Einnahmenausfälle

Experte: Afrikanische Schweinepest könnte zu Exporteinbußen führen

Experte: Afrikanische Schweinepest könnte zu Exporteinbußen führen

Experte: Afrikanische Schweinepest könnte zu Exporteinbußen führen

Kopenhagen
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Foto: dpa

Sollte sich die Krankheit bis nach Dänemark ausbreiten, könnte dies für die Schweinebauern teuer werden werden, sagt der Fachmann für ansteckende Tierkrankheiten, Bent Nissen. Er hält das Szenario allerdings für sehr unwahrscheinlich.

Die afrikanische Schweinepest ist zwar noch nicht in Dänemark angekommen, doch wird die Situation sehr aufmerksam verfolgt, denn sollten Fälle im Land beobachtete werden, könnte das „katastrophale wirtschaftliche Folgen  für die Schweinelandwirte im Land haben“, sagt Bent Nielsen, Abteilungsleiter für den Bereich  Qualitätssicherung in der Landwirtschaft und Fachmann für ansteckende Tierkrankheiten  bei Seges.

„Sollte nur ein Tier entdeckt werden, das mit der Krankheit infiziert ist, muss der gesamte Bestand des Hofes notgeschlachtet werden, um die weitere Ausbreitung zu verhindern“, fährt der Tierseuchenexperte fort.

Im schlimmsten Fall

Doch was für den einzelnen Landwirt ein Fiasko ist, könnte sich auch auf die gesamte Schweinelandwirtschaft auswirken, denn „Dänemark ist ein großes Exportland für Schweine. Ein großer Teil der Produktion geht in andere Länder. Dieser Markt wird sich jedoch schließen, mit großen Auswirkungen für die Landwirte. Ihnen entgehen für bis zu einem halben Jahr  ein großer Teil ihrer Einnahmen“, schildert Bent Nissen den schlimmsten Fall für die Schweinebauern.

„Sollte der Fall eintreten, dass die Tiere eines Hofes notgeschlachtet werden müssten, erhält der Landwirt eine Entschädigung. Eine Hälfte von der EU, die andere vom dänischen Staat. Fallen jedoch die ausländischen Absatzmärkte weg, wie wir es hatten, als Russland Sanktionen erhob und keine Schweine mehr importierte, gibt es Absatzschwierigkeiten. Die hiesigen Schweinebauern werden dann große Probleme haben, die produzierten Tiere zu verkaufen“, vertieft er die Situation. 
Seges ist von staatlicher Seite beauftragt, die Ausbreitung unter anderem der afrikanischen Schweinepest zu beobachten.

„Wir haben jeden Tag ein Auge darauf, ob neue Fälle  gemeldet werden und ob sie sich Dänemark nähern. Wir folgen dabei den Vorgaben der EU“, erklärt Bent Nissen. 

Bisher nur in Osteuropa

Bisher findet sich die afrikanische Schweinepest nur im östlichen Teil Europas, unter anderem in Georgien, wo sie 2007 zum ersten Mal auftrat. Doch seit dem vergangenen Jahr gab es auch Fälle in Polen, der Tschechischen Republik sowie in Rumänien – zum Teil Nachbarländer  Deutschlands. 
„Sollte Deutschland Fälle melden, werden in Dänemark weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen. So wird es zum Beispiel an den Grenzen sehr strenge Kontrollen von Tiertransporten  geben“, sagt der Seges-Abteilungsleiter. 

Die Gefahr, dass die afrikanische Schweinepest sich bis nach Dänemark ausbreitet, hält Bent Nissen jedoch für gering. Die größte Gefahr sind die Menschen selbst, die  mit dem Erreger infiziertes Fleisch über die Grenze hinweg mitnehmen und der so zu den Tieren gelangen könne, sagt er abschließend.

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