Gesellschaft

Abschied mit Wermutstropfen

Abschied mit Wermutstropfen

Abschied mit Wermutstropfen

Hadersleben/Haderslev
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Merete Skovgaard-Jensen fand warme Worte zum Abschied. Foto: Ute Levisen

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Sechs Kommunaldirektoren und vier Bürgermeister hat Henrik Ørnstrup „überlebt“. Nach fast 29 Jahren in kommunalen Diensten zieht Haderslebens Krisenmanager die Reißleine und verabschiedet sich aus dem „Hühnerhof“ in den Ruhestand. Ob das eine gute Entscheidung ist?

Die Geschichte der Domstadt kennt Henrik Ørnstrup wie kein Zweiter – und dies, obwohl er „nur“ ein Zuzügler ist. Fast drei Dekaden hat der Kommunikationschef der Kommune Hadersleben für das Kommunikationsmanagement der Domstadt verantwortlich gezeichnet. Am Freitag verabschiedeten ihn seine Wegbegleiterinnen und -begleiter im Beisein seiner Familie mit warmen Worten in den Ruhestand.

Henrik Ørnstrup – hier zu sehen mit seiner Familie und Merete Skovgaard-Jensen (links) Foto: Ute Levisen

Loyal, zuverlässig – allwissend

„Du bist in all den Jahren der Mann der Firma gewesen“, bescheinigte ihm seine Chefin, die Leiterin des Bürgermeistersekretariats, Merete Skovgaard-Jensen, über ihren „Wing Man“: loyal, zuverlässig, engagiert, sich nie in den Vordergrund drängend und stets das Wohl der Kommune im Auge behaltend.

Wing Man im kommunalen Hühnerhof

Apropos: behalten! Zu gern hätte sie ihren langjährigen Kommunikationschef noch ein paar Jahre im „kommunalen Hühnerhof“ behalten, gestand die Abteilungsleiterin: „Doch ich habe Verständnis dafür, dass du dich dem widmen möchtest, was dir am liebsten ist.“

Das sind neben der Familie, zu der vier erwachsene Kinder gehören, die deutschen Soziologen: Max Weber & Co. haben es dem vielseitig interessierten Ørnstrup angetan – sowie die alten Griechen und Vögel. Überhaupt die Natur.

Kein Abschied ohne Wermut

Seine Kolleginnen verabschiedeten sich aus gegebenem Anlass mit einer Flasche edler Wermutstropfen. Und sie verrieten den zahlreichen Gästen, dass ihr Teamleiter ein Mensch mit Prinzipien und festen Gewohnheiten ist. Dazu gehört seit vielen Jahren neben der täglichen Lektüre der „Neuen Züricher Zeitung“ auch „Der Nordschleswiger“.

Mit sich im Reinen

Dafür und für viele andere Hobbys des Mannes, dem sein Team nahezu göttliche Allwissenheit bescheinigt, hat Henrik Ørnstrup ab sofort mehr Zeit. Mit seiner Entscheidung sei er im Reinen, gesteht er: „Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie es mir Montag damit gehen wird.“

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