Verteidigung

Die ersten vier F-35-Kampfflugzeuge sind in Skrydstrup gelandet

Die ersten vier F-35-Kampfflieger sind in Skrydstrup gelandet

Die ersten vier F-35-Flieger sind in Skrydstrup gelandet

Skrydstrup
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Im nordschleswigschen Skrydstrup werden die F-35-Kampfflugzeuge zu Trainings- und Ausbildungszwecken genutzt werden. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Die ersten von insgesamt 21 Maschinen vom Typ F-35 sind in Skrydstrup gelandet. In Anwesenheit von Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen (V) beginnt damit auf dem Fliegerhorst und auch für die dänische Luftwaffe eine neue Ära.

Eine neue Ära in der königlichen Luftwaffe hat begonnen: Am Donnerstagnachmittag sind die ersten vier F-35-Kampfflugzeuge auf dem Fliegerhorst in Skrydstrup gelandet. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen (Venstre) begrüßte um 14 Uhr die dänischen Piloten, die die ersten Kampfjets nach Dänemark geflogen haben.

Die Kampfflugzeuge der fünften Generation sollen schrittweise die in die Jahre gekommene F-16-Flotte des Jagdgeschwaders „Fighter Wing Skrydstrup“ ersetzen. Dänemark hat insgesamt 27 F-35 gekauft. Es ist der größte Einkauf des dänischen Wehretats in der Geschichte des Landes. Dänemark hat sich seit Ende der 1990er Jahre am Kauf und der Entwicklung der F-35 beteiligt.

21 der Maschinen werden in Dänemark stationiert, während die übrigen sechs in den USA bleiben, um an der Ausbildung neuer F-35-Piloten teilzunehmen.

Die F-35-Maschinen sollen auch über Dänemark in die Luft geschickt werden, wenn Flugzeuge aus anderen Ländern den dänischen Luftraum verletzen. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

 

Ein Hightech-Kampfjet

 

Das Besondere an der F-35 ist ihre Tarnkappenfunktion, die sie auf dem Radar des Gegners fast unsichtbar macht. Außerdem verfügt der Kampfjet über fortschrittliche Radar- und Sensorsysteme. Häufig wird der Umstieg von der F-16 auf die F-35 als Wechsel von einem analogen Telefon auf ein Smartphone beschrieben.

Es wird erwartet, dass die Kampfjets eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren haben.

Offizielle Übergabe am 1. Oktober

Die offizielle Feier, mit der die Landung der ersten dänischen F-35 markiert wird, findet indes erst am 1. Oktober statt, wenn der Hersteller, der US-amerikanische Rüstungskonzern Lockheed Martin, die Flugzeuge offiziell an Dänemark übergibt.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Immobilienverwaltung des dänischen Verteidigungsministeriums die riesige Hangar-Anlage mit dem Namen F-35 Campus Skrydstrup offiziell an das Jagdgeschwader Fighter Wing Skrydstrup übergeben. Er umfasst mit Innen- und Außenanlagen eine Gesamtfläche von mehr als 300.000 Quadratmetern. Dazu gehören neben Werkstätten auch Trainings- und Schulungseinrichtungen, eine Kantine sowie Aufenthaltsräume, Büros und Lagerräume.

Höhere Lärmbelastung

Die Bevölkerung der Kommune Hadersleben (Haderslev) scheint nach wie vor in zwei Lager geteilt zu sein: Während die einen sich über Arbeitsplätze für die Region freuen, sind sich die Anrainer des Luftwaffenstützpunktes relativ einig: Die F-35 macht über die Maßen Lärm. 2019 waren in sieben Ortschaften in der Nähe des Stützpunktes unter anderem die Schalldruckpegel von F-35 und F-16 beim Abfliegen unterschiedlicher Flugprofile erfasst.

Die höchsten Werte des Tages wurden damals über Wittstedt (Vedsted) gemessen: Dort lag der Wert der F-16 bei 88 dB. Die F-35 dröhnte mit 94 dB durch die Luft. Der niedrigste Pegel des Tages wurde über Woyens (Vojens) registriert: 70 dB bei der F-16 und 71 dB bei der F-35. Das klingt zunächst nicht viel. Allerdings bedeutet eine Erhöhung des Schallpegels um 3 dB die Verdopplung der Schallintensität. Eine Erhöhung um 6 dB ist schon eine Vervierfachung. 

Fazit: Der Fluglärm der F-35 ist lauter als bei der F-16, wobei beide Geräuschprofile durchaus unterschiedlich wahrgenommen werden. Das verdeutlichte auch die Befragung von Bürgerinnen und Bürgern am Tag der Testflüge. 

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