Kriminalität

Mann soll Vergewaltigungen der Ehefrau organisiert haben

Mann soll Vergewaltigungen der Ehefrau organisiert haben

Mann soll Vergewaltigungen der Ehefrau organisiert haben

cvt/Ritzau
Apenrade/Aabenraa
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Vor dem Gericht in Sonderburg wird der Fall verhandelt. Foto: Riggelsen (Archiv)

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Vor dem Sonderburger Gericht beginnt der Prozess gegen einen 36-jährigen Mann aus Nordschleswig. Ihm wird systematische Misshandlung seiner behinderten Gattin vorgeworfen.

Mehrere Jahre lang soll er seine geistig behinderte Ehefrau misshandelt, sie herabwürdigend behandelt und vergewaltigt haben und Vergewaltigungen organisiert haben, an denen weitere Täter beteiligt waren.

Am Mittwoch beginnt nun der Prozess gegen einen 36-Jährigen, der bereits im Februar 2020 verhaftet worden war. Zwei Wochen zuvor war es seiner sechs Jahre jüngeren Frau gelungen, zu entkommen und ihre Geschichte zu erzählen.  

Über mehr als fünf Jahre sollen die Vergewaltigungen stattgefunden haben, im eigenen Haus und an mehreren Orten außerhalb des Hauses in Gramm (Gram), darunter Hadersleben (Haderslev) und Odense.

Angeklagter organisierte Mittäter im Internet

Über eine Dating-Webseite hat der Angeklagte Kontakt zu den anderen Tätern aufgenommen und sich mit ihnen verabredet. Eine „Anleitung“, aus der laut Anklageschrift auch hervorging, dass die Männer sich Sex mit der Frau erzwingen sollten, soll er im Internet bereitgestellt haben.

Über die Vergewaltigungen hinaus soll der Mann die Frau jahrelang schwer misshandelt haben. Da seit dem 1. April 2019 auch psychische Gewalt bestraft werden kann, wird dem Mann auch dies zur Last gelegt. Er soll alle Bereiche des Lebens der Frau kontrolliert und sie zur Sterilisation veranlasst haben.

Der Angeklagte weist die ihm zur Last gelegten Anschuldigungen von sich. Im Zuge der Ermittlungen wurde bekannt, dass er eine weitere Frau mehrfach vergewaltigt haben soll, mit der er zuvor verheiratet war. Dies liegt mehr als zehn Jahre zurück, auch dafür wird er angeklagt.

Es sind 17 Verhandlungstage angesetzt, mit dem Urteil wird im Juni oder Juli gerechnet. Laut Anklageschrift liegen zahlreiche von ihm selbst angefertigte Videoaufnahmen vor, die den Angeklagten belasten.

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