Schleswigsches Infanterieregiment

Dienstantritt für 160 Rekruten in Hadersleben

Dienstantritt für 160 Rekruten in Hadersleben

Dienstantritt für 160 Rekruten in Hadersleben

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Rekrutin Freja Bryhl Foto: Karin Friedrichsen

Ein historischer Tag in der Garnisonsstadt: Für die Wehrdienstleistenden des neu belebten Infanterieregiments begann am Montag der Alltag in der Kaserne. Zwei Rekruten erklären, warum sie eine militärische Ausbildung als ihren Einstieg ins Berufsleben gewählt haben.

108 Soldaten und 52 Soldatinnen haben am Montag ihre Grundausbildung in der Kaserne in Hadersleben angefangen. Die Rekruten sind die ersten, die ihren Dienst bei dem neu belebten Schleswigschen Infanterieregiment (Slesvigske Fodregiment, SLFR) ausüben werden.

 

Oberstleutnant Jesper Strøier mit seinen Kollegen aus dem Führungsteam, Stabsfeldwebel Paul Albæk (l.) und Hauptmann Christian Bjerkenes (r.) Foto: Karin Friedrichsen

Regiment mit langer Geschichte

Die Geschichte des Kampfregiments kann bis zum 1. Oktober 1778 zurückverfolgt werden. Das Regiment hat ein wechselhaftes Dasein geführt. Bei der Umsetzung der Militärvereinbarung im Februar 2018, wurde dem Regiment, das im Jahr 2000 auf Eis gelegt wurde, neues Leben eingeflößt. Das SLFR feierte sein Comeback im Januar. Am Montag strömten junge Männer und Frauen in die Kaserne, um einen neuen Joballtag zu beginnen.

Freja Bryhl wechselte den Wohnsitz von Præstø nach Hadersleben Foto: Karin Friedrichsen

Rekrutin entschied sich für freiwilligen Wehrdienst

Um ihren späteren Berufswunsch bei der Polizei abzusichern, entschied sich Freja Bryhl für einen freiwilligen Wehrdienst. Die 19-Jährige aus Præstø schrieb im Sommer ihr Abitur. Für eine Bewerbung bei der Polizei sei es noch zu früh.

„Da werde ich frühestens in zwei Jahren aufgenommen. Nun warten neue Herausforderungen auf mich hier in Hadersleben“, so die Rekrutin. Sie ist sich darüber im Klaren, dass der viermonatige Wehrdienst ihr viel abverlangen wird. „Psychisch und physisch wird die Grundausbildung hohe Ansprüche stellen. Und ich werde auch nicht viel Privatsphäre haben auf den gemischten Mannschaftsstuben. Sicherlich werde ich mich sehr schnell daran gewöhnen“, hofft Freja Bryhl.

Gruppenführer Mike Hayden begleitete Rekrut Oliver Kaiser zum Depot, wo der 19-Jährige unter anderem Helm, Uniform und Stiefel ausgehändigt bekam. Foto: Karin Friedrichsen

Lernen, Soldat zu sein

Der 19-jährige Oliver Kaiser reihte sich auch bei den 160 Neuzugängen ein. Der junge Mann aus Allerød meldete sich freiwillig nach einem Sabbatjahr. Eine Berufswahl hat Kaiser noch nicht getroffen, er will aber nicht von der Hand weisen, dass eine Militärlaufbahn für ihn in Frage kommen könnte.

„Wir lassen die ersten Tage ruhig angehen, damit sich die Rekruten an ihr neues Leben gewöhnen können. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, als ich vor vier Jahren meinen Wehrdienst ableistete und ohne Vorkenntnisse in der Kaserne in Holstebro ankam. Die Neuen müssen lernen, Soldat zu sein und an Exerzierübungen herangeführt werden“, so Feldwebel und Gruppenführer Mike Hayden. Hayden wird eine Gruppe von neun Männern und drei Frauen in den kommenden Monaten unter seine Fittiche nehmen.

Die neuen Rekruten warteten auf Einlass in die Sporthalle, wo ihre Personalien registriert wurden. Foto: Karin Friedrichsen

Erste Kompanie namens „Livkompagniet“  

„Livkompagniet“ ist ein Teil des Kampfbataillons „XIII Lette Infanteribataljon“, das wiederum dem SLFR unterstellt ist. Die Reaktionseinheit wird voraussichtlich im Laufe der kommenden drei, bis vier Jahre aus einer Stärke von rund 500 Soldaten bestehen, berichtet Kompaniechef, Hauptmann Christian Bjerkenes.

Er hofft, dass 100 bis 120 Rekruten nach Ablauf der viermonatigen Grundausbildung sich dafür entscheiden, ihre Karriere beim Militär fortzusetzen. Die Ausbildung der Gefreiten dauert, so Bjerkenes, bis zum Sommer 2020 an. „Dann können wir im In- und Ausland als Kampfregiment eingesetzt werden“, erklärt der Hauptmann, dessen Großvater beim Einmarsch von Nazideutschland seinen Wehrdienst in der Domstadt ableistete. „Ich interessiere mich für geschichtliche Themen, versichert Bjerkenes. Sein Vorgesetzter, Oberstleutnant Jesper Strøier, ist Chef des Bataillons: „SLFR ist historisch verankert hier im Landesteil. Wir haben aber auch die Entwicklung im Blick“, so Strøier.

Garnisonskommandant freut sich über Rekruten und Unterstützung der Bevölkerung

„Es ist von großer Bedeutung für uns, dass die ersten Wehrdienstleistenden beim SLFR anfangen. Wir werden uns bemühen, den Rekruten eine gute und erlebnisreiche Ausbildung zu vermitteln“, unterstreicht Garnisonskommandant, Oberst Lars Mouritsen. Der Oberst freut sich darüber, dass Hadersleben und der Landesteil die Garnison unterstützen.

Helm und Handschuhe gehören zur Grundausstattung der Rekruten und Rekrutinnen. Foto: Karin Friedrichsen
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