Grenzüberschreitendes

Projekt mit Potenzial: Deutsch-dänische Hebammen

Projekt mit Potenzial: Deutsch-dänische Hebammen

Projekt mit Potenzial: Deutsch-dänische Hebammen

Hadersleben/Haderslev
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Carsten Leth Schmidt ist begeistert von dem Potenzial grenzüberschreitender Kooperation mit Nordfriesland. Foto: Ute Levisen

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Eine Hand wäscht die andere: Frei nach diesem Motto birgt das Grenzland ein enormes Potenzial. Sagt der Vorsitzende der Schleswigschen Partei, Carsten Leth Schmidt, nach dem Besuch einer Delegation aus Nordfriesland in Hadersleben.

Es gibt einige Bereiche, in denen man dies- und jenseits der deutsch-dänischen Grenze voneinander profitieren könnte: Zu diesem Schluss kommt Carsten Leth Schmidt, Vorsitzender der Schleswigschen Partei (SP) und Kommunalratsabgeordneter in Hadersleben, nach dem Besuch einer Delegation mit Nordfrieslands Kreispräsident Manfred Uekermann an der Spitze.

Das neue Rathaus der Domstadt, in welchem Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) die Delegation willkommen hieß, das UC Syd und nicht zuletzt das Unternehmen „Dansani Logistik“ waren Stationen des Besuchs in Hadersleben.

Dansani-Direktor Carsten Friis machte auf den Fachkräftemangel aufmerksam. (Archivfoto) Foto: Ute Levisen

Genug Studienplätze – an Praktikumsplätzen mangelt es

Bei den Gesprächen habe sich gezeigt, dass beide Seiten in hohem Maße voneinander profitieren können – bei der Ausbildung von Hebammen, beispielsweise, betont Leth. Das wurde bei einem Gespräch mit dem neuen UC-Syd-Rektor Alexander von Oettingen deutlich: Während es am Campus vom UC Syd genügend freie Studienplätze gibt, fehlt es hierzulande an den dafür erforderlichen Praktikumsplätzen. In Nordfriesland wiederum gibt es mehr Praktikumsplätze, als besetzt werden können.

„Alexander von Oettingen untersucht nun die Gesetzeslage mit Blick auf eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, berichtet Leth Schmidt.

Hadersleben könnte sich besser verkaufen

Ein Besuch beim Haderslebener Badmöbelproduzenten „Dansani Logistik“ offenbarte ebenfalls Interessantes, so Leth. Dort empfing der deutsche Honorarkonsul Carsten Friis die Gäste aus Nordfriesland. Er merkte an, dass es mit Blick auf die Vermarktung des Standortes Hadersleben beispielsweise im Vergleich zu Kolding Spielraum nach oben gebe: Sein Unternehmen verzeichnet ein jährliches Wachstumsplus von 20 Prozent. Der Logistikzweig des Unternehmens verbuche allein dank seines Standorts in der Domstadt ein Plus von 1,5 Millionen Euro im Jahr. Auch habe Friis bemängelt, dass es im Landesteil keine weiterführende Logistikausbildung gebe. Der nächstgelegene Ausbildungsort ist Middelfart, so das Resümee des SP-Politikers.

Auch an Elektrotechnikern mangelt es in der Region. Davon kann die Firma „DELPRO" laut Leth ein Lied singen. Sie befasst sich mit dem Anschluss von Windkraftanlagen an das Stromnetz. Foto: Ute Levisen

Eklatanter Fachkräftemangel

Apropos: Ausbildung. Hüben wie drüben herrscht Fachkräftemangel. Dies gilt nicht nur für Logistiker und Hebammen, sondern auch, laut Leth, für Elektrotechniker.
„In der Firma „DELPRO“ mit Sitz in Vamdrup beispielsweise, befassen sich fast 200 Mitarbeiter mit Hochspannungselektrik“, so Leth Schmidt: „Dort fehlen 20 Elektriker in den nächsten Jahren – pro Jahr. Die Fachleute dort befassen sich unter anderem mit dem Anschluss von Windkraftanlagen an das Stromnetz."
 

Leth Schmidt zieht ein positives Fazit unter den Besuch der Delegation: „Die Gespräche haben gezeigt, dass wir gemeinsame Herausforderungen haben, die wir auch gemeinsam anpacken können.“

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