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Neujahrsbräuche: So feiert es sich ins Jahr 2023

Neujahrsbräuche: So feiert es sich ins Jahr 2023

Neujahrsbräuche: So feiert es sich ins Jahr 2023

Hadersleben/Haderslev
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Silvester wird auch in Dänemark gern gefeiert. Foto: Mads Claus Rasmussen/Scanpix

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Neujahrsbräuche sind so vielfältig wie unsere Landkarten. Ob weiße oder rote Kleidung, ob Linsen oder Kohl – gemeinsam haben sie eines: Sie sollen Glück und Freude fürs nächste Jahr bringen. Wie die Menschen in Nordschleswig das neue Kalenderjahr begrüßen, hat sich „Der Nordschleswiger“ mal genauer angesehen.

In Deutschland werden am Abend des 31. Dezember unzählige Haushalte zusammensitzen und gemeinsam Blei gießen.

Die kleinen Figürchen, die sich beim hektischen Einwerfen des erhitzten Bleis ins kalte Wasser formen, sollen Auskunft über das neue Jahr geben. Ein Orakel-Spiel, das bei vielen Deutschen gut ankommt. 

Doch während südlich der Grenze rote Unterwäsche getragen, Linsen gegessen und Figürchen gegossen werden, haben die Menschen in Nordschleswig ganz andere Pläne für die Feier des Jahres.

Bräuche über Bräuche

Rein ins kalte, neue Jahr – das dürfen sich wohl die Badenden denken, die mutig in die eisige See eintauchen. 

Jedes Jahr zu Neujahr kann man das Spektakel beobachten, wenn unzählige Hartgesottene sich in die eisigen Wellen werfen zum „Neujahrsbaden“. Keine Tradition für Warmduschende. Aber vielleicht für Saunagängerinnen- und gänger? 

Der Sprung ins Jahr 2023 dürfte dieses Jahr aber etwas wärmer ausfallen, denn im Wetterbericht ist die Rede von 9 bis11 Grad für die Region Nordschleswig. 

Neujahrsbaden
Kalt – kälter – Neujahrsbaden. Foto: Cornelius von Tiedemann

Halloween oder Neujahr? 

Wesentlich wärmer dürfte das traditionelle „Von-Tür-zu-Tür-Gehen“ sein.

Was man eigentlich zu Halloween kennt, ist in Nordschleswig zu Neujahr keine Seltenheit: Kinder gehen von Tür zu Tür, zünden eine Rakete an und erbitten kleine Aufmerksamkeiten in Form von Süßigkeiten oder Obst.

Die Verkleidung fehlt, aber die Freude über kleinen Gaben dürfte die gleiche sein. Und im besten Fall hat man sogar ein kleines Feuerwerk vor der Haustür. 

In den vergangenen Jahren war dieser Brauch stark von Corona betroffen. Deswegen ist es umso schöner für die Kleinsten der Gesellschaft, dieses Jahr wieder gemeinsam das neue Jahr zu zelebrieren. 

Deftiges Neujahrsgericht

Während man in vielen Teilen Deutschlands zu Sauerkraut oder Berlinern (oder Pfannkuchen oder Karpfen, die Namensgebung ist in Deutschland regional und ein hart umstrittenes Thema) greift, geht es in Nordschleswig viel deftiger zu.

Auf dem Speiseplan stehen Hamburger-Eintopf, südjütländischer Grünkohl, gebräunte Kartoffeln und Kohlwürste. Ein echte Stärkung fürs neue Jahr – wenn man nach solch einer Kalorienzufuhr nicht erst mal die Feier verschläft.

Grünkohl ist ein Muss in Nordschleswig zu Neujahr. Foto: privat

In Hadersleben kommen die Menschen zusammen 

Ob Baden, die Nachbarn erfreuen oder Schmausen – am liebsten wird die Silvesternacht in Gesellschaft verbracht. 

Deswegen haben sich einige Vereine und Restaurants dazu entschieden, zu Silvesterfeiern einzuladen. 

Wie etwa das „Haderslevhus“, das zum Neujahrsball samt Tanzmusik einlädt. Oder das Restaurant „Det Lille Sted", das Besucherinnen und Besucher mit einem luxuriösen Neujahrsmenü lockt. Dabei setzt „Det Lille Sted" so gar nicht auf ein traditionelles Menü und überrascht etwa mit lokalen Köstlichkeiten wie dem Sauerteigbrot der beliebten „Beck Mikrobageri“. 

So oder so, Neujahr wird gefeiert. In Hadersleben und auch in den anderen Kommune von Nordschleswig. 

 

 

 

Im Haderslevhus wird zusammen Neujahr gefeiert. Foto: Karin Riggelsen
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