Zugverkehr

Nørby: Kosten für Streckenausbau müssen auf den Tisch

Nørby: Kosten für Streckenausbau müssen auf den Tisch

Nørby: Kosten für Streckenausbau müssen auf den Tisch

LSA//JV
Apenrade/Aabenraa
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Am Südende des Bahnhofs Tingleff wurde die elektrische Oberleitung für ein zweites Gleis nach Pattburg vor über 20 Jahren installiert. Doch seitdem ist das Projekt nicht vorwärtsgekommen. Foto: Volker Heesch

Die Sonderburger Venstre-Abgeordnete im Folketing, Ellen Trane Nørby, hat den Verkehrsminister aufgefordert, die Kosten des zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke zwischen Pattburg und Tingleff detailliert berechnen zu lassen.

Venstre-Politikerin Ellen Trane Nørby aus Sonderburg möchte die Kosten für einen zweigleisigen Ausbau der Eisenbahn-Verbindung zwischen Pattburg und Tingleff geklärt haben, schreibt die Zeitung „Jydske Vestkysten“.

Die zwölf Kilometer zwischen Pattburg/Padborg und Tingleff/Tinglev sind zwischen Süditalien und Stockholm die letzten Kilometer ohne zweigleisigen Ausbau. 

In den vergangenen Jahren ist es hier mehrfach zu Verkehrsstörungen gekommen. 2012 musste die Strecke wegen eines Unfalles gesperrt werden, sodass alle Züge weiträumig umgeleitet werden mussten.

Diese Einspurigkeit sei laut demInternationalen Eisenbahnverband (UIC) eine echte „Belastungsgrenze“ geworden, so „Jydske Vestkysten“. 

Ellen Trane Nørby bemängelt jetzt, dass es keine gesicherten Zahlen zu den erwarteten Kosten gibt. 

„Dies ist eine Aufgabe, die in Angriff genommen werden muss“, sagt die Politikerin. Sie habe daher Verkehrsminister Benny Engelbrecht (Soz.) gebeten, „in Details und mit vertiefenden Erläuterungen“ darzulegen, was der Ausbau der Strecke kosten werde.

Dass ein zusätzliches Gleis notwendig ist, sei seit 1993 immer wieder diskutiert worden, wobei es aber nie eine Finanzierung gab, so „JV“ in dem Artikel, obwohl die Strecke zwischen Woyens/Vojens und Vamdrup 2015 bereits zweigleisig ausgebaut wurde. 

Der zweigleisige Ausbau der Strecke zwischen Pattburg und Tingleff wurde noch in diesem Jahr in der Verkehrsvereinbarung im März von der damaligen Venstre-Regierung nicht als Priorität gesetzt. 

Weil die Kosten der Erweiterung bisher nicht bekannt sind, bestehe das Risiko, dass das Projekt weiter verschoben wird, sagt Leif Friis Jørgensen, Vorsitzender des Entwicklungsrates Nordschleswig/ UdviklingsRåd Sønderjylland, zu der Zeitung. 

Bis heute seien die Preisschätzungen sehr unterschiedlich gewesen, so Trane Nørby. Ihre Partei frage deswegen nach einer verlässlichen Planungsgrundlage.

Während die Region Süddänemark, die für diese Extra-Eisenbahn-Initiative verantwortlich ist, und der Verband der dänischen Industrie „Dansk Industrie“ die Kosten mit 500 Millionen Kronen überschlagen, geht das Verkehrsministerium von einer höheren Summe aus: 700 Millionen Kronen. 

Im Bericht der Güterabteilung der dänischen Staatsbahnen, Banedanmark, wird geschildert, dass die Strecke zwischen Tingleff und Pattburg „dicht an der Belastungsgrenze“ liegt.

Das Transportministerium macht aber in einer Notiz darauf aufmerksam, dass die Eröffnung einer festen Querung über den Fehmarnbelt in etwa zehn Jahren eine deutliche Entlastung der Strecke bewirken werde.

Die Fehmarnbeltquerung werde bewirken, dass „bedeutende Gütermengen vom LKW auf die Schiene verlagert werden“, wird Jan Wildau von der Deutschen-Bahn-Güterverkehr, „DB Cargo“, zitiert. Aber auch er bewertet die beschränkte Kapazität der Strecke in Nordschleswig als eine Einschränkung, so „Jydske Vestkysten“.

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