Filmproduktion

Kurzfilme über die deutsch-dänische Grenze hinweg

Kurzfilme über die deutsch-dänische Grenze hinweg

Kurzfilme über die deutsch-dänische Grenze hinweg

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Jeppe Vinum Foto: Karin Friedrichsen

Der neu gegründete Verein „Future Class“ kurbelt die Talentförderung dänischer und deutscher Nachwuchstalente in der Filmbranche an. Filmvorschau für geladene Gäste am 5. April.

Jeppe Vinum aus Starup und die Arnummerin Christine Strange haben seit Anfang 2018 an einem grenzüberschreitenden Projekt gearbeitet. „Kurzfilme über die deutsch-dänische Grenze hinweg“, so der Titel des Konzepts, das über KursKultur, das Dachprojekt der Region Sønderjylland-Schleswig, 15.000 Euro für die Umsetzung erhielt.  Kooperationspartner in Deutschland ist Karsten Wiesel, künstlerischer Leiter der Flensburger Kurzfilmtage.
 

Zusammengehörigkeit schaffen

Zu der Kino-Preview im Haderslebener Filmpalast Kosmorama haben die Projektmacher etwa 80 Gäste aus Dänemark und Deutschland eingeladen. Kosmorama-Mitbesitzer Torben Jølnæs unterstützt das Projekt und stellt das Kino für die Veranstaltung zur Verfügung. „Wir können keine offene Premiere durchführen. Das könnte die Filme für die Teilnahme an Filmfestivalen disqualifizieren“, erklärt Jeppe Vinum.  

Zum Projektauftakt im Herbst 2018 sind zwölf junge Menschen aus Dänemark und Deutschland in Hadersleben zusammengekommen. „Wir haben sechs Teilnehmer aus Hadersleben, Odense und Kopenhagen. Die Nachwuchstalente der Filmbranche in Deutschland kommen vorwiegend aus dem Raum Kiel“, erklärt Vinum. Der Zweck des Projekts ist, so Vinum, einen Rückhalt zu schaffen für Nachwuchstalente und die Zusammengehörigkeit zwischen dänischen und deutschen Filmemachern zu stärken. Die Projektpartner behalten auch die Stärkung der Domstadtkommune als Filmstätte im Blickfeld.

„Future Class“ – Talentförderung im Grenzland

 Es ist nicht das erste Mal, dass Vinum, der in Ösby aufgewachsen ist, und die pensionierte Stadtbüchereibibliothekarin Christine Strange kulturelle Aktivitäten fördern. Deswegen gründete das Duo, mit Unterstützung weiterer Partner, den Verein „Future Class – talentudvikling på tværs af grænser“ (Talentförderung im Grenzland). Das ehrenamtliche Engagement von Vinum und Strange trägt Früchte: Die zwölf Filmemacher im Alter von 18 bis 27 Jahren haben zusammen sechs Filme produziert, wobei sie auch an das Schreiben von Manuskripten und  an die Entwicklung neuer Ideen herangeführt wurden.

Vinum und Strange begleiten die Nachwuchstalente auf ehrenamtlicher Basis. „Wir werden nicht entlohnt. Im Gegenteil, es konnte schon mal vorkommen, dass wir Geld vorstrecken mussten“, schmunzelt der Jungunternehmer, der hauptberuflich die Agentur Flowerhaus ApS betreibt und sich unter anderem mit der Marketingstrategie von Kunden im In- und Ausland beschäftigt.

Große Spannbreite

Das Genre der sechs Filme ist unterschiedlich, aber die Produktionen spiegeln grundlegend das wider, was die Jugendlichen bewegt, verrät Vinum ein klein wenig über den Inhalt der Filme, deren Länge eine große Spannbreite vorweist.  „Von 3,5 bis 24 Minuten ist alles dabei“, lacht der 26-Jährige.  Neben Kunst- und Musikfilmen hat einer der Filme auch die dänischen Schauspielerinnen Andrea Vagn Jensen und Katrine  Jensenius in den Hauptrollen.

Obwohl Hadersleben der Ausgangspunkt der Nachwuchstalente war, sind keine Aufnahmen gemacht worden in der Domstadt. Gedreht wurde in Odense, Kiel und auf Seeland.

 

200 Stunden fürs Ehrenamt

 „Christine und ich haben unseren Teil des Projekts abgeschlossen. Der Report ist abgeliefert“, lächelt Jeppe Vinum. Obwohl die beiden Initiatoren jeweils etwa 200 Stunden in das Projekt gesteckt haben, haben sie nicht vor, die Arbeit ruhen zu lassen. Sie werden sich möglicherweise um weitere EU-Mittel bemühen. Die Idee, ein Projekt in Verbindung mit dem 100. Jahrestag der Volksabstimmung 2020 zu machen mit Akteuren von beiden Seiten der Grenze, sei ansprechend, findet Jeppe Vinum. 
     

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“