Ausbildung

Haderslebens neues Studienfach: Spielraum nach oben

Haderslebens neues Studienfach: Spielraum nach oben

Haderslebens neues Studienfach: Spielraum nach oben

Woyens/Vojens
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Der Rektor vom UC Syd, Alexander von Oettingen, begrüßt im Beisein von Kommunaldirektor Peter Karm (rechts) Seniorenministerin Astrid Krag in Woyens. Foto: Ute Levisen

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In knapp zwei Jahren bekommt die Domstadt Hadersleben ein neues Studienfach in Regie des UC Syd. Am Donnerstagvormittag hatte Rektor Alexander von Oettingen die Gelegenheit, die Werbetrommel für den künftigen Ausbildungsstandort der Ergotherapieausbildung zu rühren – bei einem Gespräch mit Sozialministerin Astrid Krag in Woyens.

Der Rektor vom UC Syd und Malene Aagaard, Leiterin des Studienfachs Ergotherapie, hatten am Donnerstagvormittag die Anreise vom Hauptcampus in Esbjerg nach Woyens (Vojens) auf sich genommen, um Sozialministerin Astrid Krag (Sozialdemokratie) im Gesundheitscenter der alten Bahnhofsstadt über den Stand der Vorbereitungen mit Blick auf die Ansiedlung der Ergotherapieausbildung in Hadersleben zu informieren.

Nicht von heute auf morgen

Ab 2023 soll das Studienfach Ergotherapie, das ist der Plan, nicht nur in Esbjerg, sondern auch am Campus des UC Syd in der Domstadt angesiedelt werden.

 

Malene Aagaard wird als Studienleiterin in Zukunft zwischen Esbjerg und Hadersleben pendeln. Foto: Ute Levisen

„Das ist nichts, was man von heute auf morgen bewerkstelligt“, sagt von Oettingen – und Malene Aagaard nickt zustimmend. Sie wird als Leiterin der Studienrichtung in Zukunft zwischen Esbjerg und Hadersleben pendeln.
Die kürzlich überstandenen Bewerbungsrunden auf die Studienplätze brachten es wieder einmal an den Tag: Es gibt bei der Besetzung der Studienrichtungen in Regie vom „University College Syd“ noch jede Menge Spielraum nach oben, was die Nachfrage angeht.

Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) begrüßte die Ministerin im Foyer des Gesundheitszentrums. Foto: Ute Levisen

Nachholbedarf

Von Oettingen sieht dafür vor allem zwei Gründe: „Zum einen holen jetzt viele junge Menschen nach, was sie während der Corona-Pandemie aufgrund der Reisebeschränkungen versäumt haben – und verreisen erst einmal“, sagt er. Zum anderen habe der Standort Hadersleben mit einem Provinz-Image zu kämpfen.

Mit diesem Problem wiederum kämpft nicht nur die Domstadt. Tatsache ist: Studierende zieht es in die Großstädte, und darunter haben auch andere Studienrichtungen, wie beispielsweise die Lehrerausbildung in der Region, zu leiden.

Zuerst der Kaffee

Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) empfing die Delegation aus Kopenhagen und Esbjerg im Foyer des Gesundheitscenters – erstmals seit langer Zeit wieder mit einem festen Händedruck.

Im Anschluss an den ersten Teil des Besuches informierte der Vorsitzende des Seniorenrates, Hans Egon Lorenzen, die Sozial- und Seniorenministerin über das Pilotprojekt „Kaffe først“ (zuerst der Kaffee) in der kommunalen Heimhilfe.
Es zielt darauf ab, die Planung der Heimhilfe in selbstständigen Teams derart zu gestalten, dass die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger oberste Priorität genießen und eben nicht dem üblichen Zeitdruck in der Organisation weichen müssen. Zeit, über Gott und die Welt bei einer Tasse Kaffee zu plaudern, soll auch sein – daher der Name.

 

Sie werde den Pilotversuch mit Interesse verfolgen, so die Ministerin, zumal andere Kommunen von den Haderslebener Erfahrungen profitieren könnten. Foto: Ute Levisen

9,2 Millionen Kronen für Pilotprojekt

Für die Umsetzung des Projektes, das in den Niederlanden seit geraumer Zeit mit Erfolg praktiziert wird, hat das Seniorenministerium der Domstadtkommune 9,2 Millionen Kronen zur Verfügung gestellt.
Sie verfolge den Pilotversuch und die Erfahrungen in Hadersleben mit großem Interesse, sagte die Seniorenministerin in Woyens: „Ich glaube, davon können auch andere Kommunen profitieren.“

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