Der Leiter des ZDF-Landesstudios Schleswig-Holstein in Kiel und Korrespondent für Nordeuropa, Hermann-Uwe Bernd, hat in der vergangenen Woche Interviews geführt mit drei Mitgliedern der Familie Kley aus Örstedt/Ørsted. Die Familienmitglieder sind bekannte und engagierte Mitglieder der deutschen Minderheit in Nordschleswig.

Der Beitrag für das „heute-journal“ wird voraussichtlich am Donnerstag, 2. Januar 2020, gesendet, erzählt Hans Fedder Kley: „Wie wir gehört haben, ist der Sendetermin am 2. Januar.“

Interviewtermin im Gymnasium

Die Ereignisse 2020 werfen ihre Schatten voraus. Deutschland und Dänemark feiern ein Freundschafts- und Kulturjahr anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Volksabstimmung, welche die deutsch-dänische Grenze festlegte. Die deutsche Minderheit in Nordschleswig blickt 2020 auf ihr 100-jähriges Bestehen zurück. Mit einem Ton- und Kameramann kam Hermann-Uwe Bernd am 11. Dezember nach Nordschleswig, um mehr zu erfahren über die deutschen Nordschleswiger im Allgemeinen und die drei Kleys im Besonderen.

Das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig (DGN) war die erste Station. Hans Fedder Kley ist seit 2018 am Gymnasium, wo er im Schülerwohnheim lebt. Bernd habe unter anderem Kleys 2g-Klasse beim Geschichtsunterricht begleitet, und ein Interview mit DGN-Rektor Jens Mittag geführt, erzählt Hans Fedder Kley. Am Gymnasium sind Schüler mit den verschiedensten Hintergründen. „Sie kommen aus der Minderheit, können einen rein dänischen Hintergrund haben oder ursprünglich aus Deutschland stammen“, so Hans Fedder Kley.

Hans Fedder Kley ist Schulsprecher am DGN. In seiner Freizeit  ist der junge Nordschleswiger unter anderem aktives Vorstandsmitglied der kulturell und politisch veranlagten Jugendorganisation „Jungen SPitzen“, die ihren Ursprung in der Schleswigschen Partei (SP) hat. Im „Aktivklub Nordschleswig“ verwaltet er die Finanzen.

„Ich bin unter anderem gefragt worden, wie ich die Zukunft der Minderheit sehe“, verrät der 18-Jährige, der erwägt nach Abschluss der gymnasialen Ausbildung Wirtschaftsjura zu studieren. Zum Studium werde er den Landesteil verlassen müssen, weiß der junge Nordschleswiger.

Hans-Iver Kley – der Mann in der Mitte des Lebens

Nächste Station des Fernsehteams war das Ärztehaus an der Norderstraße 40 in Hadersleben. Hans-Iver Kley, Facharzt für Allgemeinmedizin, ist Miteigentümer der Gemeinschaftspraxis. Das ZDF-Team schaute dem 52-Jährigen bei einer Konsultation über die Schulter.  Hans-Iver Kley und seine Frau Henriette Hindrichsen haben sich positiv bemerkbar gemacht wegen ihres Engagements in der Minderheit. Hans-Iver Kley engagiert sich nicht nur politisch für die Schleswigsche Partei, dessen Vorsitzender er ist, in der Kommune Hadersleben. Er ist auch Ortsvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) in Mölby.

Der Hof „Fuglsang“ ist seit Generationen Dreh- und Angelpunkt der Familie

Die Gemeinschaft um die ehemalige Schule in Mölby/Mølby, spielt eine zentrale Rolle im Leben der drei Generationen Kley. Die Stätte ist Treffpunkt der Minderheit und die Schule liegt unweit des familiären Ausgangspunktes „Fuglsang“ in Örstedt/Ørsted.  

Hans-Iver Kley ist die 13. Generation auf dem Hof. Das Land ist verpachtet, aber das Wohnhaus wird seit Anfang 2000 von Hans-Iver Kley, Henriette Hindrichsen und den drei dazugekommenen Kindern bewohnt. Auf dem Altenteil residiert Inge Kley. Die Seniorin verlor ihren Ehemann Paul-Georg Kley vor 15 Jahren. Die 88-Jährige ist noch voller Tatendrang und bei vielen Veranstaltungen der Minderheit dabei. Dem Fernsehteam habe sie Stationen ihres Lebens mithilfe ihres gut bestückten Fotoarchivs geschildert, berichtet sie. Zu den bekannten Mitgliedern ihrer Familie zählen unter anderem Historiker Dr. Thomas Otto Achelis und Bischof Hans Fuglsang-Damgaard.

Für die Kleys fanden die Dreharbeiten ihren Abschluss im ehemaligen Bürgerverein in Hadersleben. Inge Kley ließ es sich nicht nehmen, an der Weihnachtsfeier des Haderslebener Frauenvereins teilzunehmen.