Ländlicher Raum

Rote Zone: „Freja“ schwingt die Abrissbirne

Rote Zone: „Freja“ schwingt die Abrissbirne

Rote Zone: „Freja“ schwingt die Abrissbirne

Skrydstrup
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Kunst am Bau – und auf dem Luftwaffenstützpunkt bei Skrydstrup wird zurzeit für Milliarden von Kronen gebaut. Hintergrund ist die Stationierung der neuen Kampfjets vom Typ F-35 ab dem nächsten Jahr. 1,5 Prozent des Investitionsvolumens auf dem Stützpunkt werden in Kunstvorhaben vor Ort fließen. Foto: Ute Levisen

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Die staatliche Immobiliengesellschaft „Freja“ wird in den kommenden Monaten vier Häuser in unmittelbarer Nähe des künftigen F-35-Stützpunktes in Skrydstrup abreißen. Die Anwesen seien in einem desolaten Zustand – ihr Verkaufswert gering.

Die staatliche Immobiliengesellschaft „Freja Ejendomme“ hat bislang 41 Anwesen in unmittelbarer Nähe des Luftwaffenstützpunktes der Fighter Wing in Skrydstrup aufgekauft. Insgesamt befinden sich 117 Häuser in der sogenannten roten Zone. Ihre Besitzer hatten im Zuge der Stationierung der Kampfjets F-35 ab dem kommenden Jahr vor der Wahl gestanden: zwischen einem Aufkauf durch den dänischen Staat oder einer finanziellen Entschädigung für lärmdämmende Maßnahmen.

Verkaufswert zu gering

Jene vier Anwesen, bei denen die Abrissbirne demnächst um Einsatz kommt, sind laut „Freja“ in einem schlechten baulichen Zustand – ihr Wiederverkaufswert entsprechend gering.

Das Anwesen am Skausvej 10 gehört zu jenen Häusern, die dem Erdboden gleichgemacht werden sollen. Foto: Freja Ejendomme

Die meisten der aufgekauften Häuser in der roten Zone bietet „Freja Ejendomme“ über örtliche Maklerbüros zum Wiederverkauf an. Bisher haben sechs Immobilien den Besitzer gewechselt; für weitere Objekte liegen bereits Kaufverträge vor. Besonders groß ist das Interesse an den drei landwirtschaftlichen Anwesen, die „Freja Ejendomme“ vor Kurzem zum Verkauf angeboten hatte.

Laufende Beurteilung des baulichen Zustands

„Wir bewerten den Zustand der von uns übernommenen Immobilien“, sagt Christina Jørgensen, Direktorin von „Freja“: „In besagten vier Fällen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass dem lokalen Umfeld am besten damit gedient ist, wenn wir diese Häuser dem Erdboden gleichmachen.“

Anfängliche Skepsis

Die Skepsis in der Lokalbevölkerung und in der Politik mit Blick auf einen Aufkauf durch den Staat – und einen Wiederverkauf war anfänglich groß. Die Menschen in der Region hatten eine Wertminderung ihrer Häuser befürchtet – zum einen wegen der Stationierung der Kampfjets F-35 ab dem nächsten Jahr – zum anderen wegen der vom Staat günstig angebotenen aufgekauften Objekte.

Bürgermeister Mads Skau reagiert zufrieden auf die Entscheidung der staatlichen Immobilienverwaltungsbehörde, Häuser in desolatem Zustand abzureißen. Foto: Ute Levisen

Bürgermeister zufrieden

Umso größer ist die Freude bei Haderslebens Bürgermeister Mads Skau. Der Venstre-Politiker begrüßt „Frejas“ Entscheidung, jene Häuser abzureißen, deren Wiederverkaufswert gering ist: „Der Immobilienmarkt in der Umgebung von Skrydstrup sieht zurzeit vernünftig aus. Im Zusammenspiel mit Initiativen, beispielsweise dem Kunstprojekt auf dem Stützpunkt sowie lokalen Investitionen trägt dies dazu bei, dass sich die Region auch nach der Einführung des neuen Kampfflugzeugtyps weiterentwickeln kann."

Landschaftskunst bei Skrydstrup

Bei staatlichen Bauvorhaben wird 1,5 Prozent des Investitionsvolumens in Kunstprojekte vor Ort investiert. So auch in Skrydstrup. Dort gab es im Frühjahr ein erstes Bürgertreffen mit Blick auf Landschaftskunst in der Region.

Zurzeit bietet „Freja“ auf der Internetseite www.freja.biz fünf Objekte in der Nähe des Fliegerhorstes zum Verkauf an.

 

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