Deutschland-Dänemark

Analyse: Es gibt ein „Wir“ über die Grenze hinweg

Analyse: Es gibt ein „Wir“ über die Grenze hinweg

Analyse: Es gibt ein „Wir“ über die Grenze hinweg

Vejle
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Einer Analyse nach fühlen sich die Menschen über die deutsch dänische Grenze hinweg mehrheitlich verbunden. Foto: Lars Salomonsen, Flensborg Avis

Die Region Süddänemark hat eine Analyse in Auftrag gegeben, aus der hervorgeht: Es gibt offenbar ein Band zwischen den Menschen über die Grenze hinweg. Doch könnten die Deutschkenntnisse bei jungen Süddänen besser sein, meint die Region.

Die Menschen, die nördlich und südlich der deutsch-dänischen Grenze leben, sind mehrheitlich der Auffassung, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Dies geht aus einer Analyse hervor, die die Region Süddänemark in Auftrag gegeben hat. Demnach denken 83 Prozent der Dänen und 75 Prozent der Deutschen im Grenzland, dass es unter anderem in Kultur und Mentalität viele Gemeinsamkeiten gibt – in hohem oder mäßigem Grad, so die Region.

Aus der Analyse „Grænselandet på tværs – Identitet, sprog og bevægelser over grænsen”, die am Mittwochnachmittag im Rahmen eines Ausschusstreffens vorgestellt wurde, geht zudem hervor, dass diese Auffassung in allen Altersgruppen vertreten ist.

Rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger – 500 nördlich der Grenze und 500 südlich der Grenze – gaben im Februar und März Auskunft zu einer Reihe von Fragen zu Identität, Gemeinschaft, Sprachverständnis und grenzüberschreitenden Kontakten.

Vorsitzender: Starke Gemeinschaft

Der Vorsitzende des betreffenden Ausschusses für regionale Entwicklung, Søren Rasmussen (DF), schätzt die Ergebnisse wie folgt ein: „Mit 100 Jahren Wiedervereinigung mit Dänemark im Hinterkopf wollten wir mit der Analyse herausfinden, wie die Menschen nördlich und südlich der Grenze auf das Leben im Grenzland schauen. Es freut mich, dass die Analyse eine solch starke Gemeinschaft zeigt.“

Dieses Gemeinschaftsgefühl sei ein wichtiger Baustein für eine intensivere Zusammenarbeit in der Entwicklung der Grenzregion, so Rasmussen. Seinen Worten nach ist Zusammenarbeit und Partnerschaft über die Grenze hinweg ein wichtiger Baustein innerhalb der neuen regionalen Entwicklungsstrategie, die in diesem Jahr verabschiedet wurde.

Auf die Frage, welche Vorteile das Leben im deutsch-dänischen Grenzland mit sich bringt, wurden unter anderem Berufs- und Einkaufsmöglichkeiten genannt ebenso wie gute Ausbildungsmöglichkeiten und kultureller Austausch. Auch das Gefühl der Verbundenheit und eine fantastische Landschaft wurden erwähnt.

Qualitäten werden übersehen

Und weil zudem laut Analyse die Auffassung geteilt wird, dass die Qualitäten der Region übersehen werden, will die Region Süddänemark nach eigener Aussage die Grenzregion ins rechte Licht rücken. Die Region nennt in diesem Zusammenhang die Unterstützung der Tour de France am 3. Juli 2022, in deren Rahmen die Fahrer Sonderburg (Sønderborg) und die Mühle von Düppel (Dybbøl) sehen werden, sowie die Arbeit an der Anerkennung der Grenzregion als immaterielles Unesco-Weltkulturerbe.

Die Analyse zeigt aber auch, dass junge Dänen im Vergleich zu älteren Jahrgängen ins Hintertreffen geraten, wenn es um Deutschkenntnisse geht. Dabei erhöht sich die Reiselust, wenn auf beiden Seiten Sprachkenntnisse vorhanden sind.

Preben Jensen (V), Vizevorsitzender des Ausschusses, meint, dass die Deutschkenntnisse der Menschen in Süddänemark gestärkt werden sollten, da Unternehmen Mitarbeiter nachfragen, die solche Sprachkenntnisse besitzen.

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