Kommunalpolitik

Neue Schwimmhalle in Hadersleben für 170 Millionen Kronen

Neue Schwimmhalle in Hadersleben für 170 Millionen Kronen

Neue Schwimmhalle in Hadersleben für 170 Millionen Kronen

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Mehr Geld für Schulen auf dem Lande kündigte Venstres Fraktionschefin Signe Knappe an. Damit gibt sich auch ein vormals erklärter Gegner wie der parteilose Thomas Vedsted (Mitte) zufrieden. Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (rechts) freut sich, dass mit der Schwimmhalle auch ein Fördebad in greifbare Nähe rückt. Foto: Ute Levisen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Zehn intensive Tage mit Etatverhandlungen in Hadersleben sind vorbei. Sieben Parteien haben die Vereinbarung unterzeichnet. Diese sieht auch den Bau einer langersehnten Schwimmhalle in Hadersleben vor. Kostenpunkt: 170 Millionen Kronen. Außen vor steht die Opposition: Ihr gingen die sozialen Bestrebungen der Mehrheit nicht weit genug.

Ausgelassene Stimmung herrschte am Donnerstagmittag im Bürgermeisterbüro am Hafen: Dort unterschrieben sieben Parteien des bürgerlichen Flügels und der politischen Mitte eine Haushaltsvereinbarung. Ihr Motto: „Gemeinsam für Wachstum und Wohlstand“.

Mehrheit zufrieden

Außen vor stehen die Parteien des linken Flügels im Haderslebener Kommunalparlament: Sozialdemokratie, Einheitsliste und Volkssozialisten. Ihnen gehen die Wohlstands- und Wachstumsbestrebungen angesichts gravierender Probleme im Sozialbereich nicht weit genug.

Die Mehrheit indes zeigt sich zufrieden: „Grundlegend ruht unsere Kommune auf einem robusten finanziellen Fundament“, betont Bürgermeister Mads Skau (Venstre). Mit der Haushaltsvereinbarung bleibe die politische Mehrheit auf dem Kurs, den sie vor ein paar Jahren abgesteckt habe.
 

Gruppenbild mit den bürgerlichen Parteien, den Parteien der Mitte sowie mit dem parteilosen Thomas Vedsted auf der Terrasse des Bürgermeisterbüros nach der Etatunterzeichnung Foto: Ute Levisen

Schwimmhalle für Hadersleben – Bassin für Woyens

Und dieser sieht – nunmehr auch offiziell – vor, dass die Domstadt bis 2030 eine neue Schwimmhalle für 170 Millionen Kronen bekommt. Dieser Wunsch besteht seit fast zehn Jahren. Auch in der alten Bahnhofsstadt Woyens (Vojens) geht ein langgehegter Wunsch der Lokalbevölkerung in Erfüllung: Dort entsteht auf dem Schwimmhallengelände ein Warmwasser-Therapiebecken.

 

44 Millionen Kronen fließen in den Seniorenbereich. Mehr Menschen sollen das dritte Alter nach Möglichkeit in den eigenen vier Wänden verbringen. In einem Bezirk hat die Kommune mit diesem Projekt bereits Erfolg. Foto: Ute Levisen

Aus fürs Pflegeheim

Im Pflegebereich bahnt sich einiges an, wie Allan Emiliussen (Venstre), Vorsitzender des Senioren- und Gesundheitsausschusses, ankündigt. Angesichts einer zunehmenden Zahl älterer Menschen in der Kommune sollen 44 Millionen Kronen in den Senioren- und Gesundheitsbereich fließen – und neue Wohnformen für ältere Menschen das Leben im Alter leichter machen.

Fest steht:  Das Pflegeheim Hiort Lorenzen Center in Hadersleben wird geschlossen, zumindest als Pflegeheim, um eventuell als Senioren-Wohngemeinschaft eine Renaissance zu erleben. Gespräche mit dem Eigentümer, der Haderslebener Wohnungsgesellschaft, stehen bevor. Eine entsprechende Analyse vor Jahresfrist soll der Politik die Richtung weisen.

Das Pflegeheim Hiort Lorenzen soll wie geplant geschlossen werden. Foto: Ute Levisen

Kein Jubel bei der Opposition

Keinen Grund zum Jubel sieht die Opposition. Die Sozialdemokratie moniert eine Unterfinanzierung des Senioren- und Sozialbereichs: „Unsere älteren Menschen verdienen Besseres – und das gilt auch für Bürgerinnen und Bürger mit Behinderungen. Der Sozial- und Behindertensektor wird das Jahr voraussichtlich mit einem enormen Haushaltsdefizit abschließen. Dies muss korrigiert werden!“, hatte der Gruppenvorsitzende Henrik Rønnow schon bei der ersten Haushaltslesung gemahnt.

Carsten Leth Schmidt und Jens Friis Felber auf der Dachterrasse des Rathauses. Im Hintergrund ein möglicher Standort für die neue Schwimmhalle Foto: Ute Levisen

Förderung für Schulen auf dem Lande

Kleine Schulen in den Dörfern werden nicht abgewickelt, sondern weiterentwickelt – und zwar mit 13,2 Millionen Kronen, kündigt Venstre-Frontfrau Signe Knappe an. Hinzu kommt ein Pilotprojekt mit Minibussen für den Schultransport auf dem Land. Kostenpunkt: eine Million Kronen.

Damit gibt sich auch Knappes Parlamentskollege Thomas Vedsted zufrieden. Der Parteilose war vormals ein erklärter Gegner groß angelegter Schulprojekte auf dem flachen Land. Wenn es dem ländlichen Leben neue Impulse gebe, sei auch er dafür, so der Politiker.

Eines der größten Probleme birgt der Sozialbereich für Menschen mit besonderen Herausforderungen, womit die Domstadtkommune im landesweiten Trend liegt.
Fast 81 Millionen Kronen sieht das soeben unterschriebene Haushaltspapier für diesen Bereich vor.
 

In den Augen Zugezogener sind die Bildungsangebote in Dänemark besonders attraktiv. Foto: Ute Levisen

Höhere Wasserqualität für Förde und Damm

Der Vorsitzende des Ausschusses für Technik und Klima, Carsten Leth Schmidt (Schleswigsche Partei), kann sich über 30 Millionen Kronen für Klima-, Infrastruktur- und Umweltprojekte freuen.

Das Geld wird unter anderem in die Verbesserung der Wasserqualität von Förde und Damm fließen. Auch Sicherungsmaßnahmen mit einem Volumen von 6,5 Millionen in den kommenden vier Jahren für das regelmäßig von Überschwemmungen geplagte Dorf Fohl (Fole) sind vorgesehen.

Mehr lesen