Olympische Winterspiele 2022

Nordschleswigsche Premiere bei Olympia

Nordschleswigsche Premiere bei Olympia

Nordschleswigsche Premiere bei Olympia

Peking
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Frederik Dichow bei seinem ersten Einsatz bei einer großen Endrunde Foto: David W. Cerny/Ritzau Scanpix

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Die dänische Eishockey-Nationalmannschaft hat bei den Olympischen Winterspielen die nächste Sensation verpasst. Nach dem 2:1 gegen Tschechien gab es ein 0:2 gegen Russland. Im dänischen Tor glänzte ein Woyenser.

Frederik Dichow hat olympische Geschichte geschrieben. Der 20-Jährige aus Woyens (Vojens) ist der erste Nordschleswiger überhaupt, der bei Olympischen Winterspielen in Aktion ist. Und was für eine Premiere!

Der Torwart bot eine herausragende Leistung, als die dänische Nationalmannschaft gegen Eishockey-Großmacht Russland eine 0:2-Niederlage einstecken musste.

 

 

 

Frederik Dichow durfte gegen Russland ins Tor. Foto: David W. Cerny/Ritzau Scanpix

Frederik Dichow musste sich nach acht Minuten des zweiten Drittels das einzige Mal geschlagen geben. Der Woyenser hatte erst glänzend gehalten, war aber machtlos beim Abstauber von Pavel Karnaukhov, der mithilfe des Innenpfostens ins Tor kullerte. Das Gegentor fiel in einer Phase, als die dänische Auswahl durch einige Hinausstellungen mächtig unter Druck geraten war. 

Die Dänen taten sich schwer, gegen den hohen Favoriten Torchancen zu erspielen, hatten aber acht Minuten vor Schluss die große Möglichkeit zum Ausgleich. Nicklas Jensen verfehlte in der einzigen Überzahl-Situation des Spiels mit der Rückhand das leere Tor.

Nationaltrainer Heinz Ehlers nahm Frederik Dichow knapp zwei Minuten vor Schluss vom Eis und setzte mit einem sechsten Feldspieler alles auf eine Karte. Die Dänen drängten auf den Ausgleich, kassierten aber sechs Sekunden vor Spielende das 0:2.

Frederik Dichow hatte gegen die Russen alle Hände voll zu tun. Foto: Annegret Hilse/Ritzau Scanpix

 

„Es ist selten, dass man nach einer Niederlage gegen Russland enttäuscht ist, aber das ist diesmal der Fall. Wir hatten die Chance“, meinte Stürmer Mikkel Bødker zu „DR“.

Frederik Dichow kann trotz der Niederlage auf seine Leistung stolz sein. Der Torwart verließ Vojens IK und SønderjyskE im Sommer 2019 im Alter von 18 Jahren in Richtung Malmö und wird nach einer fantastischen Saison bei Kristianstads IK in der Allsvenskan mit SHL-Klub Frölunda HC in Verbindung gebracht.

Die dänische Nationalmannschaft spielt am Sonnabend ab 14.10 Uhr gegen die Schweiz um den Einzug in die nächste Runde.

Der 1,95 Meter große Dichow spielte mit einer stoischen Ruhe im dänischen Tor. Foto: Matt Slocum/Ritzau Scanpix

Dänemarks Eishockey-Kader ist mittlerweile komplett. Nach Nick Olesen hat auch Matthias Asperup das umstrittene Isolationshotel verlassen dürfen. Beide Stürmer fehlten noch gegen Russland.

„Dass Nick und Matthias rausgekommen sind, ändert nichts an der völlig hoffnungslosen Situation, in der sie sich befunden haben“, meint DIF-Vorsitzender Hans Natorp: „Es ist ihnen zehn Tage lang unmöglich gemacht worden, ihren Job als Athlet auszuüben. Das ist völlig inakzeptabel.“

„Es ist hart gewesen, sowohl physisch als auch mental. Wir sind eingesperrt gewesen und haben nicht genügend zu essen bekommen“, sagt Matthias Asperup zu „DR“.

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