Ausstellung
Königliche Landesgeschichte auf Rädern
Königliche Landesgeschichte auf Rädern
Königliche Landesgeschichte auf Rädern
Diesen Artikel vorlesen lassen.
„Königliche Kutschen“ – so heißt die neue Ausstellung, die Bürgermeister H. P. Geil am Montagnachmittag in der Schleswigschen Kutschensammlung eröffnete. An geschichtsträchtigem Ort, in Schaumanns Kleiderfabrik, präsentieren Museumsfachleute und Ehrenamtliche nicht minder geschichtsträchtige Kutschen, vornehmlich Leihgaben des Königshauses.
Die Fachleute der Schleswigschen Kutschensammlung unter dem Dach der altehrwürdigen Schaumanns Kleiderfabrik in Hadersleben haben zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Sie beraten das dänische Königshaus in Sachen Kutschen und arbeiten daher eng mit dem Königlichen Stall – „Den Kongelige Stald-Etat“ – in Kopenhagen zusammen.
Enge Zusammenarbeit mit „Den Kongelige Stald-Etat“
Dies wiederum hat dazu geführt, dass das Museum nun einige der seltenen Gefährte aus dem Königlichen Stall einer breiten Öffentlichkeit präsentieren kann, wie Museumsinspektor Kim Jacobus Paulsen zur Eröffnung der Ausstellung verriet.
Königliche TÜV-Station
Die Bezeichnung „Königlicher Hoflieferant“ ist zwar geschützt: Als königliche TÜV-Station darf man die Kutschensammlung am Simmerstedter Weg indes mit Fug und Recht bezeichnen, wie der Museumsinspektor scherzhaft feststellte.
Seit dem Vorjahr erarbeiten die Fachleute aus Hadersleben die sogenannten Zustandsberichte für die Kutschen des Königshauses – eine Arbeit, die sie in diesem Jahr fortsetzen.
Ehrenamtliche bewahren Kulturerbe
In der Haderslebener Kutschensammlung sorgen darüber hinaus Ehrenamtliche dafür, dass die alten Gefährte für nachfolgende Generationen bewahrt werden. Mehr noch: Zu besonderen Anlässen, beispielsweise bei Besuchen der königlichen Familie im Landesteil, absolviert das Königshaus einen Teil seiner Besuche in den historischen Kutschen aus Schaumanns Kleiderfabrik.
Flügelschlag der Geschichte
Ein Kleinod der aktuellen Ausstellung ist die Barouche, jener prächtige zweispännige Pferdewagen, mit dem vor 101 Jahren Königin Alexandrine ihrem Gemahl, König Christian, über die frühere Grenze folgte. Zum großen Grenzlandjubiläum am 13. Juni dieses Jahres überquerte ihre Enkelin, Königin Margrethe II., in just dieser Barouche die einstige Grenze bei Frederikshøj in Christiansfeld.
Gemeinschaftsprojekt
Viele Kollegen hätten dazu beigetragen, dass die Ausstellung seltener königlicher Kutschen nun auch in Hadersleben unter dem Dach von Schaumanns Kleiderfabrik zu sehen ist, die Nordeuropas größte Kutschensammlung beherbergt.
Jacobus Paulsen nannte in diesem Zusammenhang unter anderem Museumschef Bent Vedsted Rønne von „Historie Haderslev" und Leiter des Historischen Archivs der Kommune, und Nynne Sanderbo Martinusen, Museumsinspektorin der Ehlers-Sammlung, die mit ihrem Know-how dazu beigetragen haben, dass alles seine historische Richtigkeit hat.
Ab dem heutigen Dienstag bis zum 29. August können Interessierte einen Blick auf die Kutschen aus königlichem Besitz werfen, wobei auch Wagen aus dem Bestand der Schleswigschen Kutschensammlung Teil der Ausstellung sind – und jedes Gefährt erzählt seine eigene, unverwechselbare Geschichte.