Stadtentwicklung

Jungfernstieg als kultureller Tummelplatz

Jungfernstieg als kultureller Tummelplatz

Jungfernstieg als kultureller Tummelplatz

Hadersleben/Haderslev
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Der Jungfernstieg soll neu gestaltet werden. Der erste Teil ist abgeschlossen. Foto: Ute Levisen

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Das Kommunalparlament macht Ernst mit seinem größten Stadtgestaltungsplan in jüngerer Zeit: Auf 26 Hektar wird am Jungfernstieg ein blau-grüner Park entstehen, der Altstadt und Hafenviertel verbindet. Eines dürfe man dabei nicht außen vor lassen, mahnt Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei.

Lange ist über das Jungfernstieg-Projekt geredet worden. Den Worten Taten folgen zu lassen, dafür fehlte jahrelang das Geld. Jetzt wird es ernst. Auf der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments ist der politische Startschuss für das größte, klimagerechte Stadtgestaltungsvorhaben der jüngeren Geschichte der Kommune Hadersleben gefallen.

Künftige Achse im Spiegelbild der Geschichte

Gerade die Geschichte und die Kultur dürften bei der Planung nicht außen vor gelassen werden, betont Carsten Leth Schmidt. Der Kommunalratsabgeordnete der Schleswigschen Partei (SP) regt an, dass die Gestaltung der Achse zwischen den Stadtteilen die Kultur und die einzigartige Geschichte der Stadt widerspiegelt.
 

170 Millionen Kronen wird das größte Stadterneuerungsvorhaben kosten – mindestens. Foto: Ute Levisen

Das Jungfernstieg-Projekt hat einen Investitionsrahmen von etwa 170 Millionen Kronen. Vorgesehen ist die Neugestaltung des Jungfernstiegs, unter anderem mit einer Parkanlage, die künftigen klimatischen Herausforderungen gerecht wird.

Park mit Patina

„Nun lassen wir eine hässliche Schattenseite der Stadt verschwinden, kurbeln die Zukunft an, indem wir Wohnungen bauen, der Wirtschaft neue Impulse geben und mit privaten Investoren zusammenarbeiten. Bei allem darf man jedoch nicht den historischen Hintergrund unserer Stadt vergessen“, argumentiert Carsten Leth.
Der Politiker plädiert dafür, die Parkanlage derart zu gestalten, dass sie „typisch für Hadersleben“ werde: „Der Park muss über eine kulturelle Patina verfügen, die ihn zu Haderslebens ureigenem Park macht. Eine grüne Oase, die oft und von möglichst vielen Menschen genutzt wird. Eine Calisthenics-Anlage allein reicht da nicht“, sagt Leth, der den Planungsbeginn zugleich als Startschuss für gute Ideen und Visionen begreift.

 

Carsten Leth Schmidt von der SP: „Der Park muss der Geschichte und der Kultur von Stadt und Region gerecht werden." Foto: Ute Levisen

Tummelplatz mit Burgen

Museumsinspektorin Sally Schlosser Schmidt, Kulturvermittlerin im Museumsverband „Historie Haderslev“, ist die Erste, die auf Leths Appell reagiert und den zugespielten Ball begeistert aufnimmt: „Lasst uns so tun, als hätten wir eine Burg!“

In einem Leserbrief schlägt die Museumsfachfrau einen Spielplatz vor, der die Geschichte der Domstadt abbildet. Andere Kommunen hätten die Idee von sogenannten Themenspielplätzen längst für sich entdeckt.
Schlosser Schmidt schlägt für den Jungfernstieg einen Burgen-Spielplatz vor, gestaltet nach Vorbildern bekannter Burgen aus der Vorzeit der Kommune: Schloss Gramm (Gram), das Schloss von Törning und Hansborg: „Auf spielerische Art können Bürgerinnen und Bürger somit die Geschichte entdecken und mehr darüber erfahren, wie sich die Gegend vom Mittelalter bis zur Renaissance entwickelt hat.“

 

Dort, wo einst Schloss Hansborg stand, liegt heute das Arbeitsamt. Auf einem Themenspielplatz könnte die Burg von Herzog Hans dem Älteren eine Renaissance erfahren. Foto: Ute Levisen

Spielerisch zu mehr Geschichtsbewusstsein

Die Historikerin schlägt eine Bresche für eine bewusste kulturgeschichtliche Gestaltung des städtischen Raums: „Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe, das Geschichtsbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Und es wäre doch ein fantastisches Geschenk zum 500. Geburtstag von Herzog Hans dem Älteren, wenn seine herrliche Burg auf einem Spielplatz eine Renaissance erfährt.“

Ein Spielplatz mit Schloss Hansborg – das wäre ein fantastisches Geschenk zum 500. Geburtstag von Herzog Hans, findet Dr. Sally Schlosser Schmidt. Foto: Ute Levisen
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