Abschiedsempfang

„Claus, du musst jetzt auf eigenen Beinen stehen“

„Claus, du musst jetzt auf eigenen Beinen stehen“

„Claus, du musst jetzt auf eigenen Beinen stehen“

Hadersleben/Haderslev
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Wegbegleiter der vergangenen Jahre: Architekt Mikkel Martinusen, Kosmorama-Inhaber Claus Thygesen – und rechts außen neben Torben Jølnæs Bauunternehmer Søren Leerskov Rasmussen Foto: Ute Levisen

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Nach über 30 Jahren in der Kinobranche geht für den langjährigen Betreiber des Filmpalastes Kosmorama, Torben Jølnæs, eine Epoche in der Domstadt zu Ende. Der 63-Jährige überlässt seinem Geschäftspartner Claus Thygesen die Filmspule: „Claus, du musst jetzt auf eigenen Beinen stehen.“

Der langjährige Kinobetreiber Torben Jølnæs musste am Dienstagnachmittag mit Herzog Hans dem Älteren konkurrieren: Zeitgleich mit dessen 500. Geburtstag und der Ernennung des diesjährigen Ehrenherzogs feierte er mit Freunden, Familie und Geschäftspartnern nach über 30 Jahren seinen Abschied von der Kinobranche.

Fürder überlässt er seinem Geschäftspartner Claus Thygesen die Filmspule: „Claus, du wirst jetzt auf eigenen Beinen stehen müssen“, lautete der nicht ganz ernstgemeinte verbale Abschiedssalut des Kinomannes, der sich beeilte hinzuzufügen: „Aber du wirst das schon machen.“

Viele Gäste waren zum Abschiedsempfang gekommen. Foto: Ute Levisen

Neuanfang in Vejle

Vor drei Jahren eröffnete Jølnæs gemeinsam mit Thygesen den Filmpalast Kosmorama am Haderslebener Jungfernstieg. Zuvor hatte er viele Jahre lang das gleichnamige Kino am Torvet im Herzen der Stadt betrieben.

Torben Jølnæs und seine Frau Sine haben inzwischen ihre Zelte in der Domstadt abgebrochen, nachdem der Kinomann die Immobilie am Torvet verkaufen konnte. Das Paar lebt inzwischen in Vejle: „um dichter dran zu sein an der Familie“, wie der zweifache Familienvater und vierfache Großvater verrät.
 

Torben Jølnæs, hier mit Frau Sine und Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) Foto: Ute Levisen

Zeit zum Golfen – und für die Familie

Seine Zeit wird er in Zukunft vor allem dem Golfen und dem Beisammensein mit der schnell wachsenden Familie widmen. Der jüngste Spross ist die kleine Caroline – ein weiteres Enkelkind ist unterwegs.


 

Die kleine Caroline ist der jüngste Spross der Familie – ein weiteres Enkelkind ist unterwegs. Foto: Ute Levisen

Zum Abschiedsempfang waren viele Gäste gekommen, trotz des Herzog-Festes in der Domstadt. So auch Bürgermeister H. P. Geil (Venstre), bei dem sich Jølnæs für die langjährige Zusammenarbeit mit der Kommune bedankte, und Archivleiter und Kommunalpolitiker Bent Vedsted Rønne von den Sozialdemokraten.

 

In einer bewegten Rede nahm Jølnæs Abschied von der Domstadt – und langjährigen Wegbegleitern. Foto: Ute Levisen

Wegbegleiter der vergangenen drei Jahre

Søren Leerskov Rasmussen, Direktor des Bauunternehmens „Bo Michelsen“, und Mikkel Martinusen vom Architektenbüro „Tegnestuen Mejeriet“, waren neben Geschäftspartner Claus Thygesen Wegbegleiter des scheidenden früheren Kinobetreibers in den vergangenen Jahren: Martinusen hatte seinerzeit den Filmpalast entworfen – Rasmussens Unternehmen hat ihn gebaut.

 

Das Paar ist inzwischen nach Vejle gezogen, um dichter an der Familie zu sein, die in Nordjütland lebt. Foto: Ute Levisen

Was die Zukunft bringt, außer dem Golfen und Beisammensein mit der Familie? – Jølnæs ahnt es nicht, möchte aber neue Projekte nicht ausschließen: Mit 63 ist bekanntlich noch lange nicht Schluss.

 

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