Kommunalpolitik

Arnumer Sondertransporte: Umgehung muss warten

Arnumer Sondertransporte: Umgehung muss warten

Arnumer Sondertransporte: Umgehung muss warten

Arnum
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Seit Jahren führen sperrige Schwerlasttransporte mitten durchs Wohngebiet am Arnumer Industrieviertel, dessen Straße dafür nicht breit genug ist. Foto: Ute Levisen

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In der unendlichen Geschichte der Sondertransporte in Arnum inmitten eines Wohngebiets öffnet sich ein neues Kapitel. Die Mission von Bürgermeister und Kommunaldirektor, eine Enteignung zu vermeiden, war nicht von Erfolg gekrönt. Eine zeitnahe Lösung ist somit nicht in Sicht.

Die Bürger von Arnum müssen vorerst mit Sondertransporten zur Tages- und Nachtzeit durch ihr Wohnviertel leben. Seit etwa fünf Jahren befasst sich das Kommunalparlament in Hadersleben mit dem Fall Stensbækvej in Arnum bei Gramm (Gram). Dessen Anwohner sind frustriert angesichts der Schwer- und Sondertransporte, die Teile von Windkrafträdern in das angrenzende Industriegebiet zum Unternehmen „DanGard A/S“ befördern, das sich auf die Oberflächenbehandlung von Stahlkonstruktionen spezialisiert hat.

Postkästen als Hindernis

Hinzu kommt: Bei den Arnumer Spezialisten herrscht Hochkonjunktur. Für die Anwohner bedeutet dies, dass sie in Zukunft in kürzeren Intervallen mit Sondertransporten durch ihr Wohngebiet leben müssen. Dessen Hauptstraße ist indes nicht breit genug, sodass einige Bewohner sogar gezwungen sind, ihre Postkästen zu demontieren, kündigt sich ein Sondertransport an.

Keine einfache Lösung

Dabei liegt die Lösung auf der Hand: Mit einem Ausbau des Schotterweges Arnum Nørremark ließe sich der Schwerlastverkehr elegant um das Dorf herumleiten. Dies wäre auch nach Einschätzung der Politiker die beste Lösung. Nur: Der Grundbesitzer ist nicht gewillt, einen Teil seiner Fläche zu diesem Zweck zu verkaufen. Eine Enteignung ist somit unvermeidlich.

Enteignung scheint unvermeidlich

„Doch so ein Verfahren ist zeitaufwändig, auch muss alles in der richtigen Reihenfolge ablaufen“, sagt der Vorsitzende des Finanzausschusses, Bürgermeister H. P. Geil (Venstre). Die Mission von Bürgermeister und Kommunaldirektor, im Gespräch mit dem Grundbesitzer ein zeitaufwändiges Enteignungsverfahren zu vermeiden, ist gescheitert. Hinzu kommt, dass für den Ausbau eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung, eine sogenannte VVM-Untersuchung, erforderlich ist.

Keine Mehrheit für teuerste Lösung

Eine Erweiterung des Schotterweges könnte somit frühestens im nächsten Jahr begonnen werden, so die Einschätzung des Bürgermeisters.
Die Kommunalverwaltung hat für den Ausbau drei Szenarien erarbeitet. Vorschlag 1 sieht eine neue Zufahrt von der Vestergade zum Stensbækvej vor, ist mit einem Kostenvoranschlag in Höhe von 3,5 Millionen Kronen allerdings der teuerste. Wärmster Fürsprecher ist Bürgermeister Geil. Sein entsprechender Vorschlag erlitt indes in der Abstimmung im Finanzausschuss eine Niederlage.

Die Mehrheit einigte sich auf das Lösungsmodell 2 – und damit auf einen Ausbau von Arnum Nørremark. Kostenpunkt 1,5 Millionen Kronen.
Arnum wird somit ein Punkt bei den bevorstehenden Verhandlungen über die nächste Haushaltsperiode sein. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit hat das Haderslebener Kommunalparlament.

 

 

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