Kunst im Lagerhaus
Mach dich frei: Kunstpremiere im Lagerhaus
Mach dich frei: Kunstpremiere im Lagerhaus
Mach dich frei: Kunstpremiere im Lagerhaus
„Zahnrad: Flyt fri! – Zahnrad: Mach dich frei!“ – unter diesem Motto wird ein Speicher in eine Kunstkulisse verwandelt. Für zwei Frauen geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.
Am Sonnabend, 11 Uhr, beginnt – vielleicht – eine neue Zeitrechnung für den einstigen Speicher der Tabakfirma Hansen am Theaterstien 1. Dort findet von 11 bis 16 Uhr die Vernissage der Ausstellung „Zahnrad: Flyt fri!“ mit Werken der Wahldänin Marlene Klünker-Petersen aus Ekensund/Egernsund statt. Es ist die erste offizielle Ausstellung der Künstlerin, die in Hildesheim Grafisches Design studiert hat und seit einem Jahr in Dänemark lebt. Für ihre Gastgeberin, Sabina Wittkop-Hansen, wird es ebenfalls eine Premiere sein – eine ganz persönliche: Die Ortsvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) erfüllt sich mit dieser Ausstellung in dem einstigen Lagergebäude der Familie Hansen einen lang gehegten Wunsch.
Am Freitagmittag bauten beide Frauen die Ausstellung auf. Fachliche Unterstützung bekamen sie dabei von Dr. Markus Herschbach von der Europa-Universität Flensburg. Der Künstler und Kunstkenner aus Apenrade wird die Eröffnungsansprache zur Ausstellung halten, die der Beitrag der deutschen Minderheit in Hadersleben zur Trekant-Festwoche ist.
Somit haben die Besucher erstmals die Gelegenheit, in die grafische Welt der 36-jährigen Künstlerin einzutauchen: „Es ist das Universum eines großes Kindes oder einer strukturieren Verrückten“, wie auf der Einladung zu lesen ist. Jedes der ausgestellten Bilder erzählt von Gefühlen und Geschichten aus dem Leben seiner Schöpferin.
Dass die Ortsvorsitzende und die Künstlerin zum Wohle aller in der Festwoche gemeinsame Sache machen, ist dem Zufall geschuldet. Sabina Wittkop-Hansen hatte sich vor geraumer Zeit in der Kathedralschule auf der Suche nach ihrem Sohn Benedikt in der Tür geirrt. Die Künstlerin, die sich damals dort als Raumpflegerin etwas dazuverdiente, erbarmte sich ihrer und wies ihr den rechten Weg. Das war der Anfang einer Zusammenarbeit, die am Sonnabend ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Sabina Wittkop-Hansen ist begeistert von der kreativen Schaffensfreude „ihrer“ Entdeckung – eine Begeisterung, an der sie den Fachmann Herschbach, der sich für Kunst auf hohem Niveau engagiert, teilhaben lassen wollte. Natürlich mit einem Hintergedanken.
„Als Sabina mich damals anrief und sagte, sie kenne eine Putzfrau, die ganz toll malen könne – und ob ich nicht ihre erste Ausstellung kuratieren wolle, bin ich innerlich erst einmal zusammengebrochen“, gesteht Herschbach am Freitag und lacht.
Das große Aufatmen kam, als er die Werke dann sah.