Mitmenschlichkeit

Odd Fellows feiern 200. Geburtstag ihrer humanitären Bruderschaft

Odd Fellows feiern 200. Geburtstag ihrer humanitären Bruderschaft

Odd Fellows feiern 200. Geburtstag ihrer humanitären Bruderschaft

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
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Jørgen Viking und Lis Øvall Foto: Karin Friedrichsen

Die drei Logen der Domstadt spenden 281.000 Kronen und laden zum Tag der offenen Tür ein, um die „Entmystifizierung“ anzuschieben.

Der Odd-Fellow-Orden feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund laden die drei Logen in Hadersleben am Freitag, 26. April, zu einem Empfang für geladene Gäste sowie einem Tag der offenen Tür im Logenhaus am Jungfernstieg 38A ein.
 

Drei Logen in der Domstadt

In den Logen Broderloge nr. 59 Hiort-Lorenzen, Søsterloge nr. 19 Alexandra und Broderloge nr. 94 Hertug Hans, sind etwa 220 Brüder und Schwestern vereint. Es war Thomas Wilby, der 1819 in den Vereinigten Staaten den Grundstein für die Odd Fellows legte. In Hadersleben wurde die erste Loge 1925 gegründet, berichten Jørgen Viking und Lis Øvall.

Die beiden Ordensmitglieder sind in die Fest-Vorbereitungen eingebunden. Bei dem Empfang  dürfen sich einige der geladenen Gäste über großzügige Spenden in Höhe von insgesamt 281.000 Kronen freuen.
 

Freundschaft, Nächstenliebe und Wahrheit

Ab 16 Uhr öffnen die Odd-Fellows die Türen für Besucher. „Wir möchten uns verjüngen. Bei dem Besuchstag können sich Interessierte über unseren Orden informieren und durch das Haus geführt werden“, so der 75-jährige Viking.

„Meine Frau ist seit etwa 25 Jahren Mitglied des Ordens. Sie hat mich in die humanitäre Arbeit involviert“, erinnert sich Viking, der mit Marion Gaussmann verheiratet ist. Lis Øvall wurde durch ihren Mann an den Orden herangeführt. Der 81-Jährigen, die inzwischen verwitwet ist, ist das soziales Engagement ans Herz gewachsen. „Der Leitfaden der Loge, Freundschaft, Nächstenliebe und Wahrheit, sind Werte, denen ich großen Stellenwert beimesse und versuche sie in meinen Alltag zu integrieren“, sagt Øvall.

Bäckermeister errichtete das Logenhaus

Das markante Logenhaus am Jungfernstieg ist 1936 von Bäckermeister H. C. Andersen errichtet worden. Die Logenbrüder und Schwestern treffen sich dort in freundschaftlicher Verbundenheit und verbringen ihre  Freizeit miteinander. Ein wichtiges Ziel ist der Auftrag des humanitären Wirkens in der Gesellschaft und die gegenseitige Hilfe, von der jedes Logenmitglied Nutzen ziehen kann.

Die Mitmenschlichkeit der Odd-Fellows rückt unter anderem in den Mittelpunkt, wenn die Schwestern in der Vorweihnachtszeit einen großen Flohmarkt veranstalten und den Überschuss gemeinnützigen Organisationen und Einzelprojekten mit Geld- und Sachspenden zur Verfügung stellen.

Mystische Vorstellungen aus dem Weg räumen

Interessierte, die in den Orden aufgenommen werden möchten, werden vorab in Traditionen und Bräuche eingeführt, sagt Lis Øvall, die hinzufügt, dass es entgegen vieler Annahmen keine Geheimnisse gibt bei der Loge.  „Wir führen den Besuchstag durch, damit alle mystischen Vorstellungen aus dem Weg geräumt werden können“, schmunzelt sie.

Das markante Odd Fellow Haus am Jungfernstieg in Hadersleben. Foto: Karin Friedrichsen
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