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Geringere Mehrwertsteuer könnte Grenzhandel zugutekommen

Geringere Mehrwertsteuer könnte Grenzhandel zugutekommen

Geringere Mehrwertsteuer könnte Grenzhandel zugutekommen

Berlin/Hannover
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Sollte sich beim Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel in Deutschland etwas ändern, könnte dies dem Grenzhandel mehr Umsatz bescheren, spekuliert „JydskeVestkysten". Foto: dpa

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Verschiedene Maßnahmen sollen in Deutschland die Lasten abfedern, die die Bevölkerung durch die Inflation zu tragen hat. Eine Idee des niedersächsischen Wirtschaftsministers ist der Zeitung „JydskeVestkysten“ aufgefallen, die dem Grenzhandel zugutekommen könnte.

Die Zeitung „JydskeVestkysten“ weist in einem Artikel auf die Vorteile hin, die sich für Bürgerinnen und Bürger, die in Dänemark nördlich der Grenze wohnen, auftun oder zumindest auftun könnten, wenn sie zukünftig nach Deutschland fahren.

Beschlossene Sache ist in der Bundesrepublik seit dem 20. Mai das 9-Euro-Ticket – umgerechnet 68 Kronen –, mit dem Nutzerinnen und Nutzer mit Bus und Bahn durch ganz Deutschland fahren können. Die günstigen Monatstickets gelten allerdings lediglich im Nah- und Regionalverkehr, nicht in Fernzügen wie ICE, EC oder IC.

Diesel und Benzin günstiger

Ebenfalls von Bundesrat und Bundestag beschlossen ist die Senkung der Energiesteuer, die Benzin und Diesel verbilligt – auch für drei Monate. Laut Nachrichtenagentur „dpa“ könnte der Preis für Benzin in Deutschland um 35 Cent pro Liter fallen, für Diesel um rund 17 Cent. Auch dies ist für Menschen im Grenzland möglicherweise eine gute Nachricht.

Beide Maßnahmen sollen die Folgen der starken Inflation für die Bürgerinnen und Bürger abfedern. „JydskeVestkysten“ zufolge stieg die Inflation südlich der Grenze im April um 7,4 Prozent im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres aufgrund gestiegener Energiepreise, gestörter Lieferketten, aufgrund der Corona-Situation in China und wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.

Diskussion um Mehrwertsteuer

Andere Vergünstigungen werden nur Bundesbürgerinnen und -bürgern zugutekommen. „JydskeVestkysten“ weist aber auf eine Diskussion hin, die in Deutschland derzeit geführt wird – die um die Mehrwertsteuer. Werde diese verringert, könnte die auch zur Verbilligung von Waren des täglichen Bedarfs in den Supermärkten des Grenzhandels führen, spekuliert das Medium und bezieht sich auf eine Aussage des niedersächsischen Wirtschaftsministers Bernd Althusmann im Landtag, der, wie unter anderem der „NDR“ berichtet, den verringerten Mehrwertsteuersatz von derzeit 7 Prozent auf 5 Prozent bis Jahresende senken will. Dieser gilt auf viele Lebensmittel.

In Dänemark sind es 25 Prozent. Althusmann argumentiert, dass steigende Preise zu höheren Steuereinnahmen des Staates führen, diese Mehreinnahmen sollten den Menschen zurückgegeben werden.

Allerdings kritisieren Sozialverbände in Deutschland laut „NDR“ die Idee. Entlastungen sollten vor allem Ärmeren zugutekommen, so die Position der Sozialverbände.

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