Hoch hinaus in Afrika

„Climb for Charity“: Wandern für den guten Zweck

„Climb for Charity“: Wandern für den guten Zweck

„Climb for Charity“: Wandern für den guten Zweck

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Sara Than Samsøe und Peter Hauge werden im September den Kilimandscharo erklimmen. Foto: Karin Riggelsen

Sara Than Samsøe und Peter Hauge aus Hadersleben wollen für den guten Zweck den höchsten Berg Afrikas besteigen: den Kilimandscharo. Der Erlös der Aktion geht an „Børneulykkesfonden“ und „Legehelten.“

In einem halben Jahr ist es endlich so weit: Die 27-jährige Sara Than Samsøe und ihr Freund, der 29-jährige Peter Hauge gehen auf eine große Reise nach Afrika, genauer gesagt: auf den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo. 5.895 Höhenmeter auf der sogenannten „Coca-Cola-Route“ bis zur Spitze des Berges. Zehn Tage lang werden sie jeden Tag viele Kilometer gehen, das alles für einen guten Zweck. Denn der Erlös der Sponsorengelder kommt Kindern in Dänemark zugute. „Diese Reise ist einfach perfekt. Wir tun etwas für andere Menschen, aber eben auch für uns“, sagt Samsøe dem „Nordschleswiger.“

 

Sara und Peter leben zusammen in Hadersleben, erst im Sommer vergangenen Jahres haben sie sich ein großes Einfamilienhaus in der Engkær gekauft. Sie hat einen Bachelor in Sportwissenschaften, arbeitet an der Mittelschule in Kolding und in einem Fitnesscenter als Trainerin. Er ist gelernter Koch, arbeitet nun bei der Bereitschaftsbehörde (Beredskabsstyrelsen) als Feuerwehrmann und unterrichtet als solcher Jungen und Mädchen im Kampf gegen Brände. Auch Sara ist bei der Feuerwehr aktiv, hier haben die beiden sich kennen und lieben gelernt. 

 

Reisen und Aktivitäten als große Gemeinsamkeiten

Ihre größten Leidenschaften sind auch ihre Gemeinsamkeiten: Beide lieben es zu reisen und aktiv zu sein. Ob Kanada, Neuseeland oder Kenia: Sie reisen viel, vor allem gemeinsam, und stellen sich und ihren Körpern gerne Herausforderungen: im vergangenen Jahr beispielsweise einem Militärmarsch in den Niederlanden. 

 

40 Kilometer laufen, vier Tage lang. „Das war wirklich hart“, sagt Samsøe zum „Nordschleswiger“. „Aber wir mögen diese Art von physischer Herausforderung. Peter wird in diesem Jahr wieder teilnehmen.“ Der Marsch wird in diesem Jahr auch als Vorbereitung auf die kommende Kilimandscharo-Besteigung mit der Organisation „Climb for Charity“ im September dienen. 

Aktiv im Job und privat: Peter Hauge Foto: Karin Riggelsen

 

Aufmerksam geworden auf die Aktion sei sie durch die Plattform „Facebook“, sagt Samsøe. Und eine Radiosendung, in der die Moderatorin live von der Wanderung berichtete. „Ich dachte am Anfang, dass nur ausgewählte Leute an der Wanderung teilnehmen können. Moderatoren oder Menschen in der Öffentlichkeit zum Beispiel. Dann habe ich aber herausgefunden, dass jeder mitmachen kann“, erzählt sie und strahlt. Sie habe ihrem Freund dann von ihrer Idee erzählt, und er sei sofort begeistert gewesen. So ging alles seinen Weg.

 

 

Erst wandern, dann erholen in Sansibar

Nun sind es noch ungefähr sechs Monate bis zur Abreise. Die beiden haben das große Paket gebucht: zehn Tage Wanderung mit Vollverpflegung, Nächten in feststehenden Hütten sowie An- und Abreise. Im Anschluss daran dann vier Tage Erholung in Sansibar. „Wenn wir mit Freunden über unser Vorhaben sprechen, dann sagen sie immer: ,Das seid genau ihr, das passt so gut zu euch.‘ Und genau so ist es“, erzählt die 27-Jährige. Natürlich koste eine solche Reise viel Geld, 26.500 dänische Kronen. Aber Sara findet, dass es das wert ist. 

 

Immerhin gehe das gesamte Geld, das sie durch Spenden auf ihren Wanderungen einnehmen, an den guten Zweck. Neben der Reise und Verpflegung ist auch ein kleiner Teil der Ausrüstung in den Kosten enthalten, sowie Reiseführer, die das Gepäck der Gruppe tragen und für die Verpflegung zuständig sind. Zusätzlich dazu hat das 2015 gegründete „Climb for Charity“ Sonderkonditionen mit Sport- und Outdoor-Marken ausgehandelt. Und auch in der Vorbereitung der Reise bekommen die Teilnehmer große Unterstützung, mit festen Trainingsplänen zum Beispiel.

 

 

Ohne Training geht es nicht

Besagte Trainingspläne beginnen in diesem Monat und geben eine tägliche Anleitung zur Vorbereitung auf den harten Auf- und Abstieg des Kilimandscharo. „Wir wissen, dass wir lange Strecken gehen werden, und wir wissen, dass wir das trainieren müssen. Anders geht es nicht“, sagt Samsøe mit Blick auf den Trainingsplan. Cardio- und Krafttraining stehen genauso auf dem Programm wie Jogging, Langstreckenläufe oder Treppensteigen. 

 

Letzteres ist übrigens gar nicht so einfach zu trainieren. „Wir haben bislang noch keine Gebäude in Hadersleben und Umgebung gefunden, wo wir das Steigen von Treppen trainieren können. Die meisten Gebäude sind einfach nicht hoch genug“, so Samsøe. Der Plan sieht tägliches Training nach einem bestimmten Schema vor, Samsøe und ihr Freund Peter Haug werden ihre wöchentlichen Sporteinheiten mit dem Plan ergänzen. 

 

Die Fitness der beiden Sportskanonen dürfte bei der Wanderung kein großes Problem darstellen, Samsøe hat jedoch großen Respekt vor der Höhenkrankheit. „Auf dieser Höhe sind weder Peter noch ich je gewesen. Wir werden sehen, wie unsere Körper damit umgehen werden“, sagt sie voller Vorfreude. Zum Glück wird die Gruppe von einem Arzt begleitet, nur für den Fall der Fälle. 

Voller Vorfreude auf das kommende Abenteuer: Sara Than Samsøe Foto: Karin Riggelsen

 

1.879.000 dänische Kronen im Jahr 2018

 

Wie aber kommt bei dieser Aktion eine große Summe Geld zusammen? Im vergangenen Jahr lag der Erlös von „Climb for Charity“ bei 1.879.000 Kronen. „Es gibt drei Möglichkeiten, uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Zum einen durch Mobilepay, wo man einen bestimmten Betrag spenden kann“, erklärt Sara. „Auch sehr geringe Beträge sind möglich. Zum anderen möchten wir Teilnehmer Unternehmen als Sponsoren gewinnen.“ 

 

Sie unterstützen damit den guten Zweck und können mit der Aktion auch für ihr Unternehmen werben. Die letzte Möglichkeit ist das Höhenmeter-Spenden. „Pro erklommenen Höhenmeter kann ein selbst gewählter Betrag gespendet werden. Das Geld kommt allerdings nur den Kindern zugute, wenn wir es bis zur Spitze schaffen“, erklärt Samsøe. Eine extra Portion Motivation für das Paar. 

 

Der gesamte Erlös der Wanderung, aktuell sind 22 Personen aus ganz Dänemark für die Reise angemeldet, kommt dann dem „Børneulykkesfonden“, beziehungsweise „Legeheltene“ zugute. Zwei Organisationen, die sich für das Wohl und die Sicherheit von Kindern in Dänemark zwischen null und zwölf Jahren einsetzen. „Legehelten“ ist ein Teil des Fonds. 

 

Das Ziel ist klar: „Legehelten“ in allen dänischen Krankenhäusern

Kinder, die sich aufgrund von Krankheiten im Krankenhaus aufhalten müssen, sollen hier einen aktiven Alltag bekommen. „Es geht darum, die Kinder zu aktivieren, sie zum Lachen zu bringen und sie davon abzulenken, dass sie krank sind“, sagt Sara Than Samsøe. „In jedem Krankenhaus in Dänemark sollten die ,Spiel-Helden‘ vertreten sein. Momentan ist das allerdings nur in fünf bis sechs Krankenhäusern der Fall.“

 

Gemeinsam für den guten Zweck Foto: Karin Riggelsen

Damit sich das ändert, dafür erklimmen Sara Than Samsøe and Peter Hauge im September den Kilimandscharo. In den sozialen Medien wollen die beiden eine Art Reisetagebuch führen, um Familie und Freunde auf dem Laufenden zu halten und möglichst viele Menschen mit der Aktion zu erreichen. Denn je mehr Menschen spenden, desto besser für die Kinder in Dänemark.

Mehr lesen

Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
„Vertrauenskrise in den Medien“