Stadtrat

Außengastronomie in Planung integrieren

Außengastronomie in Planung integrieren

Außengastronomie in Planung integrieren

Anna Fuglsang/Annika Zepke
Hadersleben/Haderslev
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Grundsätzlich ist der Stadtrat für Außengastronomie in der Haderslebener Innenstadt. Die Terrasse des Restaurants Fratellis kann in ihrer derzeigen Form dennoch nicht bestehen bleiben. Foto: Karin Riggelsen

In der ersten Stadtratssitzung nach der Sommerpause musste Benny Bonde (Liberale Allianz), der gerade erst nach längerer krankheitsbedingter Pause in das politische Tagesgeschäft zurückgekehrt ist, für seine Mitgliederinitiative ordentlich Kritik einstecken.

Eigentlich war es längst beschlossene Sache. Bereits vor einem Monat waren sich der Technische Ausschuss und der Stadtrat einig, dass die Terrasse des Restaurants Fratelli in der Norderstraße in der jetzigen Form nicht bestehen bleiben kann. Die Polizei hatte die Verkehrssituation in der Norderstraße als nicht sicher eingeschätzt.

Schon als Benny Bonde (Liberale Allianz) bei der jüngsten Tagung des Technischen Ausschusses darum bat, den Fall „Außengastronomie“ in der Norderstraße neu aufzurollen, sprachen sich die anderen Ausschuss-Mitglieder dagegen aus. Der Fall sei abgeschlossen, lautete das Argument des stellvertretenden Ausschuss-Vorsitzenden Søren Rishøj Jakobsen (Sozialdemokraten).

Erneuter Vorstoß

Doch Benny Bonde scheint nicht locker lassen zu wollen, denn er trat am Dienstag mit demselben Thema im Rahmen einer Mitgliederinitative vor den Stadtrat. „Der Technische Ausschuss wurde vom Stadtrat gebeten, eine Stadtplanungsstrategie für Hadersleben auszuarbeiten. Ich würde gerne klären, ob das nicht auch die Außengastronomie in der Norderstraße, sowohl in seiner derzeitigen Form als auch mögliche Weiterentwicklungen, miteinbezieht“, so der Wortlaut seiner Falldarstellung.

Vorschlag stößt auf Unverständnis

Bei den übrigen Stadtratsmitgliedern sorgte diese Fragestellung für Unverständnis. Svend Brandt (Einheitsliste) eröffnete den Kritikreigen: „Ich rate dem Stadtrat, keine Entscheidung abzuerkennen, die zuvor bereits von Stadtrat und dem Technischen Ausschuss getroffen wurde.“ Zudem verwies er darauf, dass der Beschluss im Technischen Ausschuss einstimmig ausfiel. Damals hatte auch Bondes Vertreter Thomas Vedsted für die Aufhebung der Fußgängerzone in der Norderstraße – und somit die Verkleinerung der Fratelli-Terrasse – gestimmt.

Wir müssen uns dem Projekt Außengastronomie mit Weitsicht und ganzheitlichem Denken widmen.

Carsten Leth Schmidt

Auch Henrik Rønnow (Sozialdemokraten) ist dieser Ansicht: „Das ist ein klarer Verstoß gegen die Regelungen der Stadtratssitzungen. Man eröffnet keine Mitgliederinitiatve für eine Sache, die bereits abgeschlossen ist.“

Bondes Mitgliederinitiative wurde daraufhin fallengelassen.

Weitsicht und ganzheitliches Denken

Trotz der Kritik an Benny Bondes Vorstoß sprachen sich die Stadtratsmitglieder grundsätzlich für die Einrichtung von Außengastronomiebereichen in der Haderslebener Innenstadt aus. Dies müsse allerdings im Rahmen einer umfassenden Stadtplanungsstrategie ausgearbeitet und langfristig angelegt werden.

Auch der Vorsitzende der Schleswigschen Partei, Carsten Leth Schmidt, hält das Vorgehen des Stadtrats für richtig, wie er dem „Nordschleswiger“ berichtet: „Wir müssen uns dem Projekt Außengastronomie mit Weitsicht und ganzheitlichem Denken widmen. Es nützt nichts, kurzfristige Lösungen für eine einzige Terrasse auszuarbeiten. Wir brauchen eine Strategie für die gesamte Haderslebener Innenstadt. Dafür müssen wir uns mit der Polizei zusammensetzen und eine neue Verkehrsplanung ausarbeiten, und auch die Bürger sollten sich einbringen können und dem Ganzen eine neue Dimension verleihen.“

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