Wikingerspiel 2019

Fesselndes Spiel nach Wikinger-Manier

Fesselndes Spiel nach Wikinger-Manier

Fesselndes Spiel nach Wikinger-Manier

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Jels
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Eine dramatische Szene auf der Freilichtbühne in Jels Foto: Karin Riggelsen

Die Jelser Wikinger haben mit „Ringguldet“ die 43. Saison eröffnet. Der Kartenvorverkauf läuft gut und bei der Vorpremiere tat das kühle Sommerwetter der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Premiere findet am 5. Juli statt.

Die Freilichtbühne am Jels Nedersø ist bei der Vorpremiere des diesjährigen Wikingerspiels fast bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen.

Die Wikinger besinnen sich in der 43. Saison mit „Ringguldet“ (Goldene Armringe) auf die Geschichte ihrer unmittelbaren Heimat, schlagen aber auch einen Bogen Richtung Norden nach Jelling und südlich zum Danewerk.  

Die Vorpremiere war gut besucht. Das Stück auf der Freilichtbühne spielt vom 5. Juli bis zum 21. Juli, jeweils um 20 Uhr. Am 7. Juli beginnt die Vorstellung um 16 Uhr, am 14. Juli ist Ruhetag. Am 6. Juli und am 7. Juli wird ein Wikingermarkt veranstaltet. Der Markt ist sonnabends von 11 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Foto: Karin Riggelsen

Dramatische Szenen aus dem Wikingeralltag lassen Platz für Humor

Handfeste und dramatische Szenen aus dem Wikingeralltag, mit Gorm dem Alten und Thyra im Mittelpunkt, sind das Ambiente, das den Besuchern bis zum 21. Juli jede Menge Unterhaltung verspricht.

Die Armringe sind Teile des Goldschatzes den König Gorm der Alte von seinen Beutezügen gegen England mit nach Jütland brachte. So schildern es die Laiendarsteller in dem Stück, das Thomas Howalt verfasste. Gorms Goldschatz öffnete ihm im 10. Jahrhundert die Türen in seinem Bestreben, die Dänen unter sich zu vereinen.

Mit Thyra Danebod findet er die große Liebe, wie die Zuschauer im Laufe der knapp zweieinhalbstündigen Vorstellung erfahren. Probleme, die unterwegs auftauchen, werden auf echte Wikinger-Manier gelöst. Ein epochemachendes Zwischenspiel mit Kaiser Otto I. wird auf   dem Danewerk ausgetragen.  Auch die aufsehenerregenden Goldfunde, die bei Fæsted westlich von Rödding gemacht wurden, sind ein Teil des Handlungsstrangs, ebenso wie Kongernes Jelling. In Jelling errichtete Wikingerkönig  Harald Blauzahn seinen großen Runenstein, um an seine Eltern König Gorm und Königin Thyra zu erinnern. Die Zuschauer werden aber auch die Runensteine, die ein Teil der Landschaft um Jels sind, in dem Stück wiederfinden.

Ein Podium ist 2019 eines der wichtigsten Elemente des Spiels. Darüber hinaus besteht die Kulisse aus mehreren Runensteinen. Foto: Karin Friedrichsen
Carsten Weitling schlüpft in die Gestalt des Erzählers Foto: Karin Riggelsen

 Raum für Erneuerung

„Unsere Aufführung befasst sich erstmals intensiv mit der Geschichte unserer Heimat. Das hat Autor Thomas Howalt auf Wunsch des Vorstandes umgesetzt“, erzählt Bruno Schmidt Bennedsen, Vorsitzender von „Jels Vikingespil“.  
 

Es wurde auch Raum für eine weitere Erneuerung geschaffen. Carsten Weitling in Gestalt von Olde Tuffi ist die Figur, die die Zuschauer durch die Vorführung begleitet und mit seinen Erzählungen die Handlungen miteinander verknüpft.

„Ringguldet“ wartet nicht nur mit einer fantastischen Atmosphäre am Jels Nedersø auf. Die etwa 80 Laiendarsteller sprühten bei der Vorpremiere am Mittwoch vor Spielfreude. Mit Janus Lynggaard und Tina Planitzer als König Gorm und Königin Thyra, werden die Wikinger in Jels gewiss auf positive Resonanz stoßen.

 Die Hauptdarsteller sind ein eingespieltes und altbewährtes Team und sie flößen der Geschichte neues Leben ein. Die farbenprächtigen Kostüme und die Tonkulisse tun das ihrige dazu, das Wikingerspiel zu einer runden und fesselnden Sache zu machen, die auch mit zwei eindrucksvollen Todesszenen in die Geschichte des Laientheaters eingehen wird. 

Vorsitzender Bruno Schmidt Bennedsen auf dem Markplatz Foto: Karin Riggelsen
König Sigtryg hatte die Lacher auf seiner Seite Foto: Karin Riggelsen

Heimatgeschichte lebendig machen

„Das Spiel ist unser Vorschlag da zu, wie der Goldschatz und die Runensteine in unsere Gegend gekommen sind“, so Vorsitzender Bennedsen. Die Wikinger punkten auch mit ihrem Sinn für Humor, der das Publikum mehrfach zum Lachen bringt.

König Gorm unterwegs mit seinen Soldaten Foto: Karin Riggelsen

Neues Besucherzentrum

2018 landeten die Wikinger einen echten Publikumserfolg. Mit 23.595 Zuschauern und einem satten Überschuss brachen die Jelser einen Rekord aus dem Jahr 1986.  

„Wir haben in diesem Jahr in eine Notstromanlage investiert. Dadurch ist die Stromversorgung im Notfall gesichert. Wir geben unserem Publikum eine größere Sicherheit für die Durchführung der Vorstellungen“, erzählt Bruno Schmidt Bennedsen. Die Jelser rechnen ebenfalls damit, im Laufe des Herbstes mit dem Bau eines neuen Besucherzentrums beginnen zu können. Dafür setzte der Vorstand 300.000 Kronen frei. Das aktuelle Investitionsbudget liegt bei 600.000 Kronen.

„Unser Markt vor der Walhall wird neu gestaltet, um unseren Gästen noch bessere Erlebnisse zu vermitteln“, verspricht Bruno Schmidt Bennedsen. Die Pläne zur Sanierung des Marktplatzes wurden bereits im Vorjahr auf den Tisch gelegt, konnten jedoch nicht verwirklicht werden, da unter anderem mit der Kommune Vejen über die Gestaltung des Platzes verhandelt wurde.

Der Feind lauert überall Foto: Karin Riggelsen

„Krakes Kæmper“- Autor kommt aus eigenen Reihen

Als Spielleiterin konnten die Wikinger Louise Schouw gewinnen. Schouw wird auch bei der Vorstellung 2020 das Wikinger-Team leiten.

Mit dem Autor des Stücks „Krakes  Kæmper“ holten sich die Jelser einen Mann aus den eigenen Reihen. Der gebürtige Haderslebener Thorsten Weitling, Sohn des bewährten Wikinger-Darstellers Carsten Weitling, schreibt an dem Manuskript. „2020 werden wir uns nicht mit unserer Heimat beschäftigen“, verrät Bennedsen. Für den Landesteil wird 2020, mit dem 100. Jahrestag der Grenzziehung, markante Ereignisse bringen. Für die Wikinger sei 2020 nicht in gleichem Maße ein epochemachendes Jahr, sagt Bennedsen.

 

Königin Thyra gebärt mitten auf dem Schlachtfeld Foto: Karin Riggelsen
Die Wikinger legen mit ihrem Schiff an Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
„Vertrauenskrise in den Medien“