Stadtentwicklung

Stattliche Bilanz – und ein abgefahrener Zug

Stattliche Bilanz – und ein abgefahrener Zug

Stattliche Bilanz – und ein abgefahrener Zug

Woyens/Vojens
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Karl Posselt, Vorsitzender des Stadtentwicklungsgremiums, blickt auf die vergangenen Monate zurück. Foto: Ute Levisen

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Einiges haben die Ehrenamtlichen der Bahnhofsstadt Woyens erreicht. Doch es gibt noch viel zu tun, wie der Vorsitzende von „Forum Vojens“ in einem Rückblick feststellt. Aller Augen warten auf das Bahnmanagement – und was dieses mit dem Bahnhof vorhat. Oder auch nicht.

In den vergangenen zwölf Monaten ist viel geschehen in der alten Bahnhofsstadt Woyens – und es gibt noch einiges zu tun, wie der Vorsitzende des Stadtentwicklungsgremiums „Forum Vojens“ (FV), Karl Posselt, feststellt.

Lebendige Stadtmitte

Der Bahnhofsplatz, für Bahnreisende der erste Eindruck von der Großkommune Hadersleben, hat ein Makeover erfahren. Darüber hinaus ist Woyens eine von landesweit fünf Städten, deren Mitte im Rahmen eines Pilotversuchs neue Impulse bekommen soll. Ein Ziel der Partnerschaft „Partnerskab for levende bymidter“ ist es, dem Sterben der Innenstädte Paroli zu bieten. Das Wohnungsbauministerium hat fünf Städte auserkoren, „Versuchskaninchen“ zu sein. In Nordschleswig fiel die Wahl auf Woyens und Rothenkrug (Rødekro).

Nächstes Etappenziel: Die Unterführung

So weit, so gut. Damit ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, wie Posselt in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ signalisiert: Mit Blick auf die Unterführung am Bahnhof, die über die Rosenallé zum Odinsvej führt, bestehe Handlungsbedarf: „Diese Unterführung hat für den Verkehr innerhalb unserer Stadt enorme Bedeutung und wird von vielen Schülerinnen und Schülern, unter anderem auf dem Weg zur Sporthalle, intensiv genutzt.“

Die Unterführung des Bahnhofs ist ein trauriger Anblick. Foto: Ute Levisen

Wandelhalle ohne Wohnzimmer

Leider, so bedauert Posselt, spielt diese Art des Durchgangsverkehrs in den Berechnungen der Bahnbehörde „BaneDanmark“ keine maßgebliche Rolle.
Die Behörde ist für das Bahnhofsgebäude und das umliegende Gelände verantwortlich. FV hatte sich gemeinsam mit der Kommune Hadersleben bei der Bahn um die Teilnahme an einem dort verankerten Projekt beworben. Es läuft darauf hinaus, mehr Leben auf den Bahnhof zu bringen. Bislang habe die Bahnbehörde allerdings lediglich mit einem nichtssagenden Schreiben geantwortet: „Wir wissen also immer noch nicht, ob wir dabei sind oder nicht“, so der Vorsitzende.

Reges Leben, doch nicht genug

Reges Leben herrscht durchaus am und im alten Bahnhof: Für Jugendliche ist der Wartesaal zu einem Refugium geworden, in dem sie sich, mangels Alternativen, die Zeit vertreiben.
Für ein neues Vorzeigeprojekt in Regie der dänischen Bahn ist für Woyens der Zug erst einmal abgefahren: Dabei geht es darum, dänische Bahnhöfe mit hohem Passagieraufkommen zu einer Art „Wohnstube“ umzugestalten: Deren Wartesäle werden nach diesem neuen Konzept wie ein Wohnzimmer eingerichtet. Woyens hat allerdings aus Sicht der Behörde nicht das erforderliche Passagieraufkommen, um für dieses Pilotprojekt infrage zu kommen.

Auf der Wunschliste: Therapiebecken und Wegenetz

Während sie auf ein positives Signal seitens der Bahn warten, legen die Ehrenamtlichen die Hände nicht in den Schoß: So setzen sie sich im Rahmen der öffentlichen Anhörung zur Schwimmhallenkapazität in der Kommune erneut für einen lang gehegten Wunsch ein: ein Warmwasserbecken in der Halle sowie für einen Ausbau des Wegenetzes in Woyens. 

Die Unterführung wird von vielen Menschen in Woyens genutzt. Foto: Ute Levisen
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