Aus Harro Hallmanns Sicht hätte die erste Sitzung des neuen Ausschusses für die Deutsche Minderheit nicht besser laufen können. Der einzige bedeutende Tagesordnungspunkt war die Wahl des ersten und zweiten Vorsitzenden.

„Das ist ein starkes Führungsteam für den neuen Ausschuss“, so Hallmann, der als Leiter des Kopenhagener Sekretariats des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) den regelmäßigen Kontakt zu den Politikerinnen und Politikern auf Christiansborg pflegt. 

Regierung und Opposition vertreten

Gemeint sind der Sozialdemokrat Jesper Petersen aus Woyens (Vojens), der den Vorsitz übernommen hat, und der konservative Frederik Bloch Münster aus Esbjerg, der den Vize macht. Ersterer ist bereits Veteran in der Arbeit für die Minderheit, letzterer wurde erst im Juni Mitglied im alten Kontaktausschuss.

„Jesper Petersen ist ja ein ausgesprochen erfahrener Politiker, den wir sehr gut kennen. Frederik Bloch Münster ist relativ neu, aber wir sind uns bereits begegnet, und er macht einen sehr engagierten Eindruck“, sagt der Sekretariatsleiter. 

Er sieht es auch als einen Vorteil, dass im Führungsteam einer aus der Regierungspartei, der Sozialdemokratie, kommt und einer von einer Oppositionspartei, den Konservativen. Einer gehört dem roten, einer dem blauen Block an. Petersen ist bereits seit Jahren ein profilierter Politiker, Bloch Münster ist als neuer Fraktionssprecher ein aufsteigender Stern seiner Partei.

„Ich habe mich, unmittelbar nachdem er Ausschussmitglied wurde, mit ihm getroffen. Wir hatten ein sehr langes Gespräch, bei dem er interessiert nachgefragt hat. Ich erwarte mir viel von der Zusammenarbeit mit ihm“, so Hallmann.

„Jesper ist immer für uns da“

Petersen ist Klima- und Energiesprecher seiner Fraktion und sitzt in zahlreichen Ausschüssen. In der vergangenen Legislaturperiode ist er sowohl Fraktionssprecher als auch Minister gewesen. 

„Jesper ist immer für uns da. Auch wenn er viel um die Ohren gehabt hat, hatte er immer Zeit für uns. Das schätze ich sehr an ihm“, sagt Harro Hallmann.

Der alte Kontaktausschuss war beim Kulturministerium angesiedelt und hat sich in den vergangenen Jahren nur sehr unregelmäßig getroffen. Vom neuen Ausschuss erwarten sich der BDN und die Ausschussmitglieder wesentlich mehr Aktivitäten.