Kommunalpolitik

Aufruhr der „Clowns“: Mehrheit beschließt Untersuchung

Aufruhr der „Clowns“: Mehrheit beschließt Untersuchung

Aufruhr der „Clowns“: Mehrheit beschließt Untersuchung

Hadersleben/Haderslev
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Benny Bonde (rechts) von der Partei Neue Bürgerliche sprach auf der jüngsten Ratssitzung klare Worte, als das Kommunalparlament eine Mitgliedsinitiative diskutierte: Er fühle sich wie der Passagier in einem Bus voller Clowns (Archivbild). Foto: Ute Levisen

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Das Haderslebener Kommunalparlament initiiert auf Anregung der Schleswigschen Partei eine interne Aufklärung. Sie soll die Umstände rund um den „Rauswurf“ des Förderschul-Leiters unter die Lupe nehmen. Benny Bonde von der Partei Neue Bürgerliche machte in der Debatte vor laufender Fernsehkamera seinem Unmut Luft: Er komme sich vor, wie der Passagier in einem Bus voller Clowns.

Die sozialdemokratische Mitgliedsinitiative für eine juristische Prüfung war der Tagesordnungspunkt, den die Mitglieder des Haderslebener Kommunalparlaments auf ihrer jüngsten Sitzung am Dienstagabend am längsten debattierten. 

„Es geht um den Fall, der einfach nicht totzukriegen ist“, wie Bürgermeister Mads Skau (Venstre) es ausdrückte. 

Mehrheit stimmt für Alternativvorschlag

Skau wird zugleich die Federführung der internen Untersuchung übernehmen, auf die sich die Mehrheit des bürgerlichen Flügels letztlich geeinigt hat. Dagegen votierte – neben der Einheitsliste und der Sozialistischen Volkspartei – die Sozialdemokratie, deren Mitgliedsinitiative somit scheiterte. 

Frustration in der Opposition

Entsprechend groß war die Frustration in der Opposition: Er würde seinen alten Hut essen, wenn die interne Prüfung, in der die Kommune sich selbst untersuche, irgendetwas bringe, kritisierte Finn Lykkeskov (Sozialdemokratie). Sein Parteifreund Jens Christian Gjesing betonte, dass unklar sei, unter welchen Prämissen die Angelegenheit untersucht werden soll. 

Zweifel am Erfolg einer internen Untersuchung

Der parteilose Thomas Vedsted hatte sich ebenfalls kritisch mit Blick auf eine Eigen-Untersuchung gezeigt, stimmte aber für den Alternativvorschlag der bürgerlichen „Fællesgruppe“. 

Carsten Leth Schmidt von der SP mahnt zur Besinnung. Foto: Screenshot

Bonde: Ein Bus voller Clowns

Deutliche Worte fand Benny Bonde von der Partei Neue Bürgerliche: „Ich fühle mich wie ein Passagier in einem Bus mit lauter Clowns, aus dem ich einfach nur herauswill – und das kann gar nicht schnell genug gehen!“

Bonde monierte zudem, er habe in dieser Sache selbst als Mitglied des Finanzausschusses unvollständige und auch unrichtige Angaben erhalten: „Diese Untersuchung muss daher so schnell wie möglich kommen. Ginge es nach mir, schon zur nächsten Sitzung des Finanzausschusses.“

Zur Besinnung mahnte Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP): In dieser Sache müsse man einen Schritt nach dem anderen machen: „Wir müssen Vertrauen haben, dass wir das auf die Reihe bekommen – wie so viele andere Sachen auch.“ 

SP: Ein Schritt nach dem anderen

Der SP-Politiker hatte auf der Sitzung von „Fællesgruppen“ am Montag die interne Untersuchung der Causa rund um den Ex-Leiter der „Louiseskole“ vorgeschlagen – als Alternativvorschlag zur sozialdemokratischen Mitgliedsinitiative. 

„Wenn diese Untersuchung nichts bringt“, kündigte Leth an, „dann stimme ich auch für eine externe juristische Prüfung.“

 

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