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Hilfe vom Regionskontor stark nachgefragt

Hilfe vom Regionskontor stark nachgefragt

Hilfe vom Regionskontor stark nachgefragt

Pattburg/Padborg
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Für das Regionskontor gab es 2021 viele Fragen zu beantworten. Foto: FLA

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Leben und arbeiten in zwei verschiedenen Ländern – das wirft Fragen auf, wie auch der unterschiedliche staatliche Umgang mit der Pandemie. Beide Themen brachten die Telefone des Regionskontors in Pattburg zum Klingeln. Und auch ein drittes Thema war stark nachgefragt.

Das Regionskontor und Infocenter der Region Sønderjylland-Schleswig meldet eine stark gestiegene Nachfrage nach Beratungen.

Nachdem das Regionskontor 2020 nach eigener Aussage 3.624 Anfragen registriert hatte, waren es im vergangenen Jahr 4.485 Beratungen, also gut 23 Prozent mehr.

Leichte und komplexe Fragen

Laut Peter Hansen, Leiter des Regionskontors in Pattburg, ist es das zweitstärkste Beratungsjahr der Einrichtung nach 2008 mit rund 5.000 Anfragen. „Das ist schon Wahnsinn“, so Hansen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ zum Anfragenaufkommen des vergangenen Jahres. Einige Fragen seien schnell zu beantworten, zu anderen müssten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionskontors länger recherchieren.

Das ist schon Wahnsinn.

Peter Hansen, Leiter des Regionskontors und Infocenters in Pattburg

„Gerade im vergangenen Jahr wurden wir mit neuen Vorschriften und Beschränkungen bombardiert, das erklärt die hohe Zahl der Anfragen“, so Peter Hansen, Leiter des Regionskontors. „Wir konnten trotz massiver Einschränkungen alle Anfragen abarbeiten – das ist schon ein toller Erfolg."

Er macht verschiedene Themenblöcke aus. Neben den klassischen Themen wie Steuer, Krankenversicherung und Rente, die für Grenzpendler interessant sind, standen 2021 Fragen zu Regeln und Beschränkungen im Zuge der Pandemie im Vordergrund, etwa Regeln zur Einreise oder zu Corona-Tests.

Mehrfach selbst Lage prüfen

Die wechselnde Lage habe es mit sich gebracht, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionskontors mehrfach täglich selbst den neuesten Stand überprüfen mussten. Dies habe man als Routine übernommen. 

An den Fragenden ging die Pandemie nicht spurlos vorbei. Es habe schon ein paar emotionale Hilfeanrufe gegeben, so Hansen, als plötzlich der gewohnte freie Grenzübergang eingeschränkt wurde. Die Grenzpendler, so sein Eindruck, die jeden Tag die Grenze kreuzen, wollten die Regeln meist nur schnell erklärt haben, um ohne Hindernisse zur Arbeit zu kommen. Hansen: „Das sind Profis."

Hansen ist mit Blick auf die Situation an den Grenzen Deutschland-Polen und Deutschland-Tschechien überzeugt, dass das deutsch-dänische Grenzland mit einem blauen Auge davongekommen ist. Er fragt sich mit Blick auf die Virusvariante Omikron, wie es wohl gekommen wäre, wenn Deutschland Dänemark als Virusvariantengebiet eingestuft hätte.

Neues Heim in Dänemark

Die Pandemie hat den Trend nicht gestoppt, von Deutschland nach Dänemark zu ziehen. Hansen sieht eher einen Zuwachs. Vermutlich hätten die Umzugsinteressierten in der Pandemie mehr Zeit gehabt, über die Idee nachzudenken und sie in die Tat umzusetzen.

Während Menschen aus dem deutschen Grenzgebiet von den günstigeren Häusern in Dänemark angelockt werden, sind die Beweggründe bei der Gruppe, die aus den südlicheren Teilen Deutschlands nach Dänemark ziehen, sehr unterschiedlich, so Hansen.

Aufgrund der geltenden Restriktionen ist die persönliche Beratung weiterhin ausgesetzt. Telefonisch und per E-Mail ist das Infocenter jedoch erreichbar.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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