Deutsche Minderheit

Abschlussfeier: Emotionale Überraschung für die Ehrengäste

Abschlussfeier: Emotionale Überraschung für die Ehrengäste

Abschlussfeier: Emotionale Überraschung für die Ehrengäste

Hadersleben/Haderslev
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Für 16 DSH-Schülerinnen und -Schüler brach am Dienstagabend eine neue Ära an. Sie haben ihren Volksschulabschluss in der Tasche und beschreiten neue Wege. Foto: Annika Zepke

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Es war – vor allem wegen der Corona-Pandemie – ein steiniger Weg für die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der Deutschen Schule Hadersleben. Drei Jahre hat Corona ihren Schulalltag dominiert. Umso größer fiel bei der Abschlussfeier am Dienstagabend die Anerkennung von Lehrkräften, Eltern und Freunden aus.

„Wow“, sagte Schulleiterin und Klassenlehrerin Heike Henn-Winkels, als sie zu Beginn ihrer Rede den Blick durch die gut besuchte Sporthalle der Deutschen Schule Hadersleben schweifen ließ. „Endlich wieder eine richtige Abschlussfeier nach drei Jahren Corona. Da blüht einem das Herz auf!“

Familie, Freunde, Lehrkräfte und Mitschülerinnen und Mitschüler hatten sich am Dienstagabend zahlreich in der DSH-Sporthalle eingefunden, um gemeinsam mit den Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern deren bestandenen Volksschulabschluss zu feiern.

Schulleiterin und Klassenlehrerin in einer Person: Heike Henn-Winkels gab ihren ehemaligen Schützlingen aufrichtige Worte mit auf den Weg. Foto: Annika Zepke
Die Klassenlehrerinnen Heike Henn-Winkels und Annett Nikolaus überreichten den Schülerinnen und Schülern ihre Abschlusszeugnisse. Hier ist gerade Bjørn Marsen an der Reihe. Foto: Annika Zepke

Keine leichte Zeit

Die 16 Jugendlichen haben es nicht leicht gehabt, betonte Heike Henn-Winkels, die nicht nur in ihrer Rolle als Schulleiterin, sondern auch als Klassenlehrerin zu ihren nunmehr ehemaligen Schützlingen sprach.

Für gewöhnlich beginne mit dem Schulabschluss der Ernst des Lebens, so die Schulleiterin weiter. Doch für die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen habe der sprichwörtliche Ernst des Lebens bereits vor drei Jahren angefangen, als die Corona-Pandemie nicht nur allen geplanten Klassenfahrten einen Strich durch die Rechnung machte, sondern die Schülerinnen und Schüler auch für lange Zeit ins Homeoffice verbannte.

Ein letztes Mal drückten die Mädchen und Jungen am Dienstagabend die „Schulbank“ der Deutschen Schule Hadersleben. Foto: Annika Zepke
Die Absolventinnen und Absolventen bedankten sich mit Blumen bei ihren ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern. Foto: Annika Zepke

„Euch wurde sehr viel abverlangt“, sagte Henn-Winkels. Umso stolzer seien sie und das gesamte Lehrerkollegium jedoch auf die Entwicklung und die Leistungen der Schulabgängerinnen und -abgänger.

Gelungene Überraschungen

Für ihre große persönliche Entwicklung erhielt eine Schülerin sogar das von Frauke Candussi gestiftete „Boy Erichsen und Ruth Vogelgesang Legat“: Line Petersen Kirchner. Sichtlich überrascht und strahlend vor Glück nahm die DSH-Absolventin die Auszeichnung entgegen.

Gelungene Überraschung: Ihre ehemaligen Klassenkameradinnen und -kameraden ahnten nichts, als Antonia Fuglsang mit ihrer Geige die Bühne betrat. Hinterher gab es von Freundin Emilie Byriel Seeberg erst einmal eine herzliche Umarmung. Foto: Annika Zepke
Klassenlehrerin Annett Nikolaus hielt die Laudatio auf Line Petersen Kirchner, die von Frauke Candussi (l.) das „Boy Erichsen und Ruth Vogelgesang Legat“ überreicht bekam. Foto: Annika Zepke

Dabei war sie jedoch nicht die einzige, für die der Abend eine Überraschung bereithielt: Zur großen Freude der Schulabgängerinnen und Schulabgänger war auch deren ehemalige Klassenkameradin Antonia Sayako Noda Fuglsang zur Abschlussfeier erschienen. Die talentierte Junggeigerin hatte eine Klasse übersprungen und die DSH daher bereits im vergangenen Jahr verlassen.

Nachdem ihre ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler sie bei ihrer Abschlussfeier mit einem Gedicht überrascht hatten, war es nun Antonia Fuglsang, die sich mit einem Geigensolo bei ihrer früheren Klasse revanchierte.

Neben Antonia Fuglsang sorgten die jüngeren DSH-Schülerinnen und -Schüler unter der Leitung von Marianne Bork-Larsen Jegsen mit glockenklarem Gesang für die musikalische Untermalung des Abends. Foto: Annika Zepke
Ein letztes Klassenfoto: (obere Reihe v. l.) Bjørn Marsen, Jacob Nørgaard Jepsen, Vincent Daberkow; Anna Lea Zippora Leth Schmidt,Tina Radu, Martin Bruhn-Hansen, Len Memeti; (untere Reihe v. l.) Sander Schjerbeck Jensen, Simon Nørregaard Knudtzen, Schulleiterin Heike Henn-Winkels, Line Petersen Kirchner, Emma Zacho Christesen, Emilie Byriel Seeberg, Sisseline Egtved Buch-Petersen, Theodor Valdemar Schneider, Johannes Reuss Christensen, Jeppe Abrahamsen und Klassenlehrerin Annett Nikolaus Foto: Annika Zepke

Das Beste waren die Pausen

Für viele Emotionen sorgte auch die traditionelle Schülerrede, für die in diesem Jahr Jeppe Abrahamsen und Vincent Daberkow verantwortlich zeichneten. Dabei lieferten die beiden auch Antwort auf die Schulkindern wohl meist gestellte Frage, was das Beste an der Schule sei. „Die Pause natürlich“, sagte Daberkow und sorgte damit bei den Gästen für allgemeine Erheiterung.

Der Ex-Neuntklässler lieferte jedoch auch eine Begründung mit: „In den Pausen haben wir Freundschaften geschlossen und die anderen kennengelernt.“ Dadurch, so Daberkow, seien sie auf irgendeine Art auch zu einer Familie geworden: „Wir sagen Danke!“

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