Wirtschaft
Fuglsang verkauft Brauerei
Fuglsang verkauft Brauerei
Fuglsang verkauft Brauerei
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Die Haderslebener Brauerei Fuglsang bekommt neue Eigentümer. Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, räumt Direktor Kim Fuglsang ein. Die Familie Fuglsang verkauft die Brauerei an Royal Unibrew und konzentriert sich künftig auf die Mälzereien in Hadersleben und Thisted.
Die Brauerei Fuglsang mit Sitz in Hadersleben wird ein Teil von „Royal Unibrew A/S“. Am vergangenen Donnerstag unterzeichnete der Vorstand von Fuglsang Holding einen entsprechenden Übernahmevertrag, der den Kauf von „Bryggeriet S. C. Fuglsang A/S“ in Hadersleben sowie wie „Mineralvandsfabrikken Frem A/S“ in Ripen (Ribe) besiegelt.
Das beste Match
„Für uns ist Royal Unibrew das beste Match, um unsere Marken Fuglsang, Frem, Adelhardt und Urban Cocktails sowie das dazugehörige Produktsortiment weiterzuführen“, sagt Kim Fuglsang. Er wird auch in Zukunft an der Spitze von „Sophus Fuglsang Export-Maltfabrik“ in Hadersleben und Thisted stehen.
Zwischen den Stühlen
Damit ist ein Kapitel Familien- und Wirtschaftsgeschichte beendet. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, so Fuglsang: Auf dem dänischen Brauereimarkt gebe es nur wenige große Akteure.
Gemessen am Umsatz rangiert die Brauerei auf Platz 5 in Dänemark – und sitzt damit genau zwischen den Stühlen. Für die Familie sei der Verkauf an Unibrew der beste Garant dafür, die Zukunft der Produktserien aus dem Hause Fuglsang zu gewährleisten.
Übernahmeangebot an Mitarbeiter
Die Mitarbeiter der Brauerei bekommen das Angebot, in ein Anstellungsverhältnis zu den neuen Eigentümern zu wechseln.
Fuglsang Holding behält alle Gebäude. Unibrew wird die Produktionshallen in Hadersleben und Ripen mieten.
Keine leichte Entscheidung
Kim Fuglsang räumt ein, dass der Firmenleitung die Entscheidung nicht leichtgefallen – und von Emotionen geprägt gewesen sei. Die Vernunft habe gesiegt: „Man kann nur dann eine Brauerei in 5. Generation betreiben, wenn es eine große lokale Verankerung gibt“, so Fuglsang.
Dankbar für Loyalität
Die Unternehmensleitung sei dankbar für die langjährige Unterstützung seitens ihrer Kunden und Geschäftspartner: „Wir sind überzeugt davon, dass Unibrew die Aufgabe mit Enthusiasmus und Professionalismus übernehmen wird. Jetzt reichen wir die Bierflasche also weiter.“
Zeit zum Reflektieren in der Corona-Pause
Fuglsang betont, dass nicht die Corona-Pandemie der Grund für die Entscheidung gewesen ist: „Aber durch die Corona-Pause war es plötzlich sehr still in der Brauerei, und wir hatten Zeit, den Markt und unsere Zukunft zu analysieren. Ein Verkauf ergibt Sinn – auch wenn es uns traurig macht.“
Übernahme in den nächsten Monaten
In den kommenden Monaten wird vornehmlich Braumeister Henning Fuglsang für die praktischen Seiten der Übernahme verantwortlich zeichnen. Ihm zur Seite stehen Kim Fuglsang und der technische Direktor des Familienunternehmens, Claes Fuglsang.
Teil der dänischen Brauereibranche
Kim und Claes Fuglsang werden sich nunmehr ganz dem Betrieb der beiden Mälzereien in Hadersleben und Thisted widmen – Braumeister Henning Fuglsang gesellt sich im Herbst dazu.
„Da unsere Familie Dänemarks größte Malzproduktion bewirtschaftet, werden wir auch in Zukunft Teil der dänischen Brauereibranche sein.“
Überraschte Mitarbeiter
Am Montagvormittag informierten die Fuglsang-Familie und die neuen Eigentümer die Mitarbeiter: „Sie reagierten überrascht. Erst einmal war es ganz still“, erzählt Kim Fuglsang. Aber dann gab es doch Beifall.“ Ein Brauereiarbeiter habe es auf den Punkt gebracht: „Ich hätte gedacht, eher besiedelt die Menschheit den Mond, als dass die Brauerei je verkauft werden würde.“