Besatzung

SMUK & Møllen am 9. April: Gedenken mit vereinten Kräften

SMUK & Møllen am 9. April: Gedenken mit vereinten Kräften

SMUK & Møllen am 9. April: Gedenken mit vereinten Kräften

Hadersleben/Haderslev
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An den 9. April erinnern alljährlich die Gedenkfeiern in der Domstadt – und der gleichnamige Spielfilm mit Pilou Asbæk in der Hauptrolle, der an Originalschauplätzen in der Domstadt entstand (Archivbild). Foto: Ute Levisen

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Der Tag, an dem die Wehrmacht in Dänemark einmarschierte, ist in Hadersleben allgegenwärtig. Einer der historischen Schauplätze, die einstige Mühle, bildet den Rahmen einer neuen Zusammenarbeit zwischen zwei Kulturinstitutionen der Domstadt. Diese Kooperation ist zugleich der Startschuss einer neuen Dimension des Gedenkens.

Am 9. April 2022 jährt sich der Einmarsch deutscher Truppen in Dänemark zum 82. Mal. In Hadersleben ist dieser Tag auch heute noch im Bewusstsein vieler Menschen allgegenwärtig: Vier Soldaten hatten damals bei Gefechten in der Domstadt ihr Leben lassen müssen. Alle Jahre wieder gedenken die Menschen dort der dramatischen Ereignisse des 9. April 1940. Auch ein gleichnamiger Spielfilm, entstanden in Hadersleben, erinnert an den Kampf gegen die deutschen Besatzer, die den dänischen Einheiten zahlenmäßig weit überlegen waren.

Drei Vorstellungen am 9. April

Der Mühlenplatz in der Haderslebener Innenstadt war ein Schauplatz der Kampfhandlungen. Mehr noch: Die einstige Mühle fungierte damals als Kommandozentrale der dänischen Soldaten.

Für das Ensemble des Regionaltheaters Møllen und das Schleswigsche Infanterieregiment der Kaserne ist der 9. April 2022 der Startschuss einer neuen Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem Militärorchester SMUK plant Theaterchef Nikolaj Mineka drei Vorstellungen, um an diesen Tag zu erinnern.

Am Mühlenplatz (Foto) sowie an der Kaserne fanden die Kampfhandlungen statt. Die einstige Mühle bildet in diesem Jahr die Kulisse einer Theateraufführung in Zusammenarbeit mit SMUK (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Reumert-Preisträger spielt Hauptrolle

Møllen-Schauspieler und Reumert-Preisträger Ole Sørensen wird die Hauptrolle übernehmen. Theaterdirektor Mineka verspricht schon jetzt eine einzigartige Vorstellung voller Drama und Musik.

„Wir haben uns diese Kooperation sehr lange gewünscht“, sagt er. Nicht zuletzt, weil eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Kulturinstitutionen SMUK und Møllen ein großes Potenzial berge, das es auszuschöpfen gelte.

Eine neue Dimension des Gedenkens

Für Orchesterchef Rasmus Frandsen ist die künftige Teamarbeit mit dem Møllen-Ensemble erst der Anfang. Und: „Es ist eine fantastische Gelegenheit für SMUK, in jenem Gebäude zu spielen, in dem die Soldaten der Haderslebener Kaserne während der Kämpfe am 9. April ihre Kommandozentrale hatten.“

Reumert-Preisträger Ole Sørensen übernimmt die Hauptrolle im „9. April“. Foto: Ute Levisen

Der höchste Preis

Kasernenchef Oberst Lars Mouritsen betrachtet die neue Zusammenarbeit als eine neue Dimension des Gedenkens an die damaligen Ereignisse im Herzen der Domstadt: „Dort hat das Regiment zuletzt gekämpft – und vier Soldaten haben den höchsten Preis für die Verteidigung Dänemarks gezahlt.“

Während der Gefechte am 9. April 1940 starben auch zwei zivile Angehörige der deutschen Volksgruppe durch Kugeln der Wehrmacht.

 

Kasernenchef Oberst Lars Mouritsen sieht in der Zusammenarbeit eine neue Dimension des Erinnerns an diesen historischen Tag, der die „fünf dunklen“ Jahre der Besatzung durch Hitler-Deutschland einleitete. Hier ist er im Rahmen des Lichtfestes zu sehen, mit dem Hadersleben alljährlich die Befreiung Dänemarks feiert (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Der 9. April im Møllen-Theater

Premiere der Theatervorstellung ist am 9. April 2022. Sie ist Veteranen, Angehörigen und Nachfahren der Soldaten vorbehalten.

Am 10. April führen SMUK und das Møllen-Ensemble die Vorstellung zweimal auf: ab 14 und 16 Uhr. Karten sind ab dem 25. Februar zum Stückpreis von 210 Kronen auf der Internetseite des Theaters erhältlich.

 

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Die Geschichte der Minderheit will gelernt sein“