Thema der Woche: Digitalisierung

Mehr Digitalisierung für kleine und mittelständische Unternehmen

Mehr Digitalisierung für mittelständische Unternehmen

Mehr Digitalisierung für mittelständische Unternehmen

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Am Freitag, 1. Oktober 2021, übergab der Vorsitzende der von der Regierung initiierten Digitalisierungspartnerschaft, Jim Hagemann Snabe, den Bericht mit 46 Empfehlungen zur weiteren Digitalisierung des Landes an Finanzminister Nicolai Wammen (Soz.) und Wirtschaftsminister Simon Kollerup (Soz.). Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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Eine von der Regierung initiierte Partnerschaft kommt mit einer Reihe an Empfehlungen für kleine und mittelständische Unternehmen, wie ihnen durch mehr Digitalisierung noch bessere Standort- und Wettbewerbsbedingungen bereitet werden können.

Im Frühjahr 2021 hatte die Regierung digitale Experten und die Topchefs aus dem dänischen Wirtschaftsleben zusammen mit Branchenorganisationen, Kommunernes Landsforening und Danske Regioner zu einer Digitalisierungspartnerschaft eingeladen.

Sie sollte Empfehlungen an die Regierung für die weitere Digitalisierung Dänemarks ausarbeiten.

Insgesamt 46 Empfehlungen

Rund ein halbes Jahr später hat der Vorsitzende der Digitalisierungspartnerschaft, Jim Hagemann Snabe, am 1. Oktober einen Bericht mit 46 Empfehlungen an Finanzminister Nicolai Wammen (Soz.) und Wirtschaftsminister Simon Kollerup (Soz.) überreicht.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf kleinen und mittelständischen Unternehmen, im dänischen mit SMV für „små og mellemstore virksomheder“ abgekürzt.

Wettbewerbsfähigkeit, Automatisierung und Nachhaltigkeit

Drei wichtige Stichwörter sind in diesem Zusammenhang „Wettbewerbsfähigkeit“, „Automatisierung“ und „Nachhaltigkeit“. Zudem soll die Digitalisierung den direkten Kontakt zwischen Unternehmen und Kunden ermöglichen. All diese Maßnahmen sollen für einen wachsenden Export und besseren Service im Ausland sorgen.

Neben einer verbesserten Produktivität soll die weitere Digitalisierung auch zu einer größeren Flexibilität für Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen und weitere Vertriebskanäle für neue Produkte erschließen.

Maßnahmen sollen allen Unternehmen zugutekommen

Die Autoren der Vorschläge sind überzeugt, dass derartige Maßnahmen allen Unternehmen zugutekommen, vom Start-up über kleine und mittelgroße Firmen bis hin zu den ganz großen Unternehmen. Allerdings machen die kleinen und mittelgroßen Unternehmen 99 Prozent aller Firmen in Dänemark aus.

Doch wie sollen die Maßnahmen umgesetzt werden? Die Autoren des Digitalisierungspaktes stellen dafür drei zentrale Empfehlungen vor.

„MinVirksomhed“

Unter dem Stichwort „MinVirksomhed“ soll der Verwaltungsaufwand kleiner- und mittelgroßer Firmen anhand datenbasierter Lösungen minimiert werden. Heutzutage wenden die SMVs mehr als 30 Milliarden Kronen jährlich für das Schreiben von Rechnungen, die Buchführung und das Ausfüllen entsprechender Belege für die Steuerverwaltung auf. All das soll künftig automatisiert vonstattengehen.

Der Vorsitzende der Digitalisierungspartnerschaft, Jim Hagemann Snabe, sagte bei der Vorstellung der 46 Empfehlungen am Freitag: „Die kleinen und mittelständischen Betriebe sollen die Möglichkeit erhalten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – nämlich ihren Betrieb aufzubauen und zu entwickeln.“

Neben einer vereinfachten Verarbeitung finanzieller Daten sollen auch Daten zu Nachhaltigkeit und künftige CO2-Berichte zugunsten einer nachhaltigen Umstellung digital übermittelt werden.

Automatisierung durch Roboter

Als zweiter Punkt schlagen die Autoren vor, dass Automatisierungsprozessen in dänischen Unternehmen anhand von Industrie- und Softwarerobotern ein Schub verpasst wird.

So können Industrieroboter bei gleichzeitiger Fehlerreduktion mehr produzieren; Softwareroboter bieten die Möglichkeit, Routineaufgaben zu übernehmen und für einen schnelleren Überblick zu sorgen.

SMV: Digital

Mit dem Programm SMV: Digital soll ein passgenaues Set-up für Beratung, Ressourcen und Kompetenzentwicklung in kleinen und mittelständischen Unternehmen gefördert werden, so dass Investitionen in digitale Lösungen für diese Firmen, die oftmals über nicht genügend Zeit verfügen würden, einfacher werden.

Auf diese Weise sollen der Onlineverkauf und der Export gestärkt werden.

Schutz kleinerer Unternehmen bei Verträgen mit Großunternehmen

Daneben hat die Digitalisierungspartnerschaft auch ein Auge auf die Herausforderungen, die kleinen und mittleren Firmen entstehen können, wenn sie Vereinbarungen mit wesentlich größeren Unternehmen eingehen. Hier liegt nach Auffassung der Autoren ein besonderes Risiko für die kleinen und mittleren Firmen, wenn sie Vertragsverpflichtungen nur auf Grundlage komplexer technischer Plattformen erfüllen können. Dazu seien kleinere Unternehmen oftmals nicht in der Lage.

Digitale Autobahn für Talente

Ein weiteres Augenmerk haben die Verfasser auf die Möglichkeit, qualifizierte ausländische Arbeitskräfte, die die notwendigen technischen und digitalen Kompetenzen mitbringen, einstellen zu können. Sie sprechen in dem Zusammenhang von einer „digitalen Autobahn für Talente“.

Weitere Schwerpunkte der Digitalisierungspartnerschaft

Andere Schwerpunkte der insgesamt 46 Empfehlungen beziehen sich auf die Weiterentwicklung der Servicedienstleistungen der öffentlichen Hand gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, die digitale öffentliche Verwaltung und eine erhöhte Innovationsgeschwindigkeit auf Basis einer öffentlich-privaten Partnerschaft.

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