Speedway-Nachwuchs
Mädchen auf Feuerstühlen zum Talente-Camp in Woyens
Mädchen auf Feuerstühlen zum Talente-Camp in Woyens
Mädchen auf Feuerstühlen zum Talente-Camp in Woyens
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Mitte März bildet „Vojens Speedway Center“ den Rahmen um das Talente-Camp „Speed1Future“, das Dänemark und Deutschland gemeinsam austragen. Das Besondere: Es werden auch junge Frauen am Start sein. Die „Deutsche Motor Sport Jugend“ entsendet ihre besten Nachwuchstalente im Motorradsport. „So viel Frauenpower gibt es selten“, sagt der Organisator.
Der Motorradsport Speedway war und ist eine Männerdomäne. Dennoch: Die Frauen im Speedway holen im Sattel leistungsstarker Feuerstühle langsam auf – und dies schon seit einigen Jahren. Das sagt einer, der es wissen muss: Jacob Olsen, Direktor von „Vojens Speedway Center“ (VSC), in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.
Deutsch-dänisches Nachwuchstreffen
Für Mitte März plant Olsen gemeinsam mit seinem deutschen Kollegen René Schäfer von der Deutschen Motor Sport Jugend (DMSJ) ein Rendezvous der vielversprechendsten Talente im Speedway. Die Kulisse wird Dänemarks nationale Speedway-Arena in Woyens sein.
„Speed1Future“ – so heißt das fünftägige Trainingscamp, das am 19. März in ein Speedway-Event gipfelt: Das Publikum wird dann den Stars von morgen „über die Schulter“ schauen können – und dies bei kostenlosem Eintritt.
Frauen auf Feuerstühlen holen auf
Das Bemerkenswerte daran ist: Im deutschen Team werden drei bis vier Fahrerinnen sein: „So viel Frauenpower gibt es im Speedway-Sport selten“, betont René Schäfer. Das Talente-Camp soll das Augenmerk auf die jungen Mädchen und Frauen im Speedway lenken und ihnen den Weg in diesen Männersport ebnen.
Unter den Fahrerinnen wird die 15-jährige Hannah Grunwald aus Deutschland sein, wie Jacob Olsen verrät: „Sie ist eine der Besten und auch schon für Woyens gefahren.“
Seltener Anblick: Mädchen mit Methanol im Blut
In diesem Jahr geht die junge Fahrerin erstmals auf einer großen Speedway-Maschine der Klasse 500 Kubikzentimeter an den Start – in direkter Konkurrenz zu den männlichen Fahrern: „Im Speedway gibt es keine Unterscheidung zwischen Männern und Frauen. Sie treten unter denselben Bedingungen an“, erläutert Olsen: „Und sie schlagen sich wirklich gut.“
„Feuer unter dem Hintern“
Das kann René Schäfer bestätigen – und dass es kein Sport für Zartbesaitete ist, das auch: „Der Ton ist rau in einer Individualsportart, doch die Mädels machen den Jungs Feuer unter dem Hintern. Gut so, denn das spornt an!“ Schäfer verrät auch, dass mit der 21-jährigen Celina Liebmann eine weitere Ausnahmerennfahrerin aus Deutschland nach Woyens kommt.
Olsen und Schäfer sind momentan mit den Vorbereitungen für das März-Event befasst, dem im Vorjahr die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, weil das deutsche Team aufgrund von Beschränkungen nicht nach Dänemark hatte einreisen dürfen.
Werbung für den Speedway
Dafür soll es in diesem Jahr mit umso mehr Power im Programm weitergehen, kündigt Jacob Olsen an. Dänemark ist mit ein bis zwei Fahrerinnen am Start.
Laut Olsen gibt es bereits seit einigen Jahren gute Fahrerinnen, auch in Dänemark, von denen die breite Öffentlichkeit allerdings wenig hört oder sieht.
Dies soll sich mit der deutsch-dänischen Kooperation „Speed1Future“ ändern: „Wir rühren damit die Werbetrommeln für unseren Sport – auch auf internationaler Ebene“, sagt der Center-Direktor.
Mehr als ein Renn-Event
Zugleich sei das fünftägige Camp mehr als nur ein Renn-Event, betont Olsen. Es ist ein Erfahrungsaustausch mit Training, Sportpsychologie und Ernährungsberatung für Training und Rennen. Zugleich sollen die Fahrerinnen und Fahrer Spaß haben am geselligen Beisammensein.
Ungeachtet des hohen Tempos: Zeit zum Fachsimpeln bleibt beim Stelldichein der Besten auch.