Covid-19
Møllen-Team erkrankt: Premiere auf der Kippe
Møllen-Team erkrankt: Premiere auf der Kippe
Møllen-Team erkrankt: Premiere auf der Kippe
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Das Ensemble des Regionaltheaters Møllen in Hadersleben ist kollektiv an Corona erkrankt. Die Premiere der neuesten Inszenierung wird daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verschoben werden müssen. „Das zeigt uns, wie verwundbar unsere Branche ist“, sagt Theaterchef Nikolaj Mineka.
Das hatte sich der Theaterchef des Theaters Møllen, Nikolaj Mineka, auch anders gewünscht: Die intensiven Proben im Vorfeld der Premiere von „Den første sten“ am 5. März mussten ins Wasser fallen.
Der letzte Mann im Ring
„Das gesamte Ensemble, bis auf einen Mann in der Produktion, hat Corona“, erzählt der Theaterdirektor von seinem Krankenlager. Der Kollege sei somit der letzte Mann im Ring. Nicht nur das Schauspielteam, auch die Mitarbeitenden in der Verwaltung sind an Corona erkrankt. Ihm selbst gehe es vergleichsweise gut, betont Mineka. Trotz Corona könne er von zu Hause aus arbeiten: „Es gibt andere, denen geht es wesentlich schlechter als mir.“
Sorgenfalten bereiten ihm indes, wie es weitergeht mit dem Spielplan des Møllen-Theaters. „Bislang sieht es danach aus, dass wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Premiere verschieben müssen.“
Keine Hilfe in Sicht
Ein kleiner Theaterbetrieb sei in der Corona-Pandemie doppelt getroffen. „Gemeinsam sind wir stark. Wir sind aufeinander angewiesen. Das ist unsere größte Stärke – und zugleich unsere größte Schwäche”, sagt Nikolaj Mineka.
Vorstellungen müssen abgesagt werden, der Spielplan wird dadurch auf den Kopf gestellt – und das Theaterpublikum kommt nur zögerlich zurück: „Die Corona-Pandemie und die vielen Krankmeldungen haben uns in dieser Zeit unsere Verwundbarkeit schmerzlich vor Augen geführt”, stellt der Theaterchef fest. Zwar freue er sich über die neuerliche Öffnung der Gesellschaft im Kielwasser der Pandemie: „Für uns aber ist damit längst nicht alles wieder normal, und Hilfe ist zurzeit nicht in Sicht.”
Ein fader Beigeschmack
Wie diese aussehen könnte, wisse er auch nicht, räumt der Theaterdirektor ein. Die großen Hilfspakete, die der Staat geschnürt hatte, sind längst eingestellt worden. Was bleibt, ist vor allem in den Kultureinrichtungen des Landes ein fader Beigeschmack: „Wir sind nicht allein“, so Mineka, auch andere Theater des Landes müssen ihre Vorstellungen am laufenden Band absagen.“
Mit viel Glück darf der Theaterdirektor am Sonnabend raus aus seiner Isolationszelle, wie er sein Homeoffice scherzhaft nennt. In der Zwischenzeit zählt er weiter die Krankentage seines Ensembles: bislang 56 an der Zahl.
„Es ist wirklich schwer, um nicht zu sagen, unmöglich, in diesen Zeiten Theater zu machen.“