Negative Geschichten in der Presse und Einflussnahme auf Rettungsmitarbeiter, die einen Job beim Konkurrenten annehmen wollten: Falck hat gegen seinen Konkurrenten Bios unlautere Mittel angewandt, um dem niederländischen Unternehmen zu schaden. Zu diesem Fazit ist der Wettbewerbsrat gekommen.

Bios hatte 2014 und 2015 wegen Falcks Interventionen Probleme, das Rettungswesen für die Region Süddänemark zum Laufen zu bringen. „Falcks Strategie gegenüber Bios bestand vor allem darin, im Verborgenen negative Geschichten über Bios an die Presse zu übermitteln sowie auf Mitarbeiter und potenzielle Angestellte einzuwirken, die über einen Job bei Bios nachgedacht haben“, schreibt der Vorsitzende von „Konkurrencerådet“, Christian Schultz.

Mangelware Rettungssanitäter

Rettungssanitäter seien eine „begrenzte Ressource“, und der intensive Kampf zwischen den beiden Unternehmen habe dazu geführt, dass Bios die Bedingungen des Vertrages mit der Region Süddänemark nicht erfüllen konnte. Bios hatte am Ende der Zusammenarbeit mit der Region im Juli 2016 Konkurs in Dänemark anmelden müssen.

Die Region Süddänemark hatte im April 2014 das Rettungswesen öffentlich neu ausgeschrieben, nachdem das Unternehmen Falck die Arbeit in der Region fast 100 Jahre lang ausgeführt hatte.

Falck teilte mit, dass man gegen die Entscheidung des Rates Einspruch einlegen werde. Man habe sich im Juni 2018 für Teile der Vorgänge öffentlich entschuldigt. Man habe seine eigenen Erwartungen an sich selbst in dieser Angelegenheit zwar nicht erfüllt, den eigenen Juristen zufolge habe man aber innerhalb der erlaubten Wettbewerbsrahmen agiert, so Falck in einer Pressemitteilung.

Die Region Süddänemark hatte nach dem Bios-Konkurs den Betrieb des Rettungswesens im August 2016 in Eigenregie übernommen und das Unternehmen Ambulance Syd gegründet.