Tumult im „Ungeunivers“
Kommune zeigt Nulltoleranz
Kommune zeigt Nulltoleranz
Kommune zeigt Nulltoleranz
Zwei Lehrer verletzt bei Episode in der „Sønder Otting Skole “ am Kløvermarken. Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Die süddänische Polizei hat die Fahndung nach mutmaßlichen Gewalttätern aufgenommen. Zwei Mitarbeiter des „Ungeunivers“ der kommunalen „Sønder Otting Skole“ am Kløvermarken sind verletzt worden. Sie mussten nach einem Tumult ambulant in der Notaufnahme versorgt werden. Wie berichtet, fuhr eine Gruppe junger Männer am Mittwochnachmittag mit einem Auto auf den Schulhof, der zu dem Zeitpunkt menschenleer war.
„Wir ermitteln wegen Gewalt, und wenn die Täter gefunden sind, wird Anklage erhoben wergen Gewalttätigkeit gegen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst“, so Jeppe Kjærgaard, Leiter der Polizeiwache in Hadersleben. Die betroffenen männlichen Mitarbeiter sind am Kopf beziehungsweise an einem Bein verletzt worden. Die körperlichen Verletzungen seien, so Kjærgaard, nicht ernsthafter Art. Morten Oldrup, Chef von Kinder und Jugend, Bezirk Süd, erklärte, dass eine Gruppe von drei bis vier Jugendlichen in die Einrichtung kamen. Sie gaben an, mit dem Schulleiter sprechen zu wollen.
Weil dieser nicht anwesend war, habe sich ein Abteilungsleiter der Gruppe angenommen. Das Gespräch habe, so Oldrup, nach und nach eine aggressive Tonlage angenommen, weswegen sie aufgefordert wurden, die Schule zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen wurde dem einen Mitarbeiter ein Schlag gegen ein Ohr verpasst, und sein Kollege wurde geschubst, sodass er hinfiel, berichtete Oldrup. Die Tatverdächtigen flüchteten vor Eintreffen der Polizei mit ihrem Auto. „Wir suchen zwei Tatverdächtige, die nicht ethnische Dänen sind. Vielleicht umfasst die Gruppe der Tatverdächtigen aber auch weitere Personen“, erklärte Kjærgaard. Die Tatverdächtigen haben nur periphere Anbindung an die Schule und sind nicht Schüler des „Ungeunivers“.
„Null Toleranz“
„Null Toleranz“, erklärte Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) seinen Standpunkt. Die von Kommune und Polizei erfasste Nulltoleranzstrategie in Verbindung mit Ausschreitungen in der Innenstadt (wir berichteten) gelte auch, so der Bürgermeister, für den Zwischenfall in der Schule. „Ich werde in Zusammenarbeit mit der Polizei alles dafür tun, damit die Schuldigen gefasst werden“, erklärte der Bürgermeister, der nicht hofft, dass es notwendig wird, „amerikanische Zustände“ einzuführen. Wir haben ein Schulwesen in Hadersleben, wo man sich frei auf dem Gelände der Schulen bewegen kann, ohne dass wir bewaffnetes Wachpersonal, verschlossene Türen und extra Sicherheitspersonal einsetzen – und das möchten wir gerne beibehalten“, so der Bürgermeister.
Die kommunale Verwaltung habe sich gleich am Mittwoch um die Betroffenen gekümmert, und es sei Krisenhilfe angeboten worden. Wie Oldrup bestätigte, waren die betroffenen Mitarbeiter am Donnerstag im Dienst, und die Schüler und Eltern sind über die Episode in Kenntnis gesetzt worden. Donnerstag wurden die Einsatzpläne der Schule überarbeitet, und Oldrup lobt den Einsatz von Mitarbeitern und Leitung während und nach der überaus ernsten Episode.
Die Schule am Kløvermarken und die benachbarte Schwimmhalle werden momentan renoviert. Deswegen sei die Einfahrt zur Schule nicht wie gewohnt mit einer Wegschranke gesichert gewesen. Die Wegschranke sei offenbar von Handwerkern aus praktischen Gründen entfernt worden, erläuterte der Bürgermeister.
Der Bürgermeister und der Leiter der Polizei machten Donnerstag keine konkreten Angaben über das mögliche Tatmotiv: „Die Arbeitsintensität ist hoch, aber konkrete Angaben über den Ermittlungsstand kann ich aus ermittlungstechnischen Gründen nicht machen“, so Kjærgaard. Kjærgaard geht nicht davon aus, dass der Vorfall und die Begebenheiten im Haderslebener Nachtleben in Verbindung stehen: „Das sind zwei unterschiedliche Sachen.“