Abwasserplan

Abwasserbeseitigung ist in einem Plan erfasst

Abwasserbeseitigung ist in einem Plan erfasst

Abwasserbeseitigung ist in einem Plan erfasst

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Der Abwasserplan soll auch die Wasserqualität in der Haderslebener Förde und auf dem Damm auf den Prüfstand stellen. Der Kormoran auf dem Foto scheint auch die Lage im Blick zu haben. Foto: Karin Riggelsen

Die Kommune hat vier Fokusbereiche definiert: Die Anzahl der Reinigungsanlagen und der Überläufe soll reduziert werden. Des Weiteren kommt die Wasserqualität in der Förde und auf dem Damm unter die Lupe. Eine bessere Handhabung von klimabedingten Überschwemmungen wird auch angestrebt.

Der Ausschuss für Plan und Umwelt hat nach langer Vorarbeit den neuen Abwasserplan in die Anhörung geschickt. Der Plan bildet die Grundlage für die Handhabung der Abwasserbeseitigung von 2021 bis 2024. Das schreibt die Haderslebener Kommune in einer Pressemitteilung.

Vier Fokusbereiche

Die Kommune macht in Zusammenarbeit mit der Versorgungsgesellschaft „Provas“ vier Fokusbereiche deutlich. Dem Plan zufolge werde man daran arbeiten, die Anzahl von Überläufen, die sich bei Starkregen bilden, zu reduzieren. Darüber hinaus will die Kommune die Menge ihrer Reinigungsanlagen reduzieren, und es soll versucht werden, klimabedingte Überschwemmungen besser in den Griff zu bekommen. Im Plan ist auch vorgesehen, die Wasserqualität in der Haderslebener Förde und auf dem Damm auf den Prüfstand zu stellen.

Überläufe seien, so heißt es in der Presserklärung, eine Art Notventil, die eingesetzt werden können, wenn es so kräftig regnet, dass die Kläranlagen und Kanalisationen das Wasser nicht aufnehmen können. Dann wird das mit Regen verdünnte Abwasser an der Kläranlage vorbei in einen Wasserlauf oder in die Förde geleitet. Vor diesem Prozess läuft das verdünnte Wasser durch ein mechanisches Filter, sodass verschiedene Fremdkörper weggesiebt werden.

In der Haderslebener Kommune konnte die Anzahl der Überläufe in den vergangenen sechs Jahren von 2.000 auf 1.100 reduziert werden. Die Kommune rechnet damit, dass der angestrebte Abwasserplan die Überläufe auf rund 600 pro Jahr abbauen kann.

Im Planist auch die Sanierung der Kanalisation in der Domstadt vorgesehen. Foto: Karin Friedrichsen

Besser und billiger reinigen

Der Plan für die neue Abwasserbeseitigung umfasst auch die Zentralisierung der Struktur der Kläranlagen. Eine sogenannte technische Konsolidierung solle, so die Kommune, dazu beitragen, dass das Abwasser nicht nur besser, sondern auch billiger gereinigt werden kann. Deswegen peilt die Kommune die Schließung von drei Kläranlagen an, sodass die Anzahl der Kläranlagen sich bis 2024 auf acht Werke reduziert.

Auf Sicht in den Haderslebener Gewässern baden

Eine Analyse der Qualität des Wassers in der Förde und dem Damm ist auch Bestandteil des Plans. Demnach soll untersucht werden, welche Einsätze geleistet werden müssen, um die Qualität anzuheben, damit auf Sicht in den Gewässern um Hadersleben gebadet werden kann.

Der Blick ist auch auf die Sanierung der Kanalisation in der Domstadt gerichtet.

Bei der Erarbeitung des Plans wurde auch festgehalten, dass Gemeinschaftskanalisationen vielerorts bewahrt und verbessert werden können. In den Dorfgemeinschaften werde die Abwassertrennung abgeschlossen. Aufgrund der Klimaveränderungen und der Qualität des Badewassers könne Bedarf bestehen, einige Maßnahmen zu überdenken, damit ganzheitliche und zukunftssichere Lösungen gewährleistet werden, schreibt die Kommune.

 

Provas-Vorsitzender froh über Rahmenbedingungen

„Bei Provas freuen wir uns darüber, dass die Rahmenbedingungen unserer Arbeit bald festgelegt sind. Dann können wir unsere gute Zusammenarbeit mit der Kommune fortsetzen“, erklärt „Provas“-Vorsitzender Thies Mathiasen, Dänische Volkspartei, in der Pressemitteilung. Die Versorgungsgesellschaft versuche kosteneffektiv zu arbeiten und eine Zentralisierung der Reinigungsanlagen würde, so Mathiasen, zu Einsparungen beitragen.

 

„Bei Provas freuen wir uns darüber, dass die Rahmenbedingungen unserer Arbeit bald festgelegt sind. Dann können wir unsere gute Zusammenarbeit mit der Kommune fortsetzen.“

Thies Mathiasen, Vorsitzender „Provas"

Details zum Abwasserplan

Aus der Tagesordnung der Ausschusssitzung geht hervor, dass „Provas“ im vierjährigen Planungszeitraum insgesamt 99 Millionen Kronen investieren wird. Die Ausgaben verteilen sich auf den Bau einer Reinigungsanlage in Aarösund/Aarøsund (20 Millionen Kronen), 73,4 Millionen Kronen für Kanalisation in der Domstadt und 5,6 Millionen für weitere Investitionen. Zum Vergleich: Im Zeitraum von 2014 bis 2020 peilte sich der Investitionshaushalt der Versorgungsgesellschaft bei 60 bis 70 Millionen Kronen ein.

Die Abwassergebühren werden sich auf Sicht um 1,25 Kronen pro Kubikmeter erhöhen. Im Planungszeitraum verteuert sich die Gebühr um rund 0,19 Kronen pro Kubikmeter.

Der Abwasserplan ist bis zum 7. September in Anhörung. Online mehr dazu unter www.haderslev.dk

 

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