Stadtentwicklung

Vom Spatenstich bis zum Richtfest binnen einer Minute

Vom Spatenstich bis zum Richtfest binnen einer Minute

Vom Spatenstich bis zum Richtfest binnen einer Minute

Hadersleben/Haderslev
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John und Lars Engel beschenkten die künftigen Bewohner des Solsortehaven im Engel Parken mit Engel-Wein eines gleichnamigen Weingutes. Foto: Ute Levisen

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Einen neuen Rekord stellten Bauherr und Handwerker im Engel Parken auf: In dem funkelnagelneuen Wohnviertel an der Peripherie zur Altstadt nahmen sie den ersten Spatenstich und das Richtfest binnen einer Minute vor. „Ein Zeichen dafür, wie unbürokratisch unsere Kommune ist“, freute sich Bürgermeister H. P. Geil.

Das Wetter war perfekt, das Catering ebenso und die Stimmung gehoben. Am Mittwochnachmittag nahmen Lars und John Engel als Bauherren den ersten Spatenstich für die 1. und 2. Etappe vom Solsortehaven im neuen Wohnviertel am Rande der Altstadt vor.
 

John und Lars Engel nehmen den ersten Spatenstich vor. Foto: Ute Levisen

Ein Rekord

Nicht einmal eine Minute später erfolgte das Richtfest. Wegen der Corona-Beschränkungen und des daraus resultierenden Versammlungsverbots holten die Investoren den ersten Spatenstich für 20 Eigentumswohnungen und das Richtfest für die ersten zehn Wohnungen im Solsortehaven an diesem Tag nach.

Birthe und Verner Dalstrup, die früheren Inhaber des Blumengeschäfts „Clausen Bellis“, freuen sich auf ihr neues Eigenheim. Hier sind sie im Gespräch mit Lars Engel zu sehen. Foto: Ute Levisen

Wie alles begann

Wie es zur Entstehung des Wohnviertels kam, verriet Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) in seiner Richtfestansprache: „Nie im Leben hätte ich den Finanzausschuss von dem Plan für ein Wohnviertel mit Familien-, Senioren-, Sozial- und Eigentumswohnungen an diesem Ort überzeugen können, wenn Carl Engel bei der Präsentation des Vorhabens nicht dabei gewesen wäre“, so Geil.

 

Bürgermeister Geil verriet, wie alles begann. Foto: Ute Levisen

Er brauche nichts zu sagen, sondern einfach nur anwesend zu sein, beschied Geil dem früheren Direktor des Familienunternehmens, dessen Söhne John und Lars den Konzern „F. Engel“ inzwischen in vierter Generation führen.
„Die Rechnung ging auf“, freute sich Geil – und nachfolgend sei alles sehr schnell gegangen.

John Engel machte in seiner Rede keinen Hehl daraus, dass der Familie die Aufgabe des Unternehmenssitzes am Simmerstedter Weg nicht leichtgefallen ist. Foto: Ute Levisen

Mutige Investoren

Er lobte den Mut der Investoren, an dem geschichtsträchtigen Ort des einstigen Firmendomizils des Textilunternehmens „F. Engel“ am Simmerstedter Weg ein Wohnviertel zu planen, als dies im Flächennutzungsplan der Kommune Hadersleben noch gar nicht vorgesehen war.

Immobilienmakler Torben Strøm von „Nybolig“ (Foto) und Ingenieur Jørgen Hansen sorgten und zahlten dafür, dass ein Teil der Fabrikantengeschichte im Engel Parken bewahrt bleibt. Foto: Ute Levisen

Abschied mit Wehmut

Lars und John Engel als Repräsentanten des traditionsreichen Familienunternehmens aus der deutschen Minderheit machten auch bei dieser Gelegenheit keinen Hehl daraus, dass ihnen die Entscheidung keineswegs leichtgefallen sei, den langjährigen Firmensitz am Simmerstedter Weg aufzugeben: „Es ist kein Geheimnis, dass es uns im Herzen wehgetan hat, die alten Mauern niederzureißen“, sagte Direktor John Engel. Umso dankbarer sei er Immobilienmakler Torben Strøm und Ingenieur Jørgen Hansen für deren Initiative, einen kleinen Teil des Backsteingebäudes zu bewahren.
 

Baustellenleiterin Rikke Geller freut sich, dass trotz des kalt-feuchten Monats Mai der Zeitplan eingehalten werden kann. Foto: Ute Levisen

15 Tonnen Textil-Dynastiegeschichte

Die Gebäudereste, die 15 Tonnen auf die Waage bringen, sollen einst einen Platz im Engel Parken finden und somit von einem Kapitel Haderslebener Wirtschaftsgeschichte erzählen.

 

Engel-Wein für die künftigen Bewohner Foto: Ute Levisen

Engel-Wein zum Einstand

„Wir freuen uns über das Privileg, am Simmerstedter Weg bleiben zu dürfen. Wir haben hier trotz allem einige Saisons verbracht“, sagte John Engel.
Als Überraschung für die künftigen Eigentümer der Wohnungen im Solsortehaven, die zum Engel Parken gehören, hatten die Brüder Engel Wein aus einem gleichnamigen Weingut gekauft, den sie an die künftigen Bewohner zum „Einstand“ weiterreichten – und die waren von dieser Geste sichtlich begeistert.

Die Handwerker vom Generalauftragnehmer „Gråkjær“ Foto: Ute Levisen
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