Wohnungsmarkt

Abkühlung nach einem Jahr steigender Immobilienpreise in Sicht

Immobilienpreise seit einem Jahr konstant gestiegen

Immobilienpreise seit einem Jahr konstant gestiegen

Nordschleswig/Kopenhagen
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Die Preise für Wohnungen und Häuser sind seit einem Jahr jeden Monat gestiegen. Foto: Mathias Løvgreen Bojesen/Ritzau Scanpix

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Im April waren die Verkaufspreise für Häuser und Wohnungen 14 bzw. 17 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Wie aus Zahlen von Boligsiden hervorgeht, sind die Preise für Wohneigentum den zwölften Monat in Folge gestiegen. Für Nordschleswig zeichnet sich jedoch eine Abkühlung ab.

Ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, ist in den vergangenen zwölf Monaten jeden Monat etwas teurer geworden.

Das geht aus Zahlen vom Portal Boligsiden hervor, hinter dem landesweit die Mehrheit der Immobilienmakler steht.

Demnach liegen die Verkaufspreise für Häuser und Wohnungen im April dieses Jahres im Schnitt 14 und 17 Prozent höher als noch vor einem Jahr.

Ungewöhnliche Entwicklung

Das ist das Resultat einer Entwicklung, die untypisch für den Immobilienmarkt ist.

Normalerweise steigen die Preise nämlich im Frühjahr und Sommer an, um dann im Laufe des Herbstes und Winters wieder zu fallen.

Dies trägt dazu bei, dass die Preise nur moderat ansteigen.

Aber derartige Schwankungen hat es in den vergangenen zwölf Monaten nicht gegeben, weshalb es zu den kräftigen Preissteigerungen bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen gekommen ist.

Lockdown als Ursache

„Das kann alles auf das massive Interesse zurückgeführt werden, das es seit dem ersten Lockdown für Wohnungen gegeben hat“, erklärt die Kommunikationsdirektorin bei Boligsiden, Birgit Daetz.

In der Hauptstadtregion sind die Preise sowohl für Häuser als auch für Wohnungen am stärksten gestiegen.

Immobilienpreise auch in Nordschleswig gestiegen

Aber auch in Nordschleswig haben sich potenzielle Käufer im Laufe des Winters und des Frühjahrs Häuser am laufenden Band angeschaut, so wie es in der Region noch nicht gesehen wurde. Das berichtet die Immobilienkette Home A/S.

So sind die Preise für Einzelhäuser und Reihenhäuser in der Region Süddänemark von März bis April um 1,7 Prozent gestiegen und um ganze 9,8 Prozent im Vergleich zu vor einem Jahr.

Abkühlung deutet sich an

Doch jetzt zeichnet sich ab, dass sich der Wind dreht. Die jüngsten Zahlen für Immobilienbesichtigungen in der Region Süddänemark zeigen, dass das Interesse für eine neue Immobilie den Zenit überschritten hat.

„Normalerweise sind Mai und Juni die hektischsten Monate, aber wir glauben, dass der März der geschäftigste Monat des Jahres – und des Jahrzehnts – war. Wir können sehen, dass jetzt weniger Kaufinteressenten zu einem Besichtigungstermin kommen“, sagt Uffe Drejer, Direktor bei Home mit 179 lokalen Immobiliengeschäften.

Demnach ist die Anzahl Kaufinteressierter, die sich ein Einzelhaus oder ein Reihenhaus anschauen, von März bis April um 1 Prozent gefallen. Und das kann ein erstes Zeichen dafür sein, dass sich die Hochzeit während der Corona-Lockdowns ihrem Ende nähert.

Dennoch kamen im April 46,7 Prozent mehr Kaufinteressenten in der Region Süddänemark zu einem Besichtigungstermin als ein Jahr zuvor.

Balance für Immobilienmarkt am gesündesten

„Dem Wohnungsmarkt geht es nach wie vor richtig gut“, sagt Uffe Drejer und hebt hervor, dass die Balance zwischen Käufer und Verkäufer in der jüngsten Zeit besser geworden ist. Und diese Entwicklung wird sich fortsetzen, glaubt er.

„Viele in Südjütland und auf Fünen wollen weiterhin kaufen, und glücklicherweise wollen mehr Immobilienbesitzer verkaufen. Im vergangenen Jahr haben wir die Verkäufer in hohem Maße vermisst, während die Nachfrage auf der Käuferseite von Tag zu Tag angestiegen ist, ohne dass wir in gleichem Maße mehr Angebote zum Verkauf machen konnten. Das hat ein tiefes Loch in die Angebotsseite gerissen. Jetzt sehen wir sowohl aktive Käufer als auch Verkäufer, und das ist für den Immobilienmarkt das Beste“, sagt Uffe Drejer.

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