Tour of Scandinavia

Dänischer Sieg in Hadersleben bei „totalem Wikingerwetter“

Dänischer Sieg in Hadersleben bei „totalem Wikingerwetter“

Dänischer Sieg in Hadersleben bei „totalem Wikingerwetter“

cvt/Ritzau
Hadersleben/Haderslev
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Cecilie Uttrup machte der teils heftige Regen in Nordschleswig nichts aus. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Erstmals führte das hochkarätige Frauen-Radrennen „Tour of Scandinavia“ durch Nordschleswig. Im Ziel gab es zwar einen viel bejubelten dänischen Etappensieg – doch der Gesamtsieg ging in altbewährte niederländische Hände.

Cecilie Uttrup Ludwig ist zwar vom Thron gestürzt, doch die dänische Radfahrerin beendete die Skandinavien-Rundfahrt „Tour of Scandinavia“, die dieses Jahr auch durch Nordschleswig führte, mit Bravour.

Nach einem perfekt getimten Angriff am letzten Anstieg in Hadersleben (Haderslev) fuhr Uttrup allein über die Ziellinie und gewann die fünfte und letzte Etappe mit fünf Sekunden Vorsprung auf die Favoritinnen. Start war am Sonntag in Middelfart.

Nordschleswig zeigte sich von seiner regnerischen Seite. Doch gelegentlich brach die Sonne durch. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Spannendes Finale bis zum Schluss

Das war knapp zu wenig, um sich den Gesamtsieg zu sichern. Obwohl der Etappensieg mit zehn Bonussekunden belohnt wurde, hätte die Dänin weitere zwei Sekunden benötigt, um Annemiek van Vleuten zu überholen.

Trotz zweier Etappensiege muss Cecilie Uttrup Ludwig also anerkennen, dass es ihr nicht gelungen ist, den Gesamtsieg vom vergangenen Jahr zu wiederholen. Dieses Mal belegte sie den zweiten Platz.

Die Tatsache, dass es überhaupt noch Spannung in der Gesamtwertung gab, war jedoch überraschend.

Es hatte keine Anzeichen dafür gegeben, dass van Vleuten Probleme haben würde, ihren Vorsprung von 17 Sekunden auf einer Etappe zu verteidigen, die abgesehen von den sintflutartigen Regenfällen auf den letzten Kilometern keine großen Herausforderungen bot.

15 Kilometer vor dem Ziel unternahm Uttrup den ersten Versuch, ihre Rivalin einzuholen. Sie erkannte, dass die Führende weit hinten im Feld war und beschleunigte stark. Es gelang ihr jedoch nicht, eine Lücke zum Feld zu schaffen.

Zahlreiche Radsportbegeisterte trotzten den meteorologischen Widerständen in Hadersleben. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

 

Stattdessen wartete sie auf den Anstieg zur Ziellinie, und dieses Mal konnte niemand der kletterstarken Dänin folgen.

 

Mit den Sprinterinnen in der verzweifelten Verfolgung hinter ihr überquerte sie die Linie allein mit geballter Faust.

Doch die Siegerin des größten nordischen Frauenradrennens war die 40-jährige Annemiek van Vleuten.

Die Doppelweltmeisterin, die am Ende der Saison in den Ruhestand geht, gewann zwar keine Etappe, hatte jedoch den Grundstein für den Gesamtsieg gelegt, indem sie ihre dänische Rivalin beim Einzelstart am Sonnabend deutlich distanzierte.

Erschöpft – aber glücklich: Cecilie Uttrup im Ziel in Hadersleben. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Uttrup hat der Regen in Hadersleben nur noch mehr angespornt

Die letzten beiden Runden in Hadersleben waren von starkem Regen geprägt, und im Zielbereich donnerte es. Aber das war nichts, was die FDJ-Fahrerin umgehauen hat. Ganz im Gegenteil. „Es war das totale Wikinger-Wetter. Ich dachte: Ja, das ist perfekt. Das ist die richtige Stimmung für ein verrücktes Finale! Ich musste einfach vorne bleiben, weil ich nicht runterkommen und auf dem Asphalt Mist bauen wollte“, sagt Uttrup.

„Ich bin eine Frau mit einer Mission“, habe sie sich selbst gesagt. Daran, dass es vielleicht zu gefährlich für ein Radrennen gewesen sei, habe sie überhaupt nicht nachgedacht.

Und über die Stimmung in Hadersleben merkt sie an: „Das war verdammt noch mal super. Ich freue mich einfach nur, denn es fühlt sich wie ein Heimsieg an.“

Anmerkung: Der Artikel wurde um 15:54 Uhr um die Zitate Uttrups ergänzt.

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