, Gwyn Nissen betont, dass man darauf setzt digital präsent zu sein.

„Wir arbeiten daran, unsere digitalen Angebote laufend zu stärken. Was Radio anbelangt, möchten wir gerne auf Podcasts setzen. Sollten hierfür Mittel frei werden, wäre das eine feine Sache“, meint er.

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