„Haabet“ am Mühlenstrom

Geschichte dramatisch inszeniert

Geschichte dramatisch inszeniert

Geschichte dramatisch inszeniert

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Regisseur Rasmus Ask bespricht die Vorstellung mit Connie Tronbjerg und Marie Lydie Melono Nokouda (v.l.). Foto: Karin Riggelsen

Das Ensemble des Theaters am Mühlenstrom hat in den vergangenen Wochen letzte Hand an eine ganz besondere Inszenierung gelegt.

Am Freitagabend hat das Møllen-Theater die Premiere seines historischen Dramas „Haabet“ gefeiert. Bei einem Pressetermin   sagte Theaterchef Nikolaj Mineka, dass der Vorverkauf gut angelaufen ist. Das Ensemble hatte intensiv darauf hingearbeitet, der Aufführung, eine Interpretation des erfolgreichen gleichnamigen Romans, den letzten Schliff zu geben.

Roman von Mich Vraa

„Haabet“   basiert  auf dem Roman von Mich Vraa und   zeigt den  Sklavenhandel mit  all seinem Grauen. Dramatiker Brian Wind-Hansen schrieb das Manuskript  für das Theaterstück bei dem Rasmus Ask Regie führt. 

Es ist ein wichtiger Teil der dänischen Geschichte,   der  zurzeit im Theater aufgerollt wird. Die Theatergänger werden in das Jahr 1803 zurückversetzt. Die Fregatte Haabet  läuft aus, um Sklaven von der Goldküste Afrikas in die dänischen Zuckerplantagen  der Karibik  zu bringen. Unterwegs bricht eine Meuterei aus. Das  Theaterstück soll dazu beitragen, den Fokus auf diesen Teil der dänischen Geschichte zu richten, betont Instrukteur  Ask.  Elemente des Handlungsverlaufs  sind authentisch. Die  Erzählung und die Charaktere sind erfunden, wenn auch die Situationen stark verbunden sind mit wahren Begebenheiten.

 

Marie Lydie Melono Nokouda
Schauspielerin Marie Lydie Melono Nokouda spielt erneut in der Domstadt. Foto: Karin Riggelsen

Spiegel vorhalten

„Wir halten den Spiegel vor und zeigen, wie es war. Dann müssen die Leute selbst urteilen“, erklärt Nikolaj Mineka. Die Schauspielertruppe setzt sich aus  Thomas Jacob Clausen Rønne, Connie Tronbjerg, Klaus Andersen, Ole Sørensen, Sheba Mikkelsen Hunter und Marie Lydie Melono Nokouda zusammen. Der Regisseur hat bereits an zahlreichen  Møllen-Vorstellungen mitgewirkt. Auch Marie Lydie Melono Nokouda wurde von „außerhalb“ in die Domstadt geholt.

„Marie arbeitete  öfter mit uns zusammen“, so Mineka. „Mir wäre es merkwürdig vorgekommen, wenn man eine Frau geschminkt  für die Rolle hätte“, sagt die  Schauspielerin.  In dem Theaterstück werden die Zuschauer  durch Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Logbücher von den Schicksalen der Sklaven erfahren. Die Produktion des Theaterstücks kostet, so  Mineka,   eine bis  anderthalb Mio. Kronen.

Nach der Premiere ist eine landesweite Tournee, abgesehen von Bornholm, angesagt, bevor „Haabet“ im Dezember nach Hadersleben zurückkehrt.
90-jähriger Geburtstag im Dezember Ende Dezember geht es um ein  heiteres Thema am Mühlenstrom.

Zum Jahresende wird der „90-jährige Geburtstag“ aufgeführt, und die Warteliste ist ellenlang: „Wir spielen vor ausverkauftem Haus“, strahlt Mineka. Ob es dem Theaterchef gelingt,   eine zweite Vorstellung im Spielplan unterzubringen, ist noch unklar. Zurzeit könnte diese Vorstellung allein mit  Interessierten, die auf der Warteliste   stehen, gefüllt werden.

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